Sind Notfallmediziner dafür ausgebildet, auch Drogenabhängige angemessen zu behandeln und für Operationen zu narkotisieren?

6 Antworten

Die Narkoseeinleitung- und Führung, stellt grundsätzlich eine ausschließlich ärztliche Aufgabe dar. Das nichtärztliche Rettungsfachpersonal, würde hierbei in assistierender Funktion tätig werden-/ sein. In manchen Fällen kommt es tatsächlich auch vor, dass bereits präklinisch (außerklinisch) eine Notfallnarkose durch den Notarzt eingeleitet werden muss, das ist jedoch verhältnismäßig selten der Fall. Diese erfolgt als sogenannte totalintravenöse Anästhesie, also ausschließlich mittels von intravenös verabreichten Medikamenten, da es im Rettungsdienst keine Narkosegase etc. gibt. Der Notarzt ist ein approbierter Arzt mit der ärztlichen Zusatzbezeichnung Notfallmedizin oder einer nach dem jeweiligen Landesrecht hiermit vergleichbaren ärztlichen Zusatzqualifikation. Er ist kein Facharzt für Notfallmedizin, da es einen solchen Facharzt in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und auch in den meisten anderen Ländern überhaupt gar nicht gibt. Die ärztliche Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, kann gegenwärtig von jedem approbierten Arzt erworben werden. Das umfasst Assistenzärzte-/ Ärzte in Weiterbildung ohne abgeschlossene Facharztausbildung ebenso wie sämtliche Fachärzte aller medizinischen Fachrichtungen. Die ärztliche Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, ist abschließend durch die jeweils zuständige Landesärztekammer (LÄK) geregelt, umfasst nach der "Muster- Weiterbildungsordnung für Notärzte" der Bundesärztekammer (BÄK) jedoch eine mindestens zweijährige ärztliche Tätigkeit in einem Krankenhaus, davon mindestens sechs Monate in der Anästhesie oder in der Notfallaufnahme, einen 80 Stunden umfassenden Lehrgang in allgemeiner und in spezieller Notfallversorgung und mindestens 50 Notarzteinsätze unter der Aufsicht und der Anleitung eines verantwortlichen Notarztes. Wenn der Patient "Glück hat", dann kommt zufälligerweise ein Anästhesist als Notarzt. Für Drogenkonsum, insbesondere für Opiate, gibt es bestimmte Anzeichen, welche auch dem nichtärztlichen Rettungsfachpersonal bekannt sind. Ansonsten ist der Patient selber während der Anamnese dazu angehalten, dies zu äußern oder falls er es nicht mehr kann eine andere Person welche ihn kennt im Rahmen der sogenannten Fremdanamnese.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Nein. Für die korrekte Narkose sind die Anästhesisten zuständig - nicht die Notfallmediziner oder Unfallchirurgen.

Parralelwelt 
Fragesteller
 25.04.2024, 20:20

Schon klar aber erst mal muss ja irgendwie an die Information kommen dass jemand drogenabhängig ist und von welchen Drogen, und den Erstkontakt hat nun mal der Notarzt

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Die Narkose macht ein Anästhesist und der kann das abschätzen was ein Drogenabhängiger so braucht.

Parralelwelt 
Fragesteller
 25.04.2024, 20:20

Schon klar aber erst mal muss ja irgendwie an die Information kommen dass jemand drogenabhängig ist und von welchen Drogen, und den Erstkontakt hat nun mal der Notarzt

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Der Narkosearzt weiß Bescheid, der Notarzt bereitet nur im Rahmen seiner Möglichkeiten vor.

  1. Notfallmediziner sind nicht für Narkosen zuständig
  2. Anästhesisten sind für Narkosen zuständig
  3. Daher ist es wichtig offen über seinen Konsum zu reden. Dann können die sich drauf einstellen und das geeignete Mittel wählen und entsprechend dosieren
Parralelwelt 
Fragesteller
 25.04.2024, 20:18

Schon klar aber erst mal muss ja irgendwie an die Information kommen dass jemand drogenabhängig ist und von welchen Drogen, und den Erstkontakt hat nun mal der Notarzt

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TorDerSchatten  25.04.2024, 20:21
@Parralelwelt

Für ne OP wird man ausgezogen und man bekommt Zugänge gelegt. Wenn sich jemand Heroin spritzt sieht das entsprechend an den Venen aus, die Ärzte sind ja nicht dumm. Und ansonsten haftet der Arzt nicht wenn etwas passiert, was er nicht wissen konnte.

Kann ja auch sein jemand reagiert allergisch auf ein Medikament. Wenn die Allergie nicht bekannt war, kann niemand was dafür.

Auf was willst du hinaus? Ich möchte diese sinnlose Diskussion gern beenden. Wenn sich jemand exklusiv an Körper und Gehirn schädigt indem er Drogen nimmt, dann nimmt er auch die Konsequenzen an ärztlicher Behandlung in kauf, dass da was schiefgehen kann.

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