War es im Jahre 1949 besser in der BRD oder in der DDR zu leben?
7 Antworten
Es war immer besser in der DDR zu Leben
Wer Wert auf wirtschaftliche Freiheit und politische Beteiligung legte, war in der BRD besser aufgehoben, wer hingegen soziale Sicherheit und kulturelle Förderung schätzte, könnte in der DDR gewisse Vorteile gesehen haben.
Beide Staaten befanden sich in einer schwierigen Anfangsphase und boten ihren Bürgern sehr unterschiedliche Lebensbedingungen.
LG aus Tel Aviv
BRD vermutlich. Die westlichen Besatzungszonen waren generell besser für die Bürger. Während es Kredite in Milliardenhöhe zum Wiederaufbau seitens der Amerikaner gab, hat zeitgleich der Russe alles mitgenommen was irgendwie von Nutzen war, stellenweiße wurden ganze Fabriken demontiert und abtransportiert um sie in der UDSSR wieder aufzubauen.
Man kann den Sowjets nicht unbedingt vorwerfen, Demontage betrieben zu haben, denn die verheerenden Schäden, die die Deutschen in der Sowjetunion angerichtet hatten, überstiegen die Schäden in England und Frankreich ganz erheblich. Für den Aufbau der Wirtschaft war das natürlich denkbar schlecht, weil von Anbeginn an Mangelwirtschaft herrschte.
Natürlich nicht, das wollte ich auch nicht aussagen, auch wenn ich es nicht befürworte kann ich auch die Hassverbrechen gegen die deutsche Bevölkerung seitens der Sowjets verstehen. Man erntet was man säht. Der Amerikaner hatte dazu wenig Bezug und deswegen viel es ihm auch leichter selbst nach dem Krieg neutral bis positiv gestimmt zu sein.
Sicher BRD und dann eher in der amerikanischen oder französischen Besatzungszone. Ob es wirklich so war weiss ich auch nicht.
Materiell war es jedenfalls im Westen deutlich besser. Zum einen fand hier keine so umfassende Demontage der Industrie statt, zum anderen aber war auch die Gesellschaft deutlich freiheitlicher strukturiert. Zudem genossen die westallierten Besatzer ein deutliche höheres Prestige als die Sowjets.
Wer vorher von 1933 bis 1945 großformatige Hitlerbilder anschauen musste, war jetzt gezwungen, sich an noch größerformatige Stalinbilder zu gewöhnen.
Viele DDR-Bürger haben das wohl ebenso gesehen, denn zwischen 1949 und 1961 verließen ca. 2,8 Millionen Menschen die DDR Richtung Westen. In die Gegenrichtung dürften nicht annähernd so viele gezogen sein.
Liebe Stressika, so ganz einverstanden bin ich nicht, auch wenn Du einen gewichtigen Punkt hast.
Ich habe darüber lange mit meiner Mutter gesprochen, die in Leipzig eine Ausbildung gemacht hat und sofort nach deren Abschluss nach Westen "gegangen" ist. Es gab auch damals schon Druck auf die Menschen: Sie sollten in die SED eintreten und/oder in FDGB. (im Falle meiner damals noch jungen Mutter auch in die FDJ). Zudem sollte sie in der Berufsschule statt Englisch plötzlich Russisch lernen.
Vielleicht war es so: Wer ohnehin ein bisschen sozialistisch angehaucht war, kam ganz gut zurecht. Die Anderen hatten ein Problem - zumal wenn bekannt war, dass der Papi Offizier gewesen war (der war damals aber noch in Russland).
Letztendlich bin ich nicht unglücklich. Wenn sie nicht geflüchtet/gegangen wäre, gäbe es mich nicht. Und auch mein Opa hat es nach hause geschafft.
Liebe Grüße nach Tel Aviv!