Reaktion auf Pollenflug?
Das Wetter bei uns ist ein steter Wechsel, aus Regen und Gewitter folgt am selben Tag noch Sonnenschein mit Wind, die Pflanzenwelt freut es, alles blüht und verbreitet seine Pollen, ich merke es ja selbst in meiner Nase nur zu gut...
Bisher hat mein Pferd kaum reagiert, aber seit diesem Jahr "tickt" er mit dem Kopf immer hoch und runter, wenn die Nase juckt (auffällig vor allem, wenn er auf der Wiese steht, oder wir spazieren gehen/ ausreiten). Ich habe ihn seit 5 Jahren und kenne das Verhalten so nicht von ihm.
Zudem schnaubt er viel ab und wenn er tief und kräftig abschnaubt, kommt auch weißlicher "Belag" mit aus der Nase (kein flächendeckender Rotz, eher so Schlieren). Ