Sollten Deutsche anfangen sich so zu nennen?
78 Stimmen
Quellenangabe?
Zeit.de
Bitte einen link
https://www.zeit.de/kultur/2021-03/ns-vergangenheit-nazihintergrund-she-said-buchladen-emilia-von-senger
36 Antworten
... den nicht jeder Deutsche hat. Kannst ja mal mit ne jüdischen Deutschen sprechen, ob der nen Nazihintergrund hat? Oder einen dessen (Ur-) Großeltern als Freidenker und Atheisten ins KZ kamen?
Von "Migrationshintergrund" spricht man übrigends nur bei Kindern und Enkelkindern. Selbst Leute deren Ur-Opa KZ-Wächter war und deren Opa zu Kriegsende vielleicht 8 Jahre alt war haben keinen "Nazi-Hintergrund", wenn man das übertragen möchte.
Nein, das hilft sicher nicht beim Aufarbeiten. Es führt zu Abwehrreaktionen, zur Ablehnung des Themas an sich und lenkt davon ab, daß wir uns auch im hier und jetzt mit den Nazis um uns herum beschäftigen müssen. Egal wo die herkommen und wer deren Ur-Großeltern waren.
Ich verabscheue diese Taten. Ich denke und handele nicht so. Warum soll ich mich so nennen? Was kann ich für meine Familie?
Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich zu ändern.
Mir wäre es lieber, wenn man mal anfangen würde, sich mehr um Reichsbürger und die anderen radikalen Formen, die es so gibt, zu kümmern.
Grüß Dich SouthParkJesus
Ich denke, man sollte den Rest des Artikels lesen, das wäre besser, statt sich gleich aufzuregen.
Hier ist der gesamte Artikel
Aber mal unabhängig davon und allein auf Deine Frage bezogen: Ich habe darüber gerade einen Artikel geschrieben. Wir haben einen Nazihintergund, keine Frage, aber sich selbst öffentlich als Menschen mit Nazihintergrund zu bezeichnen muss so in dieser Art nicht sein, aber im Kopf sollte man es auf jeden Fall behalten. Wehret den Anfängen.
Zum 75. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede auf der zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin an der neuen Wache.
8.5.2020
Das heißt aber nicht, das wir gramgebeugt und mit großer Schuld belastet depressiv und uns auf immer selbst kasteiend unser Leben verbringen sollen. Die Nachkriegsgeneration und die darauffolgenden sind keine schuldbelasteten Menschen, aber wir müssen diese Vorgänge unter Hitler dennoch immer im Auge behalten. Im Sinne der Menschlichkeit, der Menschenrechte und der Würde des Menschen ergibt sich daraus ein Verpflichtung, das so etwas NIE WIEDER geschieht. Dieses Trauma des Dritten Reiches muss in etwas umgemünzt werden, das uns im Selbstverständnis neuen Räumen entgegensendet.
Das ist die Einleitung
"Das Neue Deutschsein
Oder die historisch-kulturellen Konsequenzen für ein befreites deutsches Selbstverständnis
Der Titel ist sicher für viele etwas provokant zumal der Begriff Deutschsein einen Reflex auslöst der einem mulmigen bis ablehnenden Gefühl entspringt. Das haben wir unserer Geschichte zu verdanken, besonders dem Nationalsozialismus. Aber ich habe nicht die Intention Rückwärtiges zu pflegen und den vielen irritierenden historischen Gegebenheiten ungebührend Raum zu bieten. Doch wenn man vom Neuen Deutschsein spricht, dann erscheint es klar, dass das Alte hinter sich gelassen wird und dass das Neue eine Reaktion auf das Alte ist. Aus diesem Kontext heraus gilt es daher deutsches Selbstverständnis neu und anders zu konfigurieren ohne sich selbst zu verlieren, Neues hinzu zu gewinnen und Lehren aus der politischen und kulturellen Geschichte zu ziehen."
Natürlich sollten wir uns als Deutsche auch selbst offen und frei als Deutsch bezeichnen, keine Frage. Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen.
Hier bitte weiterlesen:
https://www.dropbox.com/s/an67buxe21zdrgd/Das%20Neue%20Deutschsein.pdf?dl=0
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Endlich eine weitere Person, die nicht nur die Schlagzeile, sondern auch den dazugehörigen Artikel gelesen hat.
Danke dafür!
Auch von mir ein dickes, fettes Dankeschön!
Es gibt noch Nutzer, die nicht denken LASSEN.
Überall auf der Welt ist man bemüht Stigmatisierungen abzuschaffen und hier soll nun eine neue entstehen. Da fehlt mir jedes Verständnis dafür. Dazu kommt dass sowas schnell zu Missverständnissen führen kann, weil "mit Nazihintergrund" auch solche Menschen einbezieht, die Naziopfer waren.
Ich persönlich sehe es nicht ein dass nur wir für unsere Verbrechen verantworten müssen und dass wir welche vollkommen anders über die Nazi Zeit denken bestraft werden sollen, dazu war nicht jeder ein Nazi damals.
Alle anderen Länder die auch Millionen von Leute getötet haben und öfters mehr als im Holocaust wie China, UdSSR denken überhaupt nicht über das Verbrechen nach.
Komisch find ich auch das wir gleich Nationalisten sind wenn man ne Deutschlandfahne im Garten hat, während Frankreich und Großbritannien noch über ihr weltreich/Kolonien und wie sie ihre feinde am schlachtfeld umbringen singen.
Nein hab ich nicht. Die Frage bezieht sich meiner Meinung nach auch nicht auf den gesamten Artikel, sondern auf den Anfang und was wir davon halten. Meine Antwort bezieht sich auch nur drauf.
So wird von Fragestellern in ihrem Sinne manipuliert...
Hier haben wir ein Musterbeispiel vorliegen.
Ich interpretieren die Frage so und antworte dem entsprechenden
Du bist ein Licht der Hoffnung in einer Dunkelheit aus Dummheit.
Ein Mensch der ganze Artikel liest, ordentliche Antworten mit für und wieder schreibt und nicht nur "Hören Sagen", "Bauchgefühl", "Das ist so!" postet.
Ein schönes Wochenende wünsche ich und alle Leser dieser Antwort sollten sich wirklich ein Beispiel daran nehmen. Wie sehe dann das Internet aus... eine Utopie wahrlich