Stuttgart: Angriff wegen Mohammed-Karikaturen?
Der Aktivist Abbas Mohammadpoor hat am letzten Wochenende in Stuttgart mit einer Handvoll Gleichgesinnter eine Versammlung unter dem Motto "Demonstration gegen die islamische Republik und den Kampf gegen den politischen Islam" abgehalten.
Weil die Versammlung auf den Todestag des französischen Lehrers Samuel Paty fiel, der wegen des Zeigens von Mohammed-Karikaturen im Unterricht ermordet wurde, wurden bei der Versammlung auch mehrere Mohammed-Karikaturen gezeigt.
Wegen der Karikaturen kam es dann zu Angriffen auf die Versammlungsteilnehmer und deren Plakate. Die Polizei hatte zuvor vom Zeigen entsprechender Karikaturen aufgrund "der in Stuttgart bekannten Bevölkerungszusammensetzung" abgeraten (siehe dazu hier).
Wer hat aus Eurer Sicht Schuld an der Eskalation?
46 Stimmen
16 Antworten
Das Zeigen der Karikaturen ist rechtmäßiges Verhalten. Sicherlich nicht sehr rücksichtsvoll, aber das war auch nicht das Ziel der Demo. Solche Karikaturen dürfen in Deutschland gezeigt werden, und wer darauf mit Gewalt reagiert, der braucht zwingend Hilfe. Sowohl in Gesetzeskunde, als auch im Ignorieren.
NEIN. Ich befürchte, dass ist so wie immer: Machtgierige, bösartige Menschen missbrauchen eine (eh patriarchalische) Religion, um ihre rationalen Ziele zu rechtfertigen und andere Mitgläubige zu Gewalttaten emotional zu manipulieren (vgl. christliche Kreuzzüge, Frauenfeindlichkeit bis heute) - recht ähnlich zu Fußballvereinsfans-Gewalttätern. Der Fußballverein will sie auch nicht!
Vorab, ich sage nicht, dass ich das richtig finde, aber:
Das Zeigen der Karikaturen ist rechtmäßiges Verhalten
Tatsächlich könnte es hier strafbar gewesen sein, da:
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
166 StGB - und hier wurde offenkundig der öffentliche Frieden dadurch gestört.
Dieser Artikel ist sowas von unzeitgemäß. Da sieht man mal wie Religionen geschützt werden. Zum Nachteil der Mehrheitsbevölkerung.
Ob eine Karikatur (und damit Kunst) den Islam bzw. Mohammed beschimpft, das wage ich zu bezweifeln. Zwischen Bejubeln und Beschimpfen liegt ein weites Feld, welches unter Anderem auch den Punkt "Kritik" enthält.
Meines Wissens sind gläubige Menschen in Deutschland in der Überzahl.
Beschimpfungen liegen immer im Auge des Betrachters und ich bin mir ziemlich sicher, die meisten Muslime sehen es eben als Beschimpfung an.
Es geht aber um rechtliche Aspekte. Auch ein "Fickt euch" muss keine Beleidigung sein.
Muslime sehen es auch als Beschimpfung an, wenn man Allah malt.
Jein, auf dem Papier auf jeden Fall - aber sind wir ehrlich, die meisten Christen sind Papierchristen und haben mit Religion kaum noch was am Hut. (bzgl. des Kommentars mit Überzahl von Religiösen).
Ich kann zu dieser Demo und den Abläufen vor Ort nichts sagen, ich war nicht da, ich habe keine Zeit, mich da einzulesen.
Aber: Provokation gehört zu den Methoden, eine Diskussion in Gang zu bringen. Kunst zum Beispiel provoziert oft - nicht nur zu dem Thema - um ein Gespräch darüber anzufachen. Je schlimmer man von einem einfachen Bild "betroffen" ist, desto mehr Reformbedarf ist vielleicht da...
Auf Worte und Bilder mit körperlicher Gewalt zu reagieren ist in jedem Fall falsch und die "Schuld" der Angreifer, denn die haben sich dazu entschiede es nicht zu ignorieren, nicht zu reden, sondern zuzuschlagen.
Zum Glück ist das ja nur eine Minderheit die so verrückt sind...
Zum Glück ist das ja nur eine Minderheit die so verrückt sind...
Nein. Auch sogenannte "Euro-Shisha Muslime" reagieren aggressiv, wenn man ihren "heiligen" Propheten schmäht.
Ich spreche eher von den Jüngeren. Da sehe ich schon eher eine Radikalisierung, als bei den Älteren.
Ja, da kommen wohl noch Unsicherheiten, so welcher Kultur man jetzt gehört (und manchmal soziales und wirtschaftliches Versagen) mit dazu. Da wird dann ggf. überkompensiert, kann ich mir schon vorstellen. Macht es aber nicht "richtig", dann mit Gewalt zu reagieren.
Die Angreifer haben Schuld, die Demonstranten tragen jedoch die Verantwortung, bzw. sie sollten sie zu sich nehmen.
Wenn ich provozieren will, dann muss ich wissen, dass auf Provokationen üblicherweise Reaktionen folgen - sonst wäre die Provokation ja sinnlos. Wenn ich das in der Innenstadt mache, ist das imho grob fahrlässig, solange ich nicht sicher weiß, dass meine Aktion von der Polizei geschützt wird. Insbesondere die Demonstranten hier wussten ganz genau, mit welcher Art Reaktionen sie zu rechnen hatten. Ein Herr Paty musste damit eher nicht rechnen, wollte er ja nicht primär Karikaturen zeigen oder provozieren, sondern über das Zeigen von Karikaturen diskutieren. Er hat die Sache unterschätzt und diesen Fehler teuer bezahlt.
Was wäre, wenn hier auch jemand zu Tode gekommen wäre, weil Herr Mohammadpoor Langweile hatte? Da der Polizeischutz nicht sichergestellt war, hätte er darauf verzichten müssen.
Alternativ könnte darüber nachgedacht werden, ganz Deutschland mit Muhammd-Karikaturen zu pflastern, um die islamische ummah zu desensibilisieren.
Hi,
Denke es ist beiderseits aber die angreifer sind einfach sehr sehr religiös was hält nicht gut ist in dem Fall. Finde sehe gut dass andere Muslime zeigen dass sie nicht so denken und das Bild trotz der Religion gezeigt haben.
VG!
Das sind meistens dieselben Leute, die sich über solche Karikaturen aufregen.
Das ist mitunter ein Beweis, dass die Schriften des Islam die Leute radikalisieren. Denn wer will es schon zulassen, dass sein "heiliger" Prophet von minderwertigen "Ungläubigen" geschmäht wird.