Sollte das "Deutschlandticket" billiger, dafür verpflichtend sein?

10 Antworten

Nein. Zum einen ist die Bahn nicht in der Lage, so viele Menschen zufriedenstellend zu befördern. Zum anderen ist es einfach nur eine Zwangsfinanzierung. Für einen Betrieb der eh schon Milliarden an Steuergeldern erhält und auf diesen Weg bereits jeder Steuerpflichtige Bürger Geld da reinsteckt. Es gibt keinen Zwang zur Mobilität und für viele Menschen sind 50€ für etwas, was sie nicht brauchen auch nicht ganz wenig Geld.

Wenn etwas mit Zwang oder großen Subventionen gefördert werden muss, ist es kein wirtschaftlich auskömmliches Geschäft. Das mag bei Kulturunternehmungen eine gute Sache sein, aber nicht bei einem Unternehmen, welches auf eigenen Beinen stehen soll! Damit wälzt man nur eine Jahre Lang verschlafene Energie und Verkehrswende noch stärker auf die Allgemeinheit ab.

Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:39

Danke für die guten Gedanken. War es vielleicht auch einfach falsch, die Bahn zu privatisieren?

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Paejexa  31.03.2023, 14:48
@Jost79

Die Privatisierung war definitiv ein Fehler

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Ich bin gegen so eine Pflicht. Jeder soll zahlen was er braucht nach Verursacherprinzip.

Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:43

Das ist ein guter Gedanke, aber zuende gedacht hieße das ja die Abschaffung allgemeinfinanzierer Staatsleistungen. Da bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich besser wäre!

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dass es sich finanziell je besser trägt, desto mehr Menschen es nutzen

Das stimmt so nicht, am besten wäre es, wenn viele es kaufen, aber so wenig wie möglich nutzen, denn die Bahn ist so oder so in den letzten Jahren kaputtgespart worden und kann mit einem großen Anstieg an Fahrgästen gar nicht auf Dauer leben.

Trotzdem ist das Ticket eine gute Sache, weil es womöglich doch die eine oder andere Vergnügungsfahrt vom Auto auf die Schiene bringt.

Nur eine Verpflichtung das Ticket zu kaufen, macht keinen Sinn. Es gibt auch keine gesetzliche Grundlage dafür „Mobilität vorzuschreiben“.

Das Ticket und die Bahn werden sowieso über Steuern finanziert und eine zusätzliche Finanzspritze bekommt die Bahn über die zusätzliche LKW Maut.

Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 13:59

Gute Gedanken, danke.

Es gibt auch keine gesetzliche Grundlage dafür Mobilität vorzuschreiben.

Das habe ich mich tatsächlich auch immer beim Semesterticket gefragt. Da geht's ja auch.

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stufix2000  31.03.2023, 14:02
@Jost79

Das ist aber etwas anderes, weil Studenten für ihre Studiengänge eben auch mobil sein müssen und als besonders unterstützenswerte Gruppe gelten, die auf verschiedenen Eben subventioniert und unterstützt wird.

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Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:41
@stufix2000

Ich meine aber nicht die Subvention und Unterstützung, sondern das erzwungene Solidarprinzip, jeder Student muss es nehmen. Gerade unter Studenten brauchen es ja auch sehr viele nicht, weil sie Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen oder eben auch "schon ' Auto fahren.

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stufix2000  31.03.2023, 14:44
@Jost79

Die Studiengebühren sind auch mehr als das Semesterticket.
Sie berufen sich auch nicht darauf solidarisch zu sein.

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Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:55
@stufix2000

Nein, es setzt sich meines Wissens zusammen aus Semesterbeitrag und Semesterticket. Letztes wird immer wieder neu mit den Verkehrsverbünden verhandelt und basiert auf dem Solidaritätsprinzip.

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stufix2000  31.03.2023, 15:43
@Jost79

Das wird sich dann ja wohl jetzt ändern, wenn alle für 49€ fahren können.

Oder der Anteil für das Ticket war bisher schon immer deutlich geringer und ich glaube kaum, dass das „solidarische“ Semesterticket die Kosten tatsächlich gedeckt hätte.

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Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 15:46
@stufix2000

Das bliebe zu recherchieren. Da ich derzeit in Deutschland keinen Studenten zu unterhalten habe, weiß ich das nicht. Aber ich würde auch vermuten, dass der Anteil des Studententickets weniger als 6*49=294 € ist. Oder vielleicht doch nicht?

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stufix2000  31.03.2023, 15:53
@Jost79

Es gibt nur Studienbeiträge, keine Gebühren:

Im Rahmen der Immatrikulation und Rückmeldung fielen schon immer Kosten an. Meist wird das als Semesterbeitrag bezeichnet und umfasst Beiträge für das lokale Studierendenwerk (Mensa, Wohnheime, weitere soziale Dienstleistungen für Studierende) und in allen Bundesländern außer Bayern für die verfasste Studierendenschaft, also AStA und StuPa. An vielen Hochschulorten haben AStA oder manchmal auch die Studentenwerke Verträge mit den Verkehrsbetrieben geschlossen, die ein günstiges Semesterticket ermöglichen, dessen Kosten im Semesterbeitrag enthalten sind. An einigen Hochschulen gibt es auch studentische Radwerkstätten, die ebenfalls von AStA oder Studierendenwerk (mit-)finanziert werden. Quelle

Da das keine Gebühr ist, werden wir nie erfahren mit welchem Teil, was finanziert wird.

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stufix2000  31.03.2023, 16:05
@Jost79

Also überall unterschiedlich und damit nicht das was ich als Solidarprinzip verstehen würde v

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Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 16:09
@stufix2000

Die Leistung ist ja auch unterschiedlich. Der Nahverkehr in NRW oder Berlin ist ja z. B. nicht mit dem von ländlich geprägten Bundesländern oder Verkehrsverbünden vergleichbar.

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Nein: ich selbst nutze auch für lange Strecken nur das Fahrrad. Warum sollte ich dann ein nicht benötigtes Ticket kaufen müssen, damit andere, die ebenfalls nur eigene Beförderungsmittel nutzen, weniger zahlen ? 🤔

Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 16:22

Ja, den Punkt teile ich persönlich eigentlich auch und ich nutze alle Verkehrsmittel in einem Mix irgendwie, aber gilt das dann letztlich nicht für alle allgemeinfinanzierte Staatsleistungen?

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minimax11  31.03.2023, 16:27
@Jost79

Nein. Wobei ich es sehr wohl befürworte, das Bahn und Radinfrastruktur ausgebaut werden. Neben den anderen Öffentlichen Verkehrsmitteln. Nur die einseitige Bevorzugung der Autoinfrastruktur, wie in Deutschland immer noch, muss aufhören. Dafür reicht eine Umschichtung der vorhandenen Gelder!

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Da es viele Menschen gibt die kaum oder keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmittel haben, wäre das mehr als ungerecht.

Jost79 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:01

Das stimmt. Ich fürchte allerdings, dass das für viele allgemeinfinanzierte Leistungen ebenso gilt.

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