Stimmt das - Islam?
Ich habe einen Tweet gelesen und wollte fragen, ob das stimmt?
Zitat:
Achtung, Tsunami.
Vor vielen Jahren sagte ich während eines Streitgespräches über Politik zu jemandem: "der Islam ist eine Religion wie jede andere!". Derjenige fragte mich, ob ich den Koran schon mal gelesen hätte und ich musste zugeben, dass das nicht der Fall war.
Er meinte dann: "ok, mach dich schlau und wenn du weisst, wovon du redest, unterhalten wir uns nochmal".
Genau das tat ich dann auch. Und das gründlich.
Ich habe den Koran gelesen, in verschiedenen Übersetzungen. Ich habe die Hadithe gelesen. Ich habe über Schiiten, Sunniten, Sufis, Ahmadiyya, Wahabiten und über theologische Interpretationen (Rechtsschulen) gelesen. Ich war in Moscheen. Ich habe mit strenggläubigen Moslems gesprochen.
Meine Erkenntnis war, dass der Islam tatsächlich keine Religion wie jede andere ist, sondern ein Instrument, um Menschen vollständig beherrschen zu können.
Es wird ALLES geregelt:
- das Bein, das du morgens beim Aufstehen zuerst benutzen sollst
- Mit welcher Hand du dir den Hintern abwischst
- Was wie gekocht und gegessen wird
- Wie du zu schlafen hast
- Wie man Sex zu haben hat
- Welche Tiere du töten musst, weil sie böse sind (ein Beispiel: "Schwarze Hunde sind Teufel und müssen getötet werden")
- wie du dich zu waschen hast
- Nicht nur dass, sondern auch WIE man Frauen schlagen muss
- Dass du als Muslim ein Mensch erster Klasse bist, während Christen und Juden ("Buchbesitzer") als Untermenschen (Dhimmis) angesehen werden, die den islamischen Herrenmenschen Schutzsteuern (Dschizya) zu bezahlen haben. Tun sie das nicht, verwirken sie ihr Lebensrecht.
- Ungläubige (also Heiden, Atheisten, Angehörige von Religionen, die nicht zu den "Buchbesitzern" gehören) sind NICHTS wert. Die kann man nach Belieben killen. Sie haben kein Lebensrecht. Derjenigen, der solche Menschen tötet, muss keinerlei Strafe befürchten.
- Frauen sind Untertanen und haben zu gehorchen.
- Frauen sind auch in der Rechtssprechung quasi rechtlos. Wenn eine Frau vergewaltigt wird, braucht sie 4 männliche Zeugen, die zu ihren Gunsten aussagen, damit der Täter belangt wird. Hat sie diese 4 Zeugen nicht, ist die vergewaltigte Frau die Schuldige und wird für ihre Vergewaltigung zur Rechenschaft gezogen.
- Die ganze Welt gehört Allah. Darum gehört die ganze Welt den Muslimen.
Das ist nur ein winziger Teil des kompletten Wahnsinns.
Wenn jemand mit euch Suren-Pingpong spielen möchte und sagt "das oder jenes stimmt nicht, denn im Koran steht bla bla bla" - dann verarscht er euch.
Grund: Der Koran ist nach der Länge der Suren geordnet. Das ist aber nicht die chronologische Reihenfolge. Und die chronologische Reihenfolge ist die gültige.
Viele "freundlichere" Suren stammen aus Mohammeds frühen Jahren in Mekka. Es sind die sogenannten mekkanischen Verse. Zu der Zeit war Mo ein kleiner Strassenräuber, aber nicht bösartig.
Später zog er nach Medina und hoffte dort auf grossen Fame, Geld und Frauen. Die Leute lehnten aber seine krasse Art ab. Dadurch wuchs Mo's Jähzorn, er wurde vom harmlosen Strassenräuber zum Killer. Aus dieser Zeit stammen die sogenannten medinesischen Verse. Das sind die wirklich bösen, zu Hass, Raub und Mord aufrufenden Verse.
Viele der medinesischen Verse heben, da sie später verfasst wurden, die mekkanischen auf.
Mo war ein schlauer Kerl. Der Koran ist die Anleitung zur Erlangung der Weltherrschaft und oberstes Gebot ist, dass die Gesamtheit der Muslime (die Ummah) gegen den Rest der Welt zusammenhält.
Und weil Mo schlau war, dachte er damals schon daran, dass ihm ja irgendwann mal ein Reformator in die Quere kommen könnte, der sein Gesabbel relativiert und weniger krass macht. Darum ist direkt im Koran auch festgelegt, dass der Koran niemals reformiert werden darf.
Wenn also einer damit antrabt und sagt "Bla bla das alte Testament war auch krass, bla bla bla", den könnt ihr getrost auslachen.
Von daher, ich stimme dem Rat des "obersten Führers" Khamenei zu. Lest den Scheiss. Know your Enemy.
5 Antworten
Hi,
ich habe über Schiiten, Sunniten, Sufis, Ahmadiyya, Wahabiten und über theologische Interpretationen (Rechtsschulen) gelesen.
Sorry aber das glaube ich einfach nicht. Weil es grundlegende theologische unterschiede inkl. in Bezug auf den vermeintlichen Positionen die hier aufgelistet werden. Viele der Punkte die der Tweet benennt stimmen schlicht nicht oder es fehlt notwendiger Kontext.
Wenn jemand mit euch Suren-Pingpong spielen möchte und sagt "das oder jenes stimmt nicht, denn im Koran steht bla bla bla" - dann verarscht er euch.
Grund: Der Koran ist nach der Länge der Suren geordnet. Das ist aber nicht die chronologische Reihenfolge. Und die chronologische Reihenfolge ist die gültige.
Viele "freundlichere" Suren stammen aus Mohammeds frühen Jahren in Mekka. Es sind die sogenannten mekkanischen Verse. Zu der Zeit war Mo ein kleiner Strassenräuber, aber nicht bösartig.
Vollkommener Blödsinn so funktioniert Koranexegese und klassischen Tafseer nicht. Auch scheint der Verfasser nicht zu verstehen das es einen Unterschied zwischen koranischen Geboten und Empfehlungen der Sunna gibt.
Der Tweet ist so voll von großen Fehlern das klar ist das es hier um meinungsmache geht nicht um eine ernstzunehmende Kritik an einer Religion.
Sicher. Picken Sie eine der Aussagen die Sie besonders wichtig finden und wir können uns darüber austauschen.
- Homosexualität wird im Islam bestraft
- Ungläubige sind im Islam niederklassige Menschen (Muslim ist mehr wert)
Bitte beziehe Stellung zu diesen Aussagen.
