Riegeln/Reitstunde?
Heyy,
Ich habe jetzt schon länger eine rb und habe jetzt vor kurzem eine Reitstunde bei der Besi genommen…
Im Nachhinein habe ich nochmal über alles nachgedacht und mir ist aufgefallen das der Begriff „links rechts paraden geben“ gefallen ist (was für mich eindeutig Riegeln ist) .
Ich will mich aber mit meiner Rb weiterbilden und weiß nicht wirklich ob ich das so kann…
Ihre tochter gibt auch noch reitunterricht allerdings hat sie es ja von ihrer Mutter gelernt…
Habt ihr Ideen was ich machen soll?
Oder soll ich die Rb aufgeben? (Das fände ich halt nur sehr schade da ich wirklich lange gesucht habe)
Lg Lara
5 Antworten
Man kann natürlich über vieles geteilter Ansicht sein. Und manchmal liegt ein Problem auch nur in mangelnder Kommunikationskompetenz. Das soll nicht heißen, dass irgendwer „schuld hat“. Aber ich halte es durchaus für möglich, dass die Reitlehrerin sich nicht so auszudrücken vermag, dass du es verstehen könntest. Und wenn dann noch 3. um Rat gebeten werden und ihren Senf dazu geben, ist der Verwirrungsbrei perfekt.
Ich jedenfalls würde, wenn ich keinen besser erscheinenden Unterricht finde, mich auf den angebotenen einlassen. Parallel dazu in jedem Fall alle Möglichkeiten nutzen, die zusätzlich zur Verfügung stehen. Wenn man besser verstanden hat, worauf es jeweils ankommt, das Gehirn durch Visualisieren vorbereitet ist, und auch der Körper durch entsprechende Gymnastik und „Trockenübungen“ besser in der Lagen ist, verstandenes umzusetzen, tut man sich wesentlich leichter.
Natürlich lernt man reiten nicht „nur aus Büchern“, aber es wird ja nicht alles falsch sein, was du bei der Besitzerin lernst. Aber ihre Art, etwas zu vermitteln, ist jedenfalls zu wenig. Und mit ein paar Tips aus dem Internet, nebst Unkenrufen, dass du dir nachher manch falsches wieder abgewöhnen mußt, kommst du auch wirklich weiter.
Wirklich gelungene Paraden zu reiten, ist ein Projekt einiger Jahre. Und es ist relativ normal, wenn anfänglich nicht viel mehr dabei herauskommt als ein Bremsen mit der Hand. Ich vergleiche es gern mit Schreiben lernen: früher mußte jedes Kind von Anfang an mit Feder und Tintenfass umzugehen lernen. Und reiten Lernen war dem Adel vorbehalten, der bestens ausgebildete Pferde und Alte Meister zum Unterricht hatte. Heute kriegt ein Kind erst mal Wachsmalkreide, um die Finger grob zu schulen, und beim für nahezu jeden erhältlichen Reitunterricht hergeht es ebenso rudimentär zu.
Was deine Reitlehrerin mit rechts links Paraden geben genau meint, und in welchen Situationen sie dir das anweist, sieht hier keiner. Anscheinend läuft da zwar etwas nicht ganz optimal, aber wo tut es das schon….? Wenn du dich gut beliest, und deine Wahrnehmung durch gute Lehrfilme schulst, setzt du die Anweisungen vielleicht in einem ganz anderen Kontext um, statt deine Lernbereitschaft durch Mißtrauen völlig zu blockeieren.
Und ich weiß, wovon ich rede…. Ich hatte anfangs gar keinen, und später schlechten Unterricht. Dann habe ich leider seeeehr lange pausiert, und anschließend vieles umlernen müssen. Damit bin ich immer noch nicht fertig. Trotzdem bin ich froh, damals eben zumindest einiges gelernt zu haben, sonst würde ich heute wohl überhaupt nicht reiten können. ( und jetzt bitte keine Wortklauberei wegen „Können“ 😉)
das hat mit paraden geben nichts zu tun, sondern ist einfach eine nette umschreibung für abwechselnd am zügel ziehen. wer so eine anweisung gibt, hat die halbe parade nicht verstanden.
meine persönliche interpretation bei einem solchen kommando wäre das schliessen und öffnen der äusseren hand, dann das innere bein herannehmen und sauber kurz das becken abkippen und wieder aufrecht sitzen. der innere zügel bleibt. teil der halben parade über die äussere hand, den rest innen über bein und sitz.
geh davon aus, dass jemand, der kommandos wie parade rechts links gibt, sowieso nicht sieht, was du anders machst^^
Ja das ist Riegeln. Und leider ist das, einmal angewöhnt, schwer wieder abzulegen. Also bloß nicht anfangen!
