Sollten Docs gesunde Körperteile auch Amputieren dürfen (BIID/BID)?

21 Antworten

Nein, ich bin der Meinung, dass dann eine psychische Störung vorliegt, die vorrangig behandelt werden sollte. Patienten mit einer psychischen Störung kann man (leider) - auch in deren eigenem Interesse - nicht alles glauben (wenn jemand von sich behauptet, er sei Napoleon, glauben wir ihm das ja auch nicht).

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dieser (an sich ja unsinnige) Wunsch nach einer erfolgreichen Therapie verschwindet. Und eine voreilige Amputation kann man halt nicht mehr rückgängig machen.

Das ist analog zu dem Fall "eine 16-jährige will sterben (wegen Liebeskummer)" - da würde auch kein verantwortungsvoller Arzt auf "Sterbehilfe" kommen. Einem Menschen mit etwas gesundem Menschenverstand ist das völlig klar, dass das eine Phase ist, die mit etwas Zeit und Zuwendung auch wieder verschwindet. Natürlich muss man auch dieser Person helfen, nur eben nicht so, wie sich die Person die "Lösung" vorstellt.

Menschen in psychischen Ausnahmesituationen darf man nicht wörtlich nehmen.
Sage ich aus eigener Erfahrung (Person im engen Umfeld).

Ja! aber natürlich erst nach einer vernünftigen Psychotherapie.

BID (BIID) ist eine Störung und bisher ist es den Ärzten und Therapeuten noch nicht gelungen mittels Therapie oder Medikamenten das leiden der Betroffenen zu lindern. Alle diejenigen die es selbst in die Hand genommen haben und sich selbst geholfen haben, berichten darüber das sie sich jetzt erst als gesund empfinden. Auch sehen sie sich keineswegs durch die körperliche Beeinträchtigung als behindert.

Auch ist es so das der/die Betroffene danach im wirtschaftlichen Sinne wesentlich leistungsfähiger sind als zu vor. Denn oftmals leiden die Betroffenen teilweise Jahrzehnte unter dieser Erkrankung, haben jahrelang mit Depressionen und Suizid Gedanken zu kämpfen was ein normales glückliches Leben so gut wie unmöglich macht.

Selbst anerkannte Wissenschaftler auf diesem Gebiet gehen davon aus das das herbeiführen der "Wunschbehinderung" zb. Amputation eines Gliedes, Erblindung oder wie in meinem Fall eine Lähmung vielleicht die Lösung sein könnte.

Und aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen das es keinem Betroffenen darum geht in irgend einer Form staatliche Leistungen zu bekommen oder bemuttert zu werden. Im Gegenteil ich bin davon überzeugt das der wirtschaftliche Schaden nach solch einer OP wesentlich geringer ist als wenn der Mensch so weiter leben muss. Zb.: Lange Krankzeiten weil man es einfach nicht mehr schafft seinen Alltag auf die Reihe zu bekommen, jahrelange Therapien, Klinikaufenthalte usw usw usw. Teilweise sitzt man tagelang auf Arbeit und stiert nur vor sich hin, kann sich nicht mehr konzentrieren ist abwesend etc.

Verbietet mal einer Transsexuellen Person eine Geschlechtsangleichung die auch schon Jahrelang unter ihren "falschen Körper" leiden mussten.

Wie gesagt natürlich sollte eine angemessene Untersuchung / Therapie vorweg gehen, und alles mögliche versucht werden ohne Operation mit der Erkrankung klar zu kommen aber es sollte eine Option sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Djmo99  01.12.2023, 23:37

Kann ich mich nur anschließen

1
Anonym010268  13.01.2024, 00:04

Das ist sehr gut zusammen gefasst. Ich bin froh das es da draußen doch noch Leute gibt, die wissen wie es ist. Ich kann nur zustimmen...zu 100%. Ich fühle es sehr 😄👍

0

Nein, meiner Meinung nach sollte das nur erlaubt sein, falls der Patient z.B. eine Bewegungseinschränkung an einem Bein hat und deshalb nur mit Krücken gehen kann. Dann finde ich sollte der Patient die Entscheidung treffen dürfen, sich das Bein abnehmen zu lassen.

Das wieder spricht dem "Hippokratischem Eid".
 

Auszug: Ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht. Ich werde niemandem, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten...

Wolfen369  28.09.2023, 17:47

Ebenso auch dem Nürnberger Kodex, in dem geschrieben steht, dass keine Experimente an Menschen durchgeführt werden dürfen, etc.

2
AndreasD1804  28.09.2023, 18:34
@Wolfen369

Zwar zähle ich eine "x-1000-mal" durchgeführte Amputation nicht mehr als Experiment, aber ich verstehe den Zusammenhang. Ich unterstütze Deinen Beitrag.

1
DorktorNoth  21.03.2024, 16:17

Was aber ist mehr Leid... das Amputieren einer Gliedmaße, die der Patient eh nicht will, oder durch die Verweigerung der Amputation zugefügtes seelisches Leid...? Gar nicht leicht zu beantworten

0

Eine solche Operation ist aus gutem Grund fast unmöglich, durchgeführt zu werden.

Bevor sie durchgeführt werden sollte gibt es ein "Spießrutenlaufen" von Psyciologe zu Gutachter und von Pontius zu Pilatus.

Dranschneiden geht nicht und das Aufbewahren des abgetrennten Körperteils auch nicht. Falls der Patient seine Meinung ändert und den körperteil "zurück" haben will, dann geht das nicht. Daher werden derartige destruktive Eingriffe fast nie durchgegführt.