Trennung mit gemeinsamen Kind?

3 Antworten

Dafür gibt es keine fixe Regel.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Verheiratete Eltern vor der Geburt getrennt. Mutter erlaubt kurzen Besuch im Krankenhaus, dann nicht mehr. Nach zwei Monaten Gespräch beim Jugendamt - Mutter lässt sich darauf ein, dass der Vater das Kind einmal pro Woche an einem öffentlichen Ort in ihrer Anwesenheit treffen kann. Jugendamt empfiehlt häufigeren Umgang, aber das lehnt die Mutter ab. Also zieht der Vater in Monat 4 vors Familiengericht. Eltern einigen sich vor FamFG auf dreimal pro Woche zwei Stunden unbegleiteten Umgang. Elternberatung wird angefangen, aber abgebrochen. Nach einem Jahr einigen sich die Eltern einvernehmlich auf dreimal pro Woche für 2,5 Stunden. Aktuell (nach 1,5 Jahren) zieht der Vater wieder vors Gericht. Voraussichtlich wird er jetzt jedes zweite Wochenende (Fr-So) und jeden Mittwoch nachmittag bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)

Auch bei unverheirateten Paaren ist das gemeinsame Sorgerecht durchaus normal. Sie kann dich nicht erpressen.

Verweigert die Mutter ihre Zustimmung, ist der Vater dennoch nicht chancenlos. Väter können das gemeinsame Sorgerecht beim Familiengericht beantragen:
  • Das Familiengericht bittet die Mutter um eine Stellungnahme innerhalb einer gesetzten Frist.
  • Die Mutter muss dann darlegen, warum das geteilte Sorgerecht dem Wohl des Kindes entgegenstehen würde.
  • Hat die Mutter keine begründeten Einwände, wird der Antrag des Vaters bewilligt und er kann das gemeinsame Sorgerecht erhalten.
  • Hat sie Einwände, prüft das Gericht diese und trifft eine Entscheidung im Interesse des Kindes.

Quelle


fallenstelle320  05.07.2024, 13:18

bei unverheirateten ist normal, dass erstmal die km das alleinige sorgerecht. so lange kv nix daran ändern will, bleibts so. das ist bei den meisten unverheirateten eltern so.

stufix2000  05.07.2024, 14:33
@fallenstelle320

Sobald er die Vaterschaft anerkennt, ist er auch zur Sorge berechtigt, wenn nicht andere Hindernisse im Weg stehen.

Hey du, weil läufts inzwischen? Ist das Kind da? Ich finde total toll, dass du für dein Kind da sein möchtest, auch wenn die Beziehung zur Mutter nicht mehr gut läuft. Dass sie dich erpressen möchte damit, dass du das Kind nicht sehen sollst, ist extrem unschön, ums mal zärtlich auszudrücken und leider typisch bei Vätern, die ihr Kind sehen möchten und für das Kind da sein möchten. Wärest du ein Vater, dem das Kind egal ist, würde sie rumhaten, was für ein Arsch du bist, der sich nicht um sein Kind kümmert. Ich fühle mit dir. Versuche trotzdem Sorgerecht zu bekommen. Ist eigentlich im Sinne des Kindes, denn wenn der Mutter mal etwas zustößt, gibt es sonst niemanden, der das Kind haben darf.

Ich drücke dir die Daumen, dass du/ihr es hinbekommt, den Erwachsenenkonflikt nicht auf dem Rücken des kleinen Kindes auszufechten. Das Verhalten der Mutter, so wie du es beschreibst, ist total unter aller Kanone aber in vielen Fällen leider auch typisch. Ich arbeite ehrenamtlich in einer Trennungselterngruppe und kenne einige Beispiele.