Reitunterricht nimmt man bei Trainern mit entsprechender Qualifikation.
Wenn du verpflichtet bist, bei Besi oder Tochter Unterricht zu nehmen bist du leider in einer Zwickmühle.
Riegeln ist ein grobes das Gebiss-im-Maul hin- und herziehen, damit das Pferd den Kopf herunternimmt.
Das ist natürlich Blödsinn und sollte nie gemacht werden.
Auch ein "Spielen" o.ä. an beiden Zügeln halte ich persönlich für fragwürdig, auch wenn das nicht "fies" für das Pferd ist ... es hat auf jeden Fall nicht viel mit korrektem Reiten zu tun.
Fraglich ist aber:
Welche Alternativen hast Du?
Kannst Du besseren Reitunterricht bekommen?
Auch mit Deiner RB?
Bist Du so "gut", dass Du Deine RB allein ohne Unterricht reiten kannst?
Ich habe leider nicht viele Alternativen…(Reitunterricht in der Reitschule)…Ich kann halt noch bei der Tochter reitunterricht nehmen aber ich schätze mal sie hat die gleiche Einstellung…Und ich regel es so das ich 1 Stunde Reitunterricht nehme und die andere alleine reite…
Probiere die Tochter aus, heißt ja nicht, dass sie es nicht besser macht.
Und der Unterricht in der Reitschule? Ist der in Ordnung? Kannst Du da mit der RB hin?
Dann probiere einfach den RU bei der Tochter aus ... und vielleicht sprichst Du einfach mit ihr über die Sache?
Sie möchten ja auch nur Gutes für ihr Pferd.
Nimm mehr Unterricht wenn du der Meinung bist "riegeln" und "Paraden geben" wäre das Gleiche.
Man hat die Zügel nämlich nicht nur zur Dekoration. Die haben schon auch einen Nutzen wenn man sie korrekt verwendet. So wie jede Hilfe eben einen Nutzen hat wenn man sie korrekt verwendet, Stichwort Gerte & Sporen
Nein, ist es nicht.
Es ist völlig in Ordnung sich die Aufmerksamkeit von seinem Pferd zu holen in dem man wechselseitig die Zügel annimmt.
Also ich verstehe Rechts-links Paraden schon als Riegeln
Dann nenn mich halt einen Pferdevergewaltiger wenn es dir dadurch besser geht.
Fakt ist, es tut dem Pferd nix und Fak ist, es funktioniert um seine Aufmerksamkeit zu bekommen
Nö, das ist eben nicht in Ordnung (auch wenn weit verbreitet)!
Was soll denn das Pferd damit anfangen? Das sind noch keine Hilfen, das bringt das Pferd nur völlig durcheinander!
Es bringt dass das Pferd angesprochen wird und die Mitteilung bekommt "he du, hör mal zu was ich will". Denn nach dem Ansprechen folgt die Hilfe zu dem was man eigentlich möchte.
Starker Tobak! Das hat nicht mit "Pferdevergewaltiger" zu tun ... sondern schlicht mit schlechtem Reiten.
Es kann alles (!) über normales Doing gelöst werden, da muss nicht via Zügel etwas heranmanipuliert werden ... :-/
Nein, wenn das Pferd gerade nicht bei einem ist, kann man korrekte Hilfen geben wie man will und sie würden nicht ankommen. Es ist nichts Falsches daran alle Hilfen die einem zur Verfügung stehen eben auch zu benutzen.
Und dazu brauchst Du Gefummel am Zügel? Sorry, aber "angesprochen" wird das Pferd über normale Hilfen/Lektionen ...
Wenn Du das Gefühl hast, Dir die Aufmerksamkeit "holen" zu müssen usw. usw. stimmt etwas mit Deiner Reiterei nicht ...
Keiner ist perfekt und das hab ich auch nirgendwo behauptet. Aber es ist nicht falsch so eine Hilfe auch zu geben. Und kein Pferd ist immer 100% bei der Sache. Es ist immerhin auch ein Lebewesen.