1. Islam vertritt eine konservative sichtweise auf Homosexualität. Dies ist nicht unähnlich der Katholischen oder anderen konservativen christlichen Positionen.
Theologisch werden Ehe nur zwischen Mann und Frau akzeptiert und ausgelebte Homosexualität gilt als Sünde.
Es wird die gleiche Trennung der “Sünde” vom “Sünder” vorgenommen, die es auch in den genannten christlichen Gruppen gibt. Individuelle Diskriminierung oder gar Gewalt ist nicht gestattet.
In der Realität gibt es aber oft dennoch Ausgrenzung oder auch Stigmatisierung. Wie stark hängt oft von der jeweiligen Community bzw. Kulturkreis ab.
Ich denke, wenn man generell pro lgbtq+ ist es legitim Kritikpunkte gegenüber dieser doch sehr konservativen Haltung zu haben. Es ist fair, wenn man diese eingeschränkte Sichtweise zu Ehe und Beziehungen ablehnt.
Bei manchen dieser Kritikpunkte würde ich sogar mitgehen.
2.
Es gibt quasi „nationalistische“ Strömungen im Islam, die statt der nationalen Identität ihre reaktionäre Sichtweise mit ihrer religiösen Identität verknüpfen.
Theologisch gesehen sind diese aber nicht haltbar.
Der Qurʾan sagt ausdrücklich das man als Muslim auch Menschen die nicht dem Islam zugehörig sind mit Respekt behandeln soll:
Ihr sollt die Götzen, die die Ungläubigen anstelle Gottes anbeten, nicht schmähen, sonst würden sie vor Wut aus Unwissenheit Gott beschimpfen. Wir haben jedes Volk dabei belassen, sein Verhalten gut zu finden. Am Jüngsten Tag werden alle Völker zu Gott geführt, Der ihnen ihre Taten vor Augen führen und sie dafür zur Rechenschaft ziehen wird.(6:108)
Generell wird davor gewarnt über Andere schlecht zu denken oder über sie zu spotten:
O ihr, die ihr glaubt! Laßt nicht eine Schar über die andere spotten, vielleicht sind diese besser als jene; noch (lasset) Frauen über (andere) Frauen (spotten), vielleicht sind diese besser als jene. Und verleumdet einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen. Schlimm ist die Bezeichnung der Sündhaftigkeit, nachdem man den Glauben (angenommen) hat, und jene die nicht umkehren - das sind die Ungerechten. (49:11)
Man solle als Muslim IMMER gerecht sein auch wenn die andere Person oder Gruppe vielleicht feindselig gegenüber einem ist:
“Oh, die ihr glaubt! Seid in Allahs Sache standhaft, gerecht bezeugend. Und lasst euch nicht von der Feindseligkeit eines Volkes dazu verleiten, anders als gerecht zu handeln. Bleibt gerecht, das ist näher der Rechtschaffenheit. Und fürchtet Allah, der mit Bestimmtheit weiß, was ihr tut.“ (5:8)
Generell sollen aber Feindseligkeit mit anderen überwunden werden:
“Vielleicht wird Allah Zuneigung setzen zwischen euch und denen unter ihnen, mit denen ihr in Feindschaft lebt; denn Allah ist Allmächtig und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig. Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Allah liebt die Gerechten.” (6:7-8)
Es gibt extremistische Strömungen im Islam, die bestimmte Verse, deren Kontext ganz konkrete Situationen in der Vergangenheit waren, beispielsweise eine Belagerungssituation, in der ein Durchbruch der Verteidigungslinie und ein Eindringen der feindlichen Armee drohte, was für die Belagerten fatale Konsequenzen gehabt hätte, genommen und als „allgemeine Verhaltensregeln“ uminterpretiert haben.
Kritiker, wie im OP, nehmen dies dann, um ein bestimmtes Bild des Islams als solchem zu etablieren.
Beides ist meiner Meinung nach kein seriöser Umgang mit dem Text. Es verletzt die Regeln einer echten Koranexegese und reißt die Verse aus ihrem historischen Kontext.
Muslime können nur pauschalisieren, weisst du das nicht?:: :-)
Ich denke, ich habe versucht, die gestellte Frage ernst zu nehmen und eine differenzierte Antwort zu geben.
Ich sehe nicht, wo ich „pauschalisiere“. ...🤷🏿♀️
Wenn Sie konkrete Beispiele nennen, wo Sie das bei meiner Antwort sehen, kann ich gerne versuchen, das zu adressieren.
Hier kommt eine Karawane der Quraiš mit Schätzen beladen. Zieht ihr entgegen, vielleicht wird sie euch Gott als Beute schenken.
Mohammed
Die Mekkaner maßen den Wüstenritten ihres ehemaligen Mitbürgers keine größere Bedeutung bei. In der Wüste gab es seit jeher genug Räuber, die auf die reichen Karawanen lauerten. Jetzt hatte sich die Zahl der Räuber lediglich um eine kleine Bande vermehrt. Daß sich ihr Führer als Prophet ausgab, spielte natürlich keine Rolle. Es gab in der Wüste manche Räuber, die sich gern als Propheten bezeichneten. Trauriger war schon, daß diese Banditen gebürtige Mekkaner, Quraiš«, zum Teil früher recht angesehene Mitbürger waren. Doch brauchte man deshalb keinesfalls der Trauer zu verfallen. Diese Flüchtlinge, die sich jetzt durch Raubzüge ihren Unterhalt zu verdienen hofften, waren von ihren Verwandten, aus ihren Familien verstoßen, womit der ganze Fall für die Mekkaner rechtlich wir moralisch hinreichend geklärt war. Durch die Flucht Mohammeds schien jegliche Gefahr für die dreihundertsechzig Götzen der Kaʿba verschwunden zu sein, und die Geschäfte gingen so gut wie schon lange nicht. Man hatte allen Grund, den dreihundertsechzig Götzen dankbar zu sein. Zudem hatten sich die Räuber aus Medina als nicht sonderlich tapfer erwiesen. Sie wagten nichts Großes, und ihr Mut schien höchstens dazu auszureichen, im heiligen Monat ein paar vertrauensselige Kaufleute hinterlistig zu überfallen und auszuplündern. Man sah wirklich keinen Grund zur Besorgnis. Außerdem, und das wirkte besonders beruhigend, hatten die Quraiš, um ihre Reisen möglichst zu sichern, mit allen Wüstenstämmen, deren Gebiet sie passierten, Freundschaftsverträge abgeschlossen. Sie brauchten also von dem armseligen Wüstenräuber Mohammed wirklich keine besondere Notiz zu nehmen. Sie schränkten auch in der Tat ihre Geschäfte keinesfalls ein.
