Sollte sich Arbeit generell lohnen und ab wann?
Ich arbeite für 13.50€ die Stunde und überlege aufzuhören. Oder mich anders zu orientieren. Eventuell zu bilden. Eine Ausbildung anzufangen...
Eigentlich macht es nur Sinn, weil ich noch daheim wohne. Müsste ich jetzt ausziehen, dann wäre ich mit 1600-1700€ Netto aufgeschmissen. Das ist definitiv kein Leben, sondern ein "ich komme über die Runden" ala "zu wenig zum leben, zum sterben zu viel".
Als Hartzer kriegste auch die Krankenkasse bezahlt (209€ letztens bei mir gewesen ohne Arbeit), du kriegst die Wohnung (500-650€ irgendwo oder ?) und 500€ auf die Kralle + paar Nebenkosten und GEZ etc.
Da fragt man sich schon manchmal wofür man alles macht. Vor allem, wenn man dann mal abwägt was man gibt und was man bekommt. Ich muss ein Auto unterhalten - das auch tanken von dem Geld und habe Risiken (Unfälle, Verletzungen auf der Arbeit etc.) + habe Zeitverlust.
Ich finde Arbeit gut. Doch das muss sich lohnen und ich kann jeden verstehen der für solche Löhne nicht arbeiten möchte. Ich tu es auch nur, weil ich daheim wohne. Müsste ich ausziehen hätte ich darauf sicher keine Lust mehr bzw. würde eventuell sogar früher oder später ins Minus rutschen, wenn ich Pech habe und mal was größeres anfällt.
Da frage ich mich: Ab welchem Stundenlohn lohnt es sich überhaupt eurer Meinung nach? Ab welchem Stundenlohn hat man deutlich mehr als Hartzer (auch sichtbar mehr)?
Ich persönlich denke so ab 18-20€ die Stunde. Dann hat man den ein oder anderen Euro mehr. Viel nicht, aber ein wenig "Abstand" ist dann schon zu Leuten die nicht arbeiten.
Rein rational gesehen ist arbeiten für 90% der Menschen völlig sinnlos, wenn man die sozialen Aspekte außen vor lässt...
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
5 Antworten
Es kommt natürlich auch drauf an, was für einen Lebensstandard man hat und wie man einfach mit seinem Geld umgeht. Ich denke, mit einer Ausbildung hat man immer gute Chancen einen Beruf zu finden, wo man mehr als den Mindestlohn bekommen sollte. Natürlich, gerade in Großstädten ist es schwer über die Runden zu kommen, aber es können auch nicht alle Menschen in Deutschland Hartz 4 empfangen. Es muss auch Leute geben, die arbeiten.
Wenn das aber jeder sagt, geht bald keiner mehr arbeiten und in Deutschland läuft es aktuell genau darauf hinaus.
Klar, es sagen sich zu viele: Warum für 200 Euro im Monat 40 Stunden die Woche rackern. Ist dann letztlich ein mickriger Stundenlohn.
Das Übel: zur Zeit lohnt Arbeit nicht wirklich. Zumindest nicht wenn man wenig verdient.
Ich finde, das lässt sich pauschal nicht so einfach sagen.
Denn es hängt meiner Meinung nach auch zu großen Teilen von den Lebensunterhaltungskosten ab.
In meiner vorherigen Stadt habe ich beispielsweise die Hälfte für etwa die selbe Wohnung bezahlt. Aber die Verdienste orientieren sich regional nicht an solchen Kosten.
Mit dem aktuellen Mindestlohn von 12€ kann man bestimmt schon halbwegs vernünftig leben. Gerade wenn man dazu vllt nicht in einer teuren Stadt wohnt, vllt noch eine/n Mitbewohner/in hat usw.
Aber ein paar Euro mehr zu haben ist natürlich immer besser. Gerade als Berufsanfänger oder Ungelernter haben viele da aber einfach nicht groß die Wahl.
VG :)
Ich finde arbeiten lohnt sich immer. Na klar ist es manchmal schwer und nicht gerade fair aber es ist auf jeden Fall besser als zu Hause zu hocken
Würde es sich nicht mehr lohnen dann zu hartzen + sich weiter zu bilden oder sowas?
Ja klar bilden ist natürlich genau so gut aber ich finde nur Hartzen ist Extrems sinnlos
16,22€ pro Stunde. (gerechnet mit 231 arbeitstagen im jahr)
Wer 35 Jahre vollzeit gearbeitet hat und weniger als diesen Stundenlohn bekommt ist wenn er auf Rente ist auf das Sozialamt angewiesen.
Ich finde jemand der sein leben lang gearbeitet hat sollte dies nicht nötig haben, entsprechend müssen die Löhne angepasst werden.
Denn das geld vom Sozialamt kostet wieder den Staat, also uns alle.
2500€ brutto im Monat
hier:
https://www.tagesspiegel.de/politik/gysi-fordert-gipfel-gegen-altersarmut-2258497.html
Der ist von 2012, das heißt auf heute bezogen kommt da noch die Inflation der letzten 10 Jahre von etwa 20% obendrauf
Deshalb fände ich es gut, wenn die Löhne tariflich nicht nur abhängig von dem Beruf, sondern auch von dem Alter/ Anstwllungsdauer wären.
Bei meiner vorherigen Stelle hatte ich einfach den selben Lohn wie mein Kollege, der einfach schon 25 Jahre für die Firma gearbeitet hat, obwohl ich nur ein halbes Jahr dort gearbeitet habe. Das fand ich irgendwie nicht so ganz gerecht.
Aber wenn er damit zufrieden ist, ist das natürlich sein Ding..
Ich habe einen Stundenlohn von umgerechnet ca 26€ und selbs bei mir kommt es hin und wieder vor dass am ende des Monats nichts mehr auf der Bank ist
"Es muss auch Leute geben, die arbeiten."
Da könnte man zynisch sagen: "Warum soll ich der blöde sein?"
Das ist wie "wenn keiner wählen geht, dann funktionierts nichts". Es geht dennoch immer jemand wählen - und das wissen die, die nicht wählen gehen.
Also könnte man auch rein theoretisch egoistisch sagen: Sollen die anderen arbeiten :)