Reichen 2 x 30W bei 8 Ohm bei einem Verstärker?
Ich möchte mir mit zwei kompakten Lautsprechern und einem Lautsprecher eine Alternative zu einer Soundbar schaffen, die beim Filme schauen und Musikhören zum Einsatz kommt. Dabei geht es mir um eine gute Klangqualität und nicht um hohe Lautstärken.
Kann ich nun an dem Verstärker problemlos zwei B & W 607 S3 betreiben? Bei ihnen gibt der Hersteller allerdings 100W Rms an..
3 Antworten
Also eine kleine HiFi Anlage statt Soundbar, wenn ichs recht verstehe?
Ja, für normale Lautstärken reichts allemal.
Die meisten Verstärker haben ja "Reserven", also Neben der Dauerbelastbarkeit auch "Musikleistung", in den 80ern und 90ern waren "PMPO"-Angaben sehr beliebt (die Leistung, wo der Verstärker in Rauch aufgeht). Hinweise geben die Leistungsangaben aber immer.
Hinzu kommt, dass die Leistung impdanzabhängig ist (leider ist die Impedanz einer Box wieder frequenzabhängig).
Die Impedanzangaben der Lautsprecher sind "Richtwerte", die dazu dienen, empfindliche Röhrenverstärker zu schonen. Oft wird hier "geflunkert". Die alte Faustregel besagte, dass bei "8 Ohm", die Impedanz nicht unter (N/2 +1=) 5 Ohm fallen darf und das an maximal 2 Schittpunkten. Ich kenne heute nur ganz wenige, "echte" 8 Ohm Boxen. "8 Ohm kompatibel" wird aber gerne ausgegeben, da viele Verstärker danach verlangen.
Beispiel.1: Ein Verstärker liefert 2x30Watt an 8 Ohm (DIN), 2x50W an 4 Ohm (DIN) und hat eine "Musikleistung" von 2x100W (die halt immer nur für einzelne Bass-Beats) bei 3 Ohm. Hinten am Gerät ist (sollte sein) die max. Leistungsaufnahme angegeben. Hier müsste wohl was um die 200-250W angegeben sein
Beispiel.2: Ein Verstärker ist mit 2x30W angegeben und hinten steht 30W drauf. Hier kannst Du davon ausgehen, dass 2x15W an 2 Ohm, also etwa 2x7W an 4 Ohm, etwa 3W an 8 Ohm zur Verfügung stehen...
Lautsprecher haben idR. einen recht ungleichmäßigen Impedanzverlauf über ihren Frequenzbereich.
@darkhouse hat uns schon den Kennschallpegel der B&W rausgesucht 84dB/Wm und festgestellt, dass es "eigentlich" 4 Ohm Lautsprecher sind (Impedanzminimum bei 3 Ohm) und uns die Formel für Leistung zu Pegel vorgelegt.
Aus den Beispielen setzen wir ein: 84dB @1W = 87dB@2W=90dB@4W.... 99dB@32W...102dB@64W...~103,5dB@100W
Alles rein theoretisch, so die Angaben stimmen.
Zufällig hatte ich vor einigen Wochen das "Vergnügen" mit den 607 S3 (Signature) im Vergleich mit zahlreichen anderen LS. Die aktuellen B&W sind allesamt etwa blass, wenn nicht wirklich Dampf dahinter ist. Ich hatte das Gefühl die Formeln alle aufdoppeln zu müssen. Richtig gut, auf kurze Distanz klangen sie erst ab höheren Pegeln. "Leise" gut zu klingen ist eine Kunst, die nur wenige LS beherrschen (Es muss ja immer erstmal die Masseträgheit der Chassis überwunden werden).
Aber ja, dort im HiFi Studio hat dafür auch ein (guter) 2x40W Verstärker gereicht um die Pegel zu erreichen.
Ich selber betreibe z.B. Dali Spektor 1 an einem "etwa 2x5W Küchenradio" wobei mir ~85dB schon mehr als genug sind...
Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe in den letzten Jahren: chinesische Class D Verstärker. SMSL und FOSI bieten um wenig Geld gute, heutzutage klanglich nicht nachteilige, hocheffiziente Verstärker. Erwähnenswerte Highlights fand ich SMSL A50Pro (2x50W+1x100W AV Amp), Fosi V3 Mono Set (2 Monoblöcke á~240W), Fosi V3 Stereo Mini (2x160W).
Den Wechsel von meinen alten Luxman Class-A Endstufen zu den Fosi V3 monos hatte ich übrigens nach zwei Monaten in der Stromrechnung eingespart (die Luxmänner brauchten 2 Stunden zum Warmlaufen und immer, Lautstärkeunabhängig um die 2800W).
Beim Preis der B&W wär so ein Fosi um €95,- auf Amzn. schon ggf. eine überlegenswerte Investition, wenn Du Dir bei Deinem Verstärker nicht sicher bist.
Was meinst du mit "zwei Lautsprechern und einem Lautsprecher"? Grundsätzlich ist die 607 vom Impedanzverhalten eigentlich ein 4-Ohm-Lautsprecher. Auch wenn Sie eigenartigerweise als 8-Ohmer ausgeschrieben ist. Die Empfehlung des Herstellers liegt bei ab 30 W Kanalleistung an 8 Ohm als Verstärkeranforderung (bis 100 W).
Selbst bei gehobener Zimmerlautstärke (man kann sich nicht mehr normal unterhalten) fließen oft nur wenige Watt. Angegeben ist die 607 mit einem Wirkungsgrad von 84 dB/1W/1m. Also, aufgrund der Rechnung 2x Verstärkerleistung = +3 dB(A) ergibt das etwa 98-99 dB(A). Das ist mehr als genug für deine angegebenen Zwecke. Und man muss hier keineswegs mit 150 W reingehen.
Was hast du denn für einen Verstärker vorgesehen?
Diese Chipverstärker sind eigentlich potent und auch der Klang ist oft erstaunlich gut. Die WiiM-Teile sind eben sehr teuer für das, was sie sind. Kann den Hersteller S.M.S.L. empfehlen, gute Qualität und Anschlussfreude bspw. an der SA300.
Empfindlichkeit bei den LS ist 83db.
Mit den 30 watt bekommst du also etwas 97db bei 1 Meter hin. Für moderate lautstärken würde es reichen.
Ich würde dir trotzdem empfehlen lieber 100-150 Watt zu nehmen. Nicht um lauter spielen zu können aber um die Dynamik und Spritzigkeit in der Musik zu erhalten. Gerade wenn du planst diese in Full range zu spielen ohne Subwoofer (was bei reiner Musikwidergabe zu empfehlen ist).
Lg Thor
Danke, eigentlich den Arylic B50, wobei ich nun eher zum WiiM Amp tendiere, da der eine bessere Klangqualität besitzen soll