Wie alljährlich rüsteten sie im November 623 eine große Karawane für Syrien aus. Tausend Kamele zogen, mit großen Schätzen beladen, gen Norden. Der Wert der Ware belief sich auf fünfzigtausend Miṭqāl, das heißt auf über eine Million Mark. Zwei große mekkanische Banken, die Häuser Maḫzūm und Umaiya, also Abū Ǧal und Abū Sufyān, die Hauptfeinde Mohammeds, waren mit je dreihunderttausend Mark an der Expedition beteiligt. Das übrige verteilte sich auf fast sämtliche Familien Mekkas, denn die Karawanenführer nahmen auch die kleinste Beteiligung an.
Es kam vor, daß Kinder und Sklaven Beiträge bis zu einem halben Goldstück einzahlten, um dann, bei der glücklichen Rückkehr der Karawane, einen sicheren Gewinn von fünfzig Prozent einzustecken. Ganz Mekka war also an der Karawane interessiert. Wie gewöhnlich übernahm die Führung der Karawane Abū Sufyān, das Haupt der Umaiya, weil diese am meisten an der Karawane interessiert waren. Da man durch friedliche Gebiete der befreundeten Sippen zog, begnügte man sich mit einem Schutz von nur siebzig Reitern.
Die Reise nach Syrien verlief ungestört. Zwar lagerten irgendwo hinter den Hügeln muslimische Räuber; die stolzen Quraiš brauchten sich aber nicht darum zu kümmern.
Glücklich gelangte die Karawane nach Syrien, verkaufte ihre Waren und bereitete sich zur Rückreise vor, die wie immer im März stattfinden sollte. Auch Mohammed wußte, daß die Karawane im März durch die Wüste ziehen mußte, und beschloß, sie nicht entkommen zu lassen. Die Waffen Gottes brauchten einen großen entscheidenden Sieg, die Kasse aber einen stärkeren Zuschuß. Monatelang streifte der Prophet mit seinen Getreuen durch die Wüste, besuchte mächtige Scheichs, saß mit ihnen an den Lagerplätzen in der Wüste und verteilte Geschenke und Versprechungen.
Gewalttätige Nomaden hörten ihm interessiert zu. Ein heiliger Mann, der bei vielen Leuten Ansehen genoß, versprach ihnen lockende und konkrete Dinge, für die er nichts weiter verlangte, als daß sie nötigenfalls ein Auge zudrückten. Man schloß also mit dem heiligen Mann, ohne seine Heiligkeit unbedingt anzuerkennen, ein freundschaftliches Neutralitätsabkommen ab. Mehr wollte Mohammed im Moment auch gar nicht erreichen. Er wartete, bis die Karawane den Rückzug antrat. Dann erließ er an alle, die Allāh und seinem Gesandten dienen wollten, einen Aufruf, sich bewaffnet an einem Brunnen bei Medina zu versammeln, denn große Beute stand den Gläubigen bevor.
Am 8. März des Jahres 623 fand Mohammed am Brunnen dreihundert Männer vor, die in Reih und Glied standen. Der Prophet konnte bereits eine kleine Parade abnehmen. Zuerst prüfte er den Glauben, denn es war ein Glaubenskrieg, der geführt werden sollte. Wer kein Muslim war, mußte daher ausscheiden oder zum Islam übertreten, denn es handelte sich nicht um einen einfachen Beutezug. Der gleiche Glaube aller Kriegsteilnehmer ersetzte dem Propheten den Waffeneid. Auch Kinder unter sechzehn Jahren mußten in die Stadt zurückkehren.
Mit den übrigen zog der Prophet nun in den ersten größeren Krieg des Islam. Die erste Armee der Gläubigen erinnerte wenig an die kampfentschlossenen Truppen des späteren Islam.
Teil 2 folgt
Diese Truppe trug einfache, kleine bunte Bänder als Abzeichen. Auch die berühmte spätere arabische Kavallerie, die die größten Siege des Islam erfocht, bestand nur aus wenigen Reitern. Die ganze Armee hatte nur zwei Pferde und siebzig Kamele, so daß die Krieger nur abwechselnd reiten konnten. Die meisten mußten zu Fuß in den Kampf ziehen. Auch die Waffen ließen manches zu wünschen übrig. Die meisten Männer hatten nur Säbel und Lanzen, nur wenige besaßen ein Panzerhemd. Aber auch diese wenigen Panzerhemden waren bei den medinensischen Juden, den erfahrenen Waffenschmieden, gegen hohe Gebühren geliehen. Dafür hatte aber die kleine Schar etwas, was noch nie eine Truppe in Arabien besessen hatte: Disziplin und innere Haltung.Mitten in der Wüste auf der großen Karawanenstrecke zwischen Syrien und Mekka liegt die Oase Badr. Zahlreiche Brunnen, Palmen und kühlender Schatten erwarten dort die Reisenden. Hier lagerten die Karawanen, erholten sich die Wanderer, rasteten die Kaufleute. Die Beduinen, denen diese Oase gehörte, nahmen eine hohe Gebühr und kümmerten sich nur wenig um ihre Gäste. – Hierher, in diese einsame Oase zog das Heer der Muslims, vom Propheten geführt. Früher oder später mußte die große mekkanische Karawane diese Stelle passieren.
Doch ist die Wüste keine menschenleere Welt. Tot liegt der Sand, unbeweglich hängt über den Menschen der Himmel, aber die Wüste lebt. Der heiße Wind weht durch die Dünen, der Sand bewegt sich, der wolkenlose Himmel blickt drohend herab. Am Horizont zeigen sich einsame Reiter, blicken spähend auf die Vorbeiziehenden, schwingen die Lanze über dem Haupt und verschwinden wieder. Tausend Augen hat die Wüste, und in tausend Sprachen spricht sie zu dem Wissenden. Auch Abū Sufyān war ein Wissender, auch er verstand die Zeichen der Wüste zu lesen und zu deuten. Mohammeds Reiter ritten in die Wüste hinaus, um den Weg seines Reichtums auszukundschaften. Abū Sufyān sah sie nicht. Er sah nur den Kot ihrer Kamele. Schon das genügte dem Wissenden. »Diese Kamele kommen aus Medina«, sagte er, »in ihrem Kot sind Dattelkörner, und diese Datteln sind in Medina gewachsen. Mohammed umkreist uns.« Und da der Wissende weise und erfahren war, schickte er einen Reiter in die Stadt Mekka, und der Reiter rief in Mekka folgendes aus: »Gefahr droht der Karawane. Der Räuber Mohammed umzingelt sie. Er will unsere Reichtümer erbeuten, er will unsere Schätze plündern, denn nichts ist ihm heilig, ihm, der selbst die heiligen Monate nicht achtet.« Abū Sufyān selbst änderte aber seine Wegroute, er bog ab und hastete in Eilmärschen durch die Wüste, um seine Schätze zu retten. Davon wußte Mohammed nichts. Er zog nach Badr, zur großen Rast aller Karawanen.
