Sollte man tolerant zu intoleranten Menschen sein?
Ich hatte neulich eine Diskussion mit einer Frau, die der Meinung war, Menschen, die andere Menschen diskriminieren gehören auch diskriminiert.
Ich bin der Meinung niemand darf diskriminiert werden, auch nicht wenn er andere diskriminiert.
Wie seht ihr das? ,,Darf'' man in irgendeiner Weise intolerant gegenüber intoleranten Menschen sein?
39 Stimmen
16 Antworten
Grundsätzlich darf es keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben. Das heißt aber nicht, dass man auf gleichem Niveau reagiert. Wenn ein rechtsradikaler Hetzer aktiv ist, dann darf man das exakt so benennen. Dan muss man es auch exakt so benennen. Aber alles darüber hinaus, selbst in wütende Schimpftiraden zu verfallen, ist dann wiederum nicht mehr in Ordnung.
Betont sachlich bleiben, das ist das Einzige, was zählt. Sich nicht über die persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen aufregen, die einem entgegenschwappen. Sich nicht mit dem Hass und der Wut aufhalten, die da geschürt wird. Ansonsten "gewinnen" die Intoleranten ja.
Stellen wir uns nur mal kurz vor, was die Intoleranten meinen, wenn sie Toleranz einfordern. Sie meinen damit, dass sie "Hast ja irgendwo Recht" hören. Sie meinen damit, dass sie ungestört hetzen dürfen. Dass ihre "Meinungsfreiheit" darin umschlägt, dass ihre Meinung bejubelt wird oder man die Klappe hält. Genau das wollen sie dem Rest einreden: Dass auch jede Kritik an ihnen ein Zeichen der eigenen Intoleranz wäre und damit moralisch verwerflich. Absurd und grotesk, das so zu machen.
Ja, ich darf Intoleranz nicht tolerieren. Ich darf aber intolerante Menschen nicht diskriminieren. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge....
Das sind zwei völlig verschiedene Dinge....
Das ist mir nachdem ich die Frage gestellt habe, dann auch aufgefallen.
Was würdest du jemandem antworten, der dir sagt man muss Menschen diskriminieren, die andere diskriminieren?
Aus deiner Antwort geht hervor, dass du andere Menschen nicht diskriminieren würdest.
Ich meinte aber wie du eine andere Person davon überzeugen würdest, warum man andere nicht diskriminieren sollte.
Gar nicht. Ich habe es lange aufgegeben, seltsam denkende Menschen von irgendwas überzeugen zu wollen, das ist meistens hoffnunglos....
Ich bin intolerant, wenn die Menschenrechte von Nazis, Hetzern und Rassisten mit den Füßen getreten werden.
In solchen Fällen ist meine Toleranzgrenze aufgebraucht.
Das Gleiche gilt für "aber dann kann ich ja nicht mehr meine Meinung sagen"-Sager.
Ebenso für Erwachsene, die sich einbilden, mit Erziehung könnten sie Kinder zu besseren Menschen formen.
Ich bin es. Ich bin tolerant weil ich es bin und nicht weil ich darauf schaue wer es ist und wer nicht. Aber eigentlich bin ich tolerant, weil mir sowieso jeder Mensch egal ist, und wenn mir der Mensch als ganzes egal ist, dann auch was er tut und denkt, auch wenn's auf kosten anderer ist, sind die mir ja auch egal. Es kommt immer auf's gleiche heraus. Mach dein Ding, ich verurteile niemanden. Wie kann ich etwas verurteilen, was mir egal ist ?
Ob man es aber sein sollte oder nicht sein sollte entscheidet jeder für sich.
Intoleranz nur der Intoleranz gegenüber. Das bedeutet nicht! die Person zu diskriminieren. Einfach klar aufzeigen das Intoleranz keine Option ist.
Lg Chris
Intoleranz ist nur der Intoleranz eine Option, ansonsten nicht ;)
Denken das nicht fast alle Intoleranten?
Als Beispiel: Homophobe - Homosexuelle "sind" intolerant gegenüber der Schöpfung oder gegenüber der menschlichen Rasse
Beispiel: Ausländerfeindliche - Ausländer "sind" intolerant gegenüber der deutschen Kultur, intolerant gegenüber der deutschen Sprache. Vlt nehmen sie noch Frau und Beruf weg.
Schlussendlich ist es eine Auslegungssache, Gründe wird man immer finden, wenn man sucht, für alles. Ich denke, tief im Herzen weiss man, dass Intoleranz normalerweise keine gute Option ist (stimme ich dir zu), weil man über andere schlichtweg nicht urteilen kann. Aber das ist etwas, was jeder für sich findet. Nicht etwas, was man für andere finden kann.
Schon mal was vom Toleranz-Paradoxon gehört?