Soll ich aufgeben und mein Führerschein abbrechen?

Manu41957  21.01.2023, 08:09

Wieviel Fahrstunden hast du denn schon absolviert?

Ufif66 
Fragesteller
 21.01.2023, 08:14

8 Fahrstunden

Manu41957  21.01.2023, 08:21

Das wird mit der Zeit besser, war bei mir am Anfang auch so

Und ich fahre jetzt PKW,LKW und Motorrad.

Ufif66 
Fragesteller
 21.01.2023, 08:23

Dankeschön :)

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nicht Abrechen, 8 Stunden Fahren ist nichts, das lernst Du mit der Zeit, packe noch ein Paar Stunden drauf, und Denke: "Wenn andere das Schaffen, dann schaffe ich das auch!"

Du schaffst das 👍, ein dickes Lob an deinem Fahrlehrer!

Mit 8 Fahrstunden war ich auch so. Aber mein Fahrlehrer hat da immer drauf rumgeritten. Schön das es deiner nicht tut.

Du kannst mit einem Elternteil auf einen Verkehrsübungsplatz gehen. Es ist zwar nicht wie im echten Straßenverkehr, aber so kannst du in Ruhe lernen anzubiegen und deine Fehler besser korregieren.

Ich empfehle dir auch Dashcam Videos zu sehen. So habe ich gemerkt das nicht immer alles meine Schuld war. Du siehst dort Situationen die dir in der Fahrschule auch passieren und du merkst dir die Dummheit anderer. Vor allem geben die Moderatoren noch Ratschläge mit. Wie man am besten in einer Situation reagiert.

So bist du 1. Auf die Dummheit anderer vorberetet und kannst im besten Fall korrekt reagieren. (Es reagieren auch Fahrlehrer drauf. Das kannst du dir auch anschauen.) Das hat mir wirklich ungemein geholfen. Es hat mir sogar 3x den Hintern gerettet. Hatte 3 Beinahunfälle wegen der Dummheit anderer.

Der Rest ist nur Übung. In den Spuren bleiben, Schilder lesen und danach handeln.

Das Gefühl ist nach 8 Fahrstunden völlig normal. Jeder hat mal so angefangen. Und wenn du noch ein paar Stunden brauchst ist dass so.

Ich kenne viele die an die 30 Stunden hatten und jetzt gut Autofahren. Dein Fahrlehrer wird auch merken, wann du reif bist für die Prüfung.

Vielleicht ist es auch eine Option mal Automatik auszuprobieren, wenn es mit Schaltung gar nicht klappen sollte. Aber erstmal würde ich mir da nicht so den Kopf drum machen. Du wirst auch mit jedem Mal besser und dein Fahrlehrer wird dich auch einschätzen können.

DaKaBo  21.01.2023, 10:25
Ich kenne viele die an die 30 Stunden hatten und jetzt gut Autofahren. 

30 Fahrstunden und mehr ist absolut normal und durchschnittlich.

"Interessant: Auf dem Land oder in kleineren Städten benötigen Fahrschüler zwischen 25 und 30 durchschnittliche Fahrstunden. In Großstädten liegt diese Zahl etwas höher: 35 bis 40 praktische Stunden benötigen Führerscheinanwärter dort im Schnitt."

https://www.bussgeldrechner.org/fahrstunden.html#:~:text=Interessant%3A%20Auf%20dem%20Land%20oder,ben%C3%B6tigen%20F%C3%BChrerscheinanw%C3%A4rter%20dort%20im%20Schnitt.

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Wenn zu dazu zu unsicher bist, ist es für alle Beteiligte sicherer wenn du es sein lässt.

Hier waren schon welche, die mehrfach durch die Praktische gefallen sind, vor Aufregung. Du wärst also kein Einzelfall. Aber Du hast erst 8 Stunden. Da geht noch was. Du setzt Dich nur unnötig unter Druck.

Ich kann Dir nur den Rat geben, dass Du Dich an dem Tag, an dem Du wieder Fahrstunde hast, Dir keine anderen Termine vornimmst. Setz Dich vorher in Dein Zimmer oder irgendwohin, wo Du Ruhe hast. Keine Ablenkung, keine Musik. Dann schließe die Augen und stell Dir die letzte Fahrstunde nochmal vor. Wie hast Du Dich da verhalten. Was lief schief beim Abbiegen, etc. Du kannst Fehler nur abstellen, wenn Du weißt, was Du falsch gemacht hast.

Versuch Deine Aufregung runterzufahren, indem Du zB Atemübungen machst. Aber nimm Dir für die Fahrschule Zeit. Nimm die Termine ohne Stress wahr und nimm Dir vorher Zeit, um Dich vom Alltag abzukoppeln. Nicht vorher noch schnell zum Zahnarzt oder zur Bank. Mindestens eine Stunde vorher keine Termine, keine Treffen mit Freunden, keine Chats, etc. Fokussiere Dich ganz auf die Aufgabe, die Du in der Fahrschule zu erledigen hast. Bereite Dich mental darauf vor. Wenn Du Dir vorstellst, was Du gleich machen musst, bist Du darauf vorbereitet. Das nimmt Dir Stress.

Setz Dich nicht unter Stress, indem Du einen festen Prüfungs-Termin anpeilst. Es muss Dir egal sein, ob Du den Führerschein im März oder erst im August hast. Das spielt keine Rolle. Wichtig ist nur der Fokus auf die nächste Fahrstunde und was Dich dabei erwartet. Nur wenn Du losgelöst vom Stress, unter dem Du stehst und den Du Dir möglicherweise machst, im Auto sitzt, kannst Du Dich auch voll aufs Autofahren konzentrieren. Schalt das Smartphone während der Fahr komplett aus. Nicht auf Lautlos, sondern aus.

Lass Dich auf die Situation ein. Als Fahranfänger hast Du das Problem, dass viele neue Eindrücke auf Dich einprasseln. Die Fahrzeugtechnik ist neu, der Blickwinkel vom Fahrersitz auf den Verkehr ist neu. Die Verantwortung, ein schweres Fahrzeug durch den Verkehr zu fahren ist neu. Dann noch die ganzen Verkehrsschilder beachten. Das alles führt natürlich erstmal zu Stress.

Jetzt musst Du noch herausfinden, was genau Deine Schwachstelle ist. Ist es die Technik, dann bitte den Fahrlehrer darum, dass Du vor der Fahrt die Bedienung als Trockenübung nochmal durchgehen kannst. Der Theorie nach hast Du zumindest die Verkehrsregeln schon ganz gut drauf. Aber auch das kannst Du jetzt üben, wenn Du zB mit dem Fahrrad durch die Straßen Deines Heimatortes fährst, achte mal auf jedes einzelne Schild und überlege, wofür es steht, warum es gerade genau dort steht, wo es ist und was Du tun musst, also welche Bedeutung es für Dich hat, wenn Du im Auto sitzt und dran vorbeifährst.

Letztlich hast Du Dich noch nicht ganz auf die Situation "Autofahren" eingelassen. Du bist gestresst, weil Du noch mit irgendetwas Probleme hast. Entweder findest Du von selbst (oder in Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrer) konkret heraus, was es ist, oder Du brauchst lediglich noch ein paar Fahrstunden, um Dich an die Situation zu gewöhnen. Dann wäre es lediglich eine Übungssache. Und wenn wir mal ehrlich sind: Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Du jetzt 15 oder 25 Fahrstunden brauchst, bis Du die Prüfung bestehst. Das interessiert hinterher keine Sau.

Üben, üben, üben. Dann wird das schon. Und mit dem Kopf voll dabei sein. Konzentriere Dich auf den Verkehr und was um Dich herum passiert. Das Auto und die Technik muss zur Nebensache werden. Lenken, Gas, Bremse, das wirst Du mit mit der Zeit alles unbewusst machen. Das Abschätzen, wann Du zu bremsen beginnst, wenn Du an eine Ampel heranfährst oder auf eine scharfe Kurve zufährst, kommt irgendwann automatisch. Vielleicht noch nicht in der Fahrschule, aber je mehr Kilometer Du fährst, sicher. Das haben schon zig Millionen vor Dir geschafft. Dann packst Du das auch. So schwierig ist das nicht. Es erfordert Anfangs nur eine Menge Konzentration. Deshalb wahrscheinlich auch die Verkrampfung am Lenker. Wenn Du es selbst bemerkst, löse die Verkrampfung. Dann wird sie wieder auftauchen. Egal Löse sie erneut. Und irgendwann wird die Verkrampfung nicht mehr auftauchen. Vielleicht auch erst nach dem Bestehen der Prüfung, aber egal.

Und mal so unter uns: Selbst nach Bestehen der Prüfung, wenn Du also den Lappen hast, dann kannst Du immer noch nicht richtig Autofahren. Keiner von uns konnte das ;-)

Du wirst das schon packen.

Ufif66 
Fragesteller
 21.01.2023, 09:04

Wow wow wow. Vielen vielen Dank für die tollen Worte.

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Amtsschreck  21.01.2023, 09:39
@Ufif66

Naja, ich kann mich in Deine Situation hineinversetzen. Als ich vor 2 Jahren meinen Motorradführerschein gemacht habe, lag der Autoführerschein bereits über 30 Jahre zurück. Ich konnte alles von damals mit heute vergleichen. Damals war ich ein schlechter Fahrschüler und habe mich letztlich genauso wie Du gefühlt. Verkrampft, unsicher, der Situation nicht gewachsen. Und doch hat es letztlich funktioniert, indem ich mich damals auf die Fahrschule konzentriert habe.

Vor zwei Jahren dann bin ich nur so durch die Fahrschule durchgerauscht. In Rekordzeit bestanden. Weil ich meine damalige Situation kannte aber längst hinter mir gelassen habe. Und weil ich natürlich schon jede Situation im Straßenverkehr kannte. Auch die Verkehrszeichen sind mir inzwischen ins Blut übergegangen. Das einzige, auf dass ich mich konzentrienen musste, war die Bedienung des Motorrads und sein Verhalten. Was mir half, waren meine rudimentären Kenntnisse der Bedienung durch das Mopedfahren. Also hab ich mir eingeredet, dass ich lediglich auf einem Moped mit mehr PS sitze. Zack, war der Stresspregel auf Null. Also bin ich mit einem leistungsstarken Moped in der Fahrschule gefahren.

Die Geschicklichkeitsübungen hatte ich privat mit meiner eigenen Maschine auf einem großen Parkplatz vorab geübt. Die Maschine hatte ich bereits vorher gekauft, als Ansporn und weil die Gelegenheit gerade günstig war. Und mit meiner 900er waren die Übungen verdammt schwer, im Gegensatz zur 600er dann in der Fahrschule.

Die Prüfung war auch sehr interessant. Zuerst lief mir eine alte Omi mit Krückstock über die Fahrbahn, so dass ich bremsen musste. Da dachte ich noch, "Ach guck, die hat der TÜV dorhingestellt." Dann lief mir im freien Feld ein Reh vors Motorrad. Auch hier musste ich stark abbremsen. Da war ich mir dann nicht mehr so sicher, dass das vom TÜV inszeniert war :-)
Naja und zum Schluss kam noch eine kniffelige Baustellen-Situation, wo ich grün hatte aber Baustellenfahrzeuge kreuzten. Solche Situationen passieren eben auch im normalen Verkehrs-Alltag. Und sowas solltet Ihr in der Fahrschule auch ruhig ansprechen.

Wobei ich festgestellt habe, dass wir damals, vor 30 Jahren mit dem Fahrlehrer leidenschaftlich Verkehrssituationen und Schilder diskutiert hatten und beim Motorradführerschein, hat kein Schüler den Mund aufbekommen. Da hab ich quasi mit dem Fahrlehrer alleine die Show gemacht. War trotzdem witzig.

Hab ich echt schon wieder so viel geschrieben? Na, egal. Hauptsache, es hilft Dir ;-)

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