Die Nachricht von der Gefahr, die der Karawane drohte, verursachte in Mekka begreifliche Aufregung. Kapital nebst Zinsen stand auf dem Spiel. In solchen Fällen begann das mekkanische Herz höchst kriegerisch zu schlagen. Der alte Groll gegen Mohammed erwachte. Abū Ǧahl, der Siebzigjährige, hielt kriegerische Reden, hetzte und rief zum Kampf auf. Junge Bankierssöhne warfen sich in die Brust und schworen, für die Ehre ihrer Vaterstadt zu sterben. Alte, vornehme Kaufleute griffen tief in den Geldbeutel, um ihre Diener zum Feldzug auszurüsten. Über Nacht war ein Heer von neunhundertfünfzig Kriegern, siebenhundert Kamelen und hundert Pferden kampfbereit. Die Führung übernahm Abū Ǧahl, der dreihunderttausend Mark in der Karawane investiert hatte.
Die Stunde der Abrechnung schien gekommen zu sein. Selbst Mitglieder der Sippe Hāšim rüsteten gegen den Propheten; auch der listige Onkel ʿAbbās schloß sich der kriegerischen Expedition an. Am nächsten Tag zog die Karawane ins Feld. Es war eine Armee von Aristokraten, und der Feldzug war äußerst vornehm. Je höher man an der Karawane beteiligt war, desto kriegerischer trat man auf. Leute dagegen, die nur einige Goldstücke zu erwarten hatten, rechneten sich klugerweise aus, daß es wenig Sinn habe, deshalb Leib und Leben aufs Spiel zu setzen. Ihre Kriegsbegeisterung war nicht überwältigend. Sie mußte gefördert werden, und in diesem Punkt beschlossen die Bankiers nicht zu knausern. Hübsche Sklavinnen begleiteten die Armee und ergötzten die Krieger, Trommelmusik und Gesang erfreuten das Ohr der Tapferen. Die Reichen ließen Proviantvieh in Unmengen schlachten. Das ganze erinnerte mehr an einen vornehmen Ausflug reicher Kaufleute als an eine Armee, die ins Feld zog. Doch zweifelte keiner an dem Sieg. Tausend Mann würden wohl ausreichen, um dem Wüstenräuber Respekt einzuflößen. Mohammed würde nicht wagen, der Karawane nahezukommen. Er würde sich nach einigem Geplänkel zurückziehen.
Teil 3 folgt
Diese Annahme schien sich zu bewahrheiten. In der Wüste erreichte ein Bote Abū Sufyāns die Armee und brachte die erfreuliche Nachricht, daß die Karawane außer Gefahr sei. Abū Sufyān hatte einen sicheren Küstenweg eingeschlagen, die Schar der Räuber hatte sich aber hoffnungslos bei Badr verlaufen und lauerte auf falscher Fährte. Das Ziel der Expedition schien erreicht zu sein. Die vornehmen Krieger sehnten sich nach dem heimatlichen Markt, um den Gewinn, den die Karawane brachte, einzuheimsen.
Anders dachte Abū Ǧahl, der Führer der Armee, der grimmigste unter den Feinden des Propheten. Er wollte mit dem Propheten ein Ende machen, er wollte die Wüsten Arabiens endlich von diesem ewigen Ruhestörer befreien, und nie schien ihm die Gelegenheit so günstig wie gerade jetzt. Er führte ein Heer von tausend Mann, das gut bewaffnet und mit Pferden und Kamelen reichlich versehen war. Was war im Vergleich dazu die Horde der Wüstenräuber, die es lediglich auf Gewinn absahen. Es bedurfte der größten Anstrengung des alten Kriegers und seiner wenigen Gesinnungsgenossen, um die freie Aristokratenarmee zu bewegen, wenigstens, wie ursprünglich geplant, bis Badr vorzudringen und den Platz zu behaupten. Wenn Mohammed dann den Kampf aufnimmt, dachte Abū Ǧahl, so wird er geschlagen, zieht er sich aber zurück, so wird er in den Augen aller Araber für ewige Zeiten mit Schande bedeckt sein.
Mit großer Bestürzung erfuhr die Armee der Gläubigen, daß sie bei Badr anstatt der wenig geschützten Karawane eine Armee von tausend Mann erwarte. Den Muslims erschien jetzt der ganze Feldzug völlig sinnlos. Die Beute war ja auf jeden Fall entkommen. Aber es zeigte sich gerade jetzt die innere Wirkung des Islam. Während die Quraiš zweifelten und zauderten, während alle angaben, nicht gegen ihre Verwandten kämpfen zu können, versammelte Mohammed seine Getreuen und erklärte: »Die Pforte des Paradieses liegt im Schatten des Schwertes. Wer jetzt im Kampfe für den Glauben fällt, wird ungeachtet aller Sünden Einlaß ins Paradies finden.« – »Gott will«, führte Mohammed aus, »den Mut der Gläubigen auf die Probe stellen.« Und so eindringlich, mit solcher Wucht vorgetragen waren die Worte Mohammeds, daß die Gläubigen einstimmig antworteten: »Wir wollen dir folgen, selbst wenn du uns in die Sandwirbel Südarabiens oder in die Fluten des Meeres führst.« Die Bande der Verwandtschaft bestanden für die Muslims nicht mehr. Der Prophet hißte die große schwarze Kriegsfahne, segnete die Krieger und zog mit ihnen nach Badr. Zum erstenmal in seinem Leben sollte der Dreiundfünfzigjährige eine Schlacht leiten. Die Quraiš bei Badr erwarteten die Muslims und ergötzten sich mit ihren Sklavinnen.
Zwei Heere, in beiden nahe Blutsverwandte, alte Freunde und einstmals Bürger einer Stadt, lagen einander feindlich gegenüber.
Mohammed war kein Stratege, kein Heerführer, kein General. Er war aber ein Genie. Er übersah wie kein anderer die Situation. Er erfaßte das Wesen des arabischen Kampfes. Dieses Wesen ist Anarchie und Unordnung. Zuerst werden die Streitgedichte vorgetragen, dann reißt man einander durch kühne Reiterkunststücke hin, dann kämpfen die Recken ersten Ranges, dann die Helden zweiter Klasse, und erst danach folgt ein allgemeines Handgemenge, bei dem die Fahnen die Zentren der Zusammenstöße bilden. Das ganze dauert Stunden und Stunden, und fortwährend glüht die heiße Sonne auf die Kämpfer herab.