Korrekte Hilfen kommen immer an! Du mußt sie halt verständlich für's Pferd kommunizieren ... und eben keine "alternativen Dinge" machen.
Aber ... kannst Du mal eine Situation genau beschreiben, die Dich dazu bringt "links-rechts-Paraden" o.ä. zu geben?
Die Zügel wechselseitig anzunehmen ist kein "alternatives Ding"!
Die Situation in der ich so eine Hilfe gebrauche ist die, in der ich die Hilfe für was auch immer ich machen wollte gegeben habe, das Pferd aber nicht reagiert hat. Dann zupft man sich eben zwei Sekunden lang die Aufmerksamkeit zurecht und gibt dann nochmal die Hilfe. Das löst in den meisten Fällen das Problem. Es wurde keine Gewalt angewandt. Das Pferd macht was es soll
Wo soll also das Problem sein?
Dir wurde leider genau Riegeln so beigebracht, dass du denkst, man mache damit das Pferd aufmerksam. Gleichzeitig wurde dir beigebracht, "Paraden" auf Zügelhilfen zu beschränken - dabei machen die den absolut kleinsten Teil aus.
Eine Parade ist IMMER das Zusammenspiel aller Hilfen - und beginnt am Sitz, nicht am Zügel.
Reagiert das Pferd nicht auf den Sitz, stimmt etwas im Sitz nicht bzw. ist der Reiter nicht geschult genug und muss das zwingend über den Zügel ausgleichen.
Zum zigsten Male: recht-links-Paraden oder wie auch immer Du "Buhlen um Aufmerksamkeit" nennen möchtest sind immer (oder reitest Du Galoppwechsel a tempi?) FALSCH und KEINE Hilfen!
Sie offenbaren schlicht die Unzulänglichkeit des Reiters bzw. sind Resultat miesen Reitunterrichtes :-(
NEIN! Und "Ende" ... aber vielleicht denkst Du noch einmal in Ruhe darüber nach ...
Eine Hilfe soll dem Pferd helfen, den Reiter besser zu verstehen oder es in Balance zu bringen. Hilfe kommt von helfen.
Fakt ist, es tut dem Pferd nix und Fak ist, es funktioniert um seine Aufmerksamkeit zu bekommen
fakt ist, dass man beim beritt dadurch einen optischen erfolg erreicht für pferdebesitzer, die keinen plan haben. fakt ist auch, dass man damit ein unausbalanciertes pferd in eine haltung zwingt, die ihm schadet und dass es den rücken wegdrückt und mit der hinterhand hinterherläuft. exakt das gegenteil von dem, was man erreichen will. ein pferd, bei dem man dieses geziehe anwenden muss, ist noch nicht so weit, dass es von sich aus die gewünschte haltung einnehmen kann. wenn man dieses geziehe braucht, um seine aufmerksamkeit zu bekommen, ist das ein deutliches zeichen für schlechtes reiten. wenn mein pferd zwischenzeitlich meint, sich mit was anderm beschäftigen zu müssen, fordere ich dinge ab, die seine ganze aufmerksamkeit erfordern, z.b. kurzkehrt oder wechseln durch den zirkel etc.
das pferd reagiert, weil es schmerzen hat. wenn man dem pferd schmerzimpulse geben muss, ist das echt arm.
ich halte es auch nicht mit dem prinzip, dass das wegnehmen von druck oder schmerz für das pferd eine belohnung ist. eine belohnung ist eine aktive belohnung wie stimme, zügel aus der hand kauen lassen, überstreichen etc.
Wenn das Pferd gerade nicht bei dir ist, sollte mit dem inneren Bein an den äußeren Zügel ein Impuls gegeben werden und die korrekte Spannung im Körper diesen Impuls auch wiedergeben.
rechts links sollte nicht von Nöten sein.
Diese Antwort an sich ist absolut korrekt. In der Diskussion unten kristallisiert sich erst heraus, dass sie aus einem Missverständnis resultiert.
Es gibt definitiv Situationen, wo man gleichzeitig an beiden Zügeln Hilfen gibt oder auch im Takt hintereinander, aber unterschiedlicher Art.
Die vorbereitende Parade ist aber keine dieser Situationen.
Okay, weisst du denn zufällig ob es richtig ist den inneren Zügel beim angoloppieren anzunehmen um nicht in den Außengallopp zu kommen?