Unter diesen Umständen war die Sicherung des frischen Wassers das einzig Wichtige. Mohammed verstand es nicht nur meisterhaft, seine Leute vor dem Brunnen zu formieren, sondern er ließ auch alle Brunnen, die der Feind passieren mußte, zuschütten. Zwar widersprach auch das allen Gesetzen der Wüste, denn die Brunnen sind heilig. Der Gesandte Gottes setzte sich aber auch diesmal über die Gesetze der Heiden hinweg.
Am Morgen des 16. März näherten sich die Quraiš der Oase Badr. An Stelle eines unorganisierten Haufens wilder Räuber sahen sie zum erstenmal am Fuß eines kleinen Hügels einen Trupp in Reih und Glied stehen. Auf dem Hügel, unter einem Palmendach, umringt von seiner Leibgarde, saß der Prophet.
Die Quraiš rückten zum Kampfe vor, doch sollte sich der Kampf nach allen Gepflogenheiten der Wüste abspielen. Zuerst ritten sie am Gegner vorbei, spotteten und rezitierten Verse. Dann begaben sie sich außer Schußweite. Nun ritten drei edle Quraiš heraus, um den Feind zum Zweikampf herauszufordern. Diesen drei Quraiš beschloß Mohammed ebenbürtige Gegner entgegenzuschicken.
Teil 4 folgt
Das erste Blut dieses Kampfes sollte seine eigene Familie opfern. ʿAlī, Ḥamza und ʿUbāda, drei Blutsverwandte des Propheten, stürmten dem Feind entgegen. ›Die drei Löwen Gottes‹ werden diese Kämpfer von den Gläubigen genannt. Ḥamza und ʿAlī erschlugen mit einem wilden Schlag ihre Gegner. Dann erledigten sie auch den Feind des alten ʿUbāda, der vom Felde der Ehre eine Todeswunde mit heimbrachte. Nach der Wüstenregel hätte der Kampf jetzt ein Ende finden müssen. Doch waren die edelsten unter den Quraiš neuerlich gereizt. In kleinen Gruppen ritten sie gegen die Muslims, kämpften und stießen sich wund an der festen Reihe der Gläubigen. Das Heer der Muslims verstand es, Disziplin zu wahren. Während die Quraiš außer Schußweite saßen und teilnahmslos zuschauten, wie ihre besten Krieger in Todesverachtung auf den Feind losstürzten, erfüllten die Muslims strikt des Propheten Befehle, rückten nicht vor, sondern empfingen gemeinsam den Feind. Der Prophet erwies sich als militärischer Taktiker; mit genialer Sicherheit gelang es ihm, die Truppe richtig zu dirigieren.Der ganze Tag verging in Plänkeleien. Zu einem einigermaßen durchdachten Angriff reichte die Kriegskunst der Quraiš nicht aus. Sie kämpften, wie es schon ihre Väter und Großväter getan hatten, planlos und ohne die Grundregeln der Taktik zu beherrschen. Sie kämpften Mann gegen Mann und verloren. In diesem Kampf fielen nach und nach die besten Krieger von Mekka, von einem mächtigen Säbelhieb wurde auch der greise Abū Ǧahl, der größte Feind Mohammeds, erschlagen, und selbst im Todeskampf hörte er nicht auf, Mohammed zu verfluchen. – Mohammed stand auf der Anhöhe, zum erstenmal in seinem Leben überblickte er ein Kriegsfeld. Er sah Blut fließen, hörte Schreie und Stöhnen und verfiel für kurze Zeit in leblose Lethargie. Dann erwachte er wieder, betete, erteilte Befehle, beobachtete den Kampf und brachte mit intuitiver Schnelligkeit die unerwartetste unter all seinen Leistungen hervor, eine neue arabische Kriegskunst, die arabische Infanterie, die in zehn Jahren die Welt eroberte. Die Befehle von Badr, die später zu den Grundregeln der arabischen Strategie wurden, besagten nicht viel: Disziplin und Zusammenhalt der Infanterie, die in geschlossenen Karrees jedem Kavallerieangriff gewachsen war und erst am Ende der Schlacht, als der Feind erschöpft war, auf Befehl des Führers zu einem Sturmangriff überging. Alle großen Kämpfe des Islam wurden auf diese Weise gewonnen.
Der Tag von Badr neigte sich dem Ende. Kalter Wirbelwind wehte durch das Tal. Staub bedeckte das Kampffeld. Da erhob sich Mohammed und rief: »O Gläubige, zwischen euch und dem Paradies liegt nur der Tod von der Hand dieser Leute.« Dann bückte er sich, hob Sand auf und warf ihn in die Richtung der Feinde, darauf sagte er: »Möge Verwirrung über ihr Angesicht hereinbrechen.« Das war das Signal zum Sturm. Der Angriff der Muslims begann. Der Kampf war kurz. Die ermüdeten Quraiš flohen in die Wüste, ihr Lager und eine Unzahl Gefangener fielen in die Hände der Muslims. Auf dem Felde der Ehre blieben siebzig Quraiš und nur vierzehn Muslims. Es war ein einwandfreier Sieg der Dreihundert über die Tausend. Gott hatte dem Islam seine Gnade erwiesen.
Sofort wurde die Beute gesammelt, die Leichen der Feinde in eine Zisterne geworfen, und die Armee zog in die Heimat zurück. Einhundertfünfzig Kamele, zehn Pferde, siebzig Gefangene sowie zahlreiche Waffen und Kleider waren die Beute der Sieger. ʿAlī, der Adoptivsohn des Propheten, erhielt aber als Auszeichnung für seine besondere Tapferkeit die Tochter Mohammeds, Fāṭima, zur Frau.
Von den Gefangenen wurden nur zwei hingerichtet. Unter den lebenden Gefangenen befand sich unter anderen aber auch ʿAbbās, der schlaueste unter den Hāšims, der Onkel des Propheten. Mohammed behandelte ihn gut und verlangte für seine Freilassung ein hohes Lösegeld, das er auch erhielt. Der Onkel kehrte nach Mekka zurück und war Mohammed über das erpreßte Lösegeld nicht weiter böse. Einige wollten sogar wissen, daß er in Mekka für seinen Neffen spionierte, ohne selbst öffentlich dem Islam anzugehören. Das Haupt der Hāšims aber, Abū Lahab, der Erzfeind des Propheten, starb aus Gram und Neid, als er in Mekka von dem Sieg seines Neffen erfuhr. So endete der Tag von Badr, der entscheidendste Tag des Islam. An diesem Tag wurde der Prophet aus einem Prediger und Wüstenräuber zum Feldherrn.
Am Abend desselben Tages sagte der Prophet zu seinen Getreuen: »Nicht ihr, sondern die Engel Gottes haben heute den Sieg erfochten« (8,9). Diesen Ausspruch verstand man wörtlich, und noch heute erzählen die Frommen, wie die Schar der Engel gemeinsam mit dem Wüstenwind die Feinde zerstreute. Einer von den Engeln, so berichtet die Sage, verlor im Sande von Badr sein Schwert, das der Prophet fand und behielt. Er gab ihm den Namen Ḏū ʾl-Faqār. Das Schwert war sieben Meter lang, hatte zwei Scheiden und war mit Versen des Koran geziert. Nach dem Tode des Propheten erhielt das Schwert ʿAlī, der Löwe Gottes.
Schluss folgt
Mit diesem Schwert besiegte der Islam Völker und Kaiserreiche, Meere und Kontinente. Nicht umsonst führt die Tradition die Herkunft dieses Schwertes auf die Schlacht von Badr zurück: In Badr erstand der Islam als Weltmacht. Die dreihundert armseligen Wüstenräuber bildeten den Wendepunkt der Weltgeschichte.
https://www.projekt-gutenberg.org/essadbey/mohammed/chap022.html
Danke💙 fürs Teilen der Textpassage aus dem Buch üb er Muhammad von Essad Bey.
Ist ein Bestimmter Grund oder Frage damit verbunden die Sie mir stellen wollten oder wollten Sie nur die Passage Teilen?
Viele kennen die räuberische Geschichte und den Selbstzweck des Islams nicht.
Viele glauben es wär eine Religion, erkennen die Doktrin zur Machtgewinnung nicht.
Rein theoratisch wird der Islam, sollte er die Weltherrschaft errungen haben, zerbrechen und verschwinden. Dann kann er nämliche seine einzige Aufgabe, Machtgewinnung, nicht mehr erfüllen. Ohne Ziele ist er dann überflüssig.
Wenn ich versuche, das Leben des Propheten Muhammads (saw) zu analysieren, versuche ich diese Anhand möglichst authentischer historischer Quellen zu machen. Die prominenten Beispiele wären die erste Biographie von Ibn Ishaq, die Aufarbeitung durch Ibn Hisham oder die Biographie von at-Tabari. Ein wichtiges Kriterium für Authentizität sind unabhängige Überlieferungsketten (‘Isnad’) und historische Manuskripte. Eine Moderne wäre die Biografie von Mirza Bashir und Din. Selbst bei den oben genannten Standardwerken ist nicht jeder Teil ausreichend belegt. Eine historisch-kritische Analyse ist erforderlich.
Die von Ihnen zitierte Passage stammt aus einem Buch, das KEINE Quellen für seine Erzählungen angibt. Ein paar Eckdaten und Begebenheiten kann man auch in den Standard Historischen Werken finden, aber viele der Details, Dinge, die gesagt wurden, die Perspektive der Intentionen, die vom Autor hier geschildert werden, sind frei durch ihn erfunden. Das mag die Lesbarkeit erhöhen, ist aber inhaltlich eher im Bereich der ‘Historische Fiktion’ angesiedelt.
Als ein Booknerd, die solche Bücher gerne liest und spannend findet, habe ich erstmal prinzipiell nichts dagegen, Dinge neu zu interpretieren und im Sinne der Dramaturgie anzupassen. Aber als Grundlage für meine theologische Analyse? Ich denke nicht. Aus dieser Perspektive fällt das Buch von Essad Bey weit hinter dem notwendigen historischen Standard zurück. Ist jetzt nicht nur meine persönliche Meinung, sondern wird so auch von islamischen, aber auch nicht islamischen Historikern so gesehen. Glaub auch nicht, dass Bey hier einen historisch wissenschaftlichen Text schreiben wollte.
2. Für mich ist der Islam als Religion in erster Linie für die EIGENE spirituelle Entwicklung und meine Bindung mit dem Schöpfer (‘Haqooq ul Allah’) und in zweiter Liener für den Umgang und meine Verpflichtungen und Rechte gegenüber meiner Mitmenschen (Haqooq ul Ibaad’) zuständig.
Natürlich wird der Islam wie jede andere religiöse oder auch Ideologische Richtung auch für Politik genutzt. Finde ich auch z.T. sehr kritisch.
"Machtgewinnung" Ist aber nicht etwas das meine Religiosität motiviert. Gilt für die allermeisten Muslime die ich kenne.
"Machtgewinnung" Ist aber nicht etwas das meine Religiosität motiviert.
Wie hat der Islam in den Ländern verbreitet, in denen er heute herrscht?
Bitte ehrlich sein, vielleicht auch an Konstantinopel denken, wo sich nach islamischer Geschichtsschreibung das Blut des Bosporus rot vom Blut getöteter Christen färbte.
Die Geschichte des Islams ist doch eine Geschichte der Gewalt, Eroberung und Versklavung.
"Die Geschichte d̵e̵s̵ ̵I̵s̵l̵a̵m̵s̵ ̵ der Menschheit ist doch eine Geschichte der Gewalt, Eroberung und Versklavung."...🤷🏿♀️
Natürlich hat es in der Geschichte und auch jetzt politisch motivierte Nutzung der Islamischen Narrativen gegeben. Auch solche, die Gewalt zur Machtgewinnung und Erhaltung ausüben. Habe kein Problem, dies in konkreten Fällen anzuerkennen und kritisch zu bewerten und zu verurteilen.
Die zwei Probleme, die ich mit dieser Art der Argumentation habe, sind, wenn man so tut, als ob das ein Alleinstellungsmerkmal "des Islams" sei. Die Dinge, die Sie geschildert haben, wurden historisch mit allen möglichen religiösen, aber auch nicht religiösen Narrativen gerechtfertigt. Auch sehe ich nicht, warum diese historischen Ereignisse und Strömungen pauschal auf die gesamte Region ausgedehnt werden müssen und man sie allein auf diese politische Instrumentalisierung reduzieren muss.
Unser Gespräch hat mit dem Vorwurf der "Pauschalisierung" begonnen. Diese Reduktion auf eine rein politische Auslegung scheint mir eher dies zu tun.
Religion hat für mich in erster Linie mit der eigenen spirituellen Entwicklung zu tun. Ich kann dafür viele für mich wertvolle Lehren in den religiösen Texten und der religiösen Praxis finden. Das ist, wie gesagt, bei den meisten gläubigen Muslimen, die ich kenne, die den Kern der Religion ausmachen.
Eine historische Analyse, Einordnung und ggf. kritische Bewertung, wie Religion auch genutzt wurde mag interessant sein, hat aber nicht wirklich mit der gelebten religiösen Erfahrungen vieler Menschen zu tun.
Die zwei Probleme, die eine Art der Argumentation haben, sind, wenn man so tut, als ob das ein Alleinstellungsmerkmal "des Islams" sei.
- habe ich das nicht einmal andeutungsweise behauptet,
- hilf dabe Whataboutismus nicht weiter. "Die anderen haben auch....." war noch nie ein Argument.
Unser Gespräch hat mit dem Vorwurf der "Pauschalisierung" begonnen. Diese Reduktion auf eine rein politische Auslegung scheint mir eher dies zu tun.
Das ist nicht richtig.
Nach meiner Auffassung handelt es sich beim Islam nicht um eine Religion, sondern eine politische Doktrin zur Machtausübung. Das kannst du an der Geschichte des Islams sehen, die ich vorhin gepostet habe.
Zuerst ging es Mohammed um Geld und Macht, Religion spielte keine Rolle. Schnell merkte er, dass er mit Hilfe der Religion schneller und wirksamer Macht ausüben konnte.
Ich vergleiche den Islam mit dem Kommunismus, dem nur die religiöse Komponente fehlt.
Sollte es dem Islam einmal gelingen, was Gott verhüten möge, sich über die ganze Welt zu verbreiten, so wird der Islam auseinanderbrechen weil ihm das Ziehl abhanden gekommen ist. Welchen Sinn hat er dann noch? Dann hat sich der Isalm selbst überflüssig gemacht.
Das wird aber nie passieren. Was heute passiert, das kannst du in den Offenbarungen des Johannes nachlesen.
hilf dabe Whataboutismus nicht weiter.
Dieser Vorwurf wäre berechtigt, wenn ich diesen Hinweis gemacht hätte, um "abzulenken" und mich vor einer Bewertung der genannten Ereignisse zu drücken. Das habe ich explizit NICHT gemacht. Habe BEVOR ich diese historische Einordnung gebracht habe klar Stellung bezogen:
"Habe kein Problem, dies in konkreten Fällen anzuerkennen und kritisch zu bewerten und zu verurteilen."
Daher weise ich den Vorwurf von Whataboutism zurück.
2.
habe ich das nicht einmal andeutungsweise behauptet,
Gut. Der Punkt, dass andere religiöse und nicht religiöse Ideologien in den Zeiten, von denen sie gesprochen haben, ähnlich gehandelt haben, zeigt, dass die Grundlagen dazu nicht ausschließlich in der Religion zu erklären sind. Wenn die Verhaltensweisen religionsübergreifend ähnlich waren zu der Zeit, ist das ein klarer Hinweis darauf, dass die darunterliegenden Dynamiken anderen damals herrschenden politischen Mechanismen folgten. Auf die dann die jeweiligen religiösen Narrativen draufgelegt wurden.
3.
sie sagen einerseits das mein Vorwurf dass sie die politisch motivierten Auslegungen auf die Gesamtheit des Islams pauschalisieren nicht stimmt um dann anschließend genau das nochmals zu tun:
Das ist nicht richtig.
Nach meiner Auffassung handelt es sich beim Islam nicht um eine Religion, sondern eine politische Doktrin zur Machtausübung.
4.
Das kannst du an der Geschichte des Islams sehen, die ich vorhin gepostet habe.
Die Passage, die Sie gepostet haben, stammt aus einem Werk, das 'historische Fiktion' ist. Viele der Gespräche, Aussagen und genannten Details und Intentionen sind frei vom Autor erfunden. Er nennt keine historisch authentischen Quellen dafür. Finde es seltsam seine Analyse auf sowas aufzubauen.
In klassischen Werken, die auch in der historischen Wissenschaft anerkannt werden, werden diese Ereignisse anders geschildert. Eine historisch kritische Analyse von diesen ist eher die Grundlage für meine Betrachtung der Ereignisse von damals.
5.
Sollte es dem Islam einmal gelingen, was Gott verhüten möge, sich über die ganze Welt zu verbreiten, so wird der Islam auseinanderbrechen weil ihm das Ziehl abhanden gekommen ist
Der Islam ist bereits im 8 Jh. auseinander gebrochen. Zahlreiche Verzweigungen und Splitterungen sind dann in den folgenden Jahren dazugekommen. Das ist eine ganz normale Entwicklung, die man auch in anderen Religionen inkl. dem Christentum sehen kann. Für den Islam hat das Muhammad (saw) ausdrücklich angekündigt das es passieren wird.
Der Islam ist bereits auf der Ganzen Welt verbreitet, wenn damit gemeint ist das es überall auf der Muslime gibt. Auch wenn ich glaube, dass sich die prozentuale Anzahl der Muslime mittelfristig weiter erhöhen wird, glaube ich nicht, dass es je eine Zeit geben wird, wo es ausschließlich Muslime geben wird. Laut den Islamischen Quellen wird es bis zum Ende jüdische und christliche Gemeinden geben.
6.
Dann hat sich der Isalm selbst überflüssig gemacht.
Ich habe mehrmals auf die spirituelle und zwischenmenschliche Komponente der Islamischen Lehren hingewiesen. Was für die meisten Muslime den Kern der Religion ausmacht. Keine Ahnung warum sie das in ihrer Analyse immer weglassen...🤷🏾♀️…Diese wären in diesen theoretischen Szenarien immer noch gültig und der Leitfaden, an denen sich Muslime orientieren und ihr Leben leben. Die Aussage macht also keinen Sinn
7.
Was heute passiert, das kannst du in den Offenbarungen des Johannes nachlesen.
Das ist super cool. Freue mich schon auf den großen, feuerroten, siebenköpfigen und zehn hornigen Drachen...🐉🥰
Beschäftige dich mit dem Begriff "Abrogation", der die friedlichen Verse in Mekka aufhebt und durch die kriegerischen in Medina ersetzt.
Unsere Gemeinde lehnt dieses Konzept der Abrogation ab. Hier mehr dazu
Der Koran ist nicht beliebig zu lesen. Es gibt dazu auch in der islamischen Rechtsprechung den Begriff "Abrogation". Die Widersprüchlichen Aussagen im Koran werden damit eindeutig geklärt.
Der Inhalt von Mohammeds Verkündigungen veränderte sich nämlich krass. Anfangs glaubte er, Christen und Juden für sich zu gewinnen. Aus der Zeit stammen die Verse mit denen er "freundlich" um Christen und Juden warb. Mohammed hoffte, dass sie ihm freiwillig folgen werden. Als nach und nach klar wurde, dass sie ihn nicht als Propheten anerkannten und sogar auslachten, richteten sich seine Predigten gegen die anderen Religionen. Aus dieser Zeit stammen dann die Verse die Christen und Juden verächtlich darstellen und auffordern Ungläubige zu töten.
In guten Koranübersetzungen sind die anfänglichen Verse aus Mekka und die späteren aus Medina gekennzeichnet. Mohammed hat auch eindeutig erklärt, dass die frühen Verse durch die späteren aufgehoben werden. Dafür gibt es in der den Begriff „Abrogation“.
Um die Gewalttätigkeit des Islam zu verschleiern wurden die Verse im Koran nicht chronologisch, sondern nach der Länge der Suren geordnet und nicht extra gekennzeichnet. So können Moslems „Takiya“ betreiben und den Menschen mit den Versen aus Mekka die Friedfertigkeit des Islam vortäuschen, wissen aber genau, dass die gewalttätigen der letzte Wille Mohammeds ist.
Selbst die Muslime erkennen diese Veränderung der Verkündigung ihres Propheten und sprechen daher vom Vorislam in Mekka und Vollislam in Medina, mit dem erst 622 die islamische Zeitrechnung begann.
Gott sei Dank, beachten die wenigsten Moslems diese von Mohammed und Allah verordnete Abrogation, weil sie ihr Verstand und das Gewissen daran hindert, diese Grausamkeiten umzusetzen.
Durch diesen inneren Zwiespalt haben alle Moslems ein sehr niedriges Selbstbewusstsein, sind intolerant und werden sehr schnell aggressiv.
Daher ist diese Religion Gift für jede Gesellschaft.
Ja, wenn du den Koran gelesen hast, machst du dir nichts mehr vor und kennst die Absichten des Islam. Jeder Politiker der einen gläubigen Moslem für integrationsfähig hält, hat den Koran einfach nicht gelesen.
Unabhängig davon ob die Aussagen (oder einzelne davon) wahr oder falsch sind, so ist die Quelle deines Zitats erstmal grundlegend unglaubwürdig.
Jemand der sowas schreibt:
vielen Jahren sagte ich während eines Streitgespräches
Und dann den verbalen Sprachschatz eines 14 jährigen verwendet ist Grundlegend nicht glaubwürdig.
Hinzu kommt:
Ich habe den Koran gelesen, in verschiedenen Übersetzungen. Ich habe die Hadithe gelesen. Ich habe über Schiiten, Sunniten, Sufis, Ahmadiyya, Wahabiten und über theologische Interpretationen (Rechtsschulen) gelesen. Ich war in Moscheen. Ich habe mit strenggläubigen Moslems gesprochen.
Wen auch immer du da zitiert hast, der hat sich einen Großteil des Textest vermutlich selbst zusammenkopiert.
-Nachträglich ergänzt-
Ich hab aus Interesse mal kurz gegoogelt:
Muslime wie Nichtmuslime sind sich verhältnismäßig einig in der Annahme, daß insbesondere die längeren Suren erst nach Muhammads Tod (632 n. Chr.) aus Einzelstücken zu zusammenhängenden Suren zusammengefügt wurden
Quelle: Der Koran – Die heilige Schrift des Islam - Institut für Islamfragen (islaminstitut.de)
Demzufolge wurde der Koran nach dem Tod von Muhammad geändert. Unter dem Link findet man auch Beispiele wo einzelne Passagen aus dem Koran gestrichen wurden.
Damit ist, aus meiner Sicht, die Quelle deines Zitats definitiv unglaubwürdig.
Das ist eine Meinung und wie man sieht von Islamhassern!
Also es stimmt das darin der Koran und der Islam angegriffen und mit Unsinn in Verbindung gebracht wird!
Hetze gilt es zu erkennen, den wer sich beteiligt ist nur einer der vielen die zu spalten suchen und Menschen aufhetzen mit Lügenmärchen!
Nein, das sind alles Fakten, leicht nachzuprüfen, indem du diesen Koran inkl. Sharia endlich selbst liest.
Es ist lächerlich zu sehen, wie jeder Islamkritiker inflationär als "Hetzer" und "Islamhasser" beschimpt wird.
Fehlende Selbstkritik wird sicher nicht zur Beliebtheit des Islams beitragen, wohl eher zum Gegenteil. Inzwischen überlese ich die beiden Begriffe, nehme sie nicht eimal mehr zur Kenntnis.
Die meisten Lügengeschichten beginnen so:
„Ich habe überall gesucht, jeden kleinen Stein umgedreht und jeden Menschen gefragt, der mir über den Weg gelaufen ist, ich war hier und da und dort blabla.“
- das Bein, das du morgens beim Aufstehen zuerst benutzen sollst
- Mit welcher Hand du dir den Hintern abwischst
- Was wie gekocht und gegessen wird
- Wie du zu schlafen hast
- Wie man Sex zu haben hat
- Welche Tiere du töten musst, weil sie böse sind (ein Beispiel: "Schwarze Hunde sind Teufel und müssen getötet werden")
- wie du dich zu waschen hast
Das sind Empfehlungen aus der Sunnah. Manche ahmen den Propheten Mohammed mehr nach, andere weniger. Du wirst nicht in die Hölle kommen, wenn du unbedingt darauf bestehst, mit der rechten Hand zu essen und mit derselben Hand die Kacke von deinem Hintern abzuwischen.
Mit welcher Hand du dir den Hintern abwischst
Oder mit dem linken Bein aufzustehen.
- das Bein, das du morgens beim Aufstehen zuerst benutzen sollst
Oder nicht auf das Gesicht der Frau ab.... sollst, wie ein Tier, oder den Hintereingang, der für etwas anderes gedacht ist, beispielsweise zum Kacken, für deine Lust zu nutzen.
- Wie man Sex zu haben hat
Lustig!
Genau das tat ich dann auch. Und das gründlich.
Ich habe den Koran gelesen, in verschiedenen Übersetzungen. Ich habe die Hadithe gelesen. Ich habe über Schiiten, Sunniten, Sufis, Ahmadiyya.. blabla blabla blabla blabla
Und doch nichts gelernt.
Aber ja, im Islam ist es wichtig, auf die Einhaltung religiöser Vorschriften zu achten, um Nachlässigkeit zu vermeiden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Wudu, die rituelle Reinigung, in dem man es solange wiederholt, bis man es richtig macht.
Bitte gehe auch auf die anderen Aussagen ein. Etwa auf diese, dass Christen zu den niederen Menschen gehören.
Aber die aussagen des Korans, die heilig, ewig gültig und unveränderbar sind, hast du ignoriert.
Bitte nimm die einzelnen Aussagen auseinander und entkräfte sie, wenn sie 'voller Unsinn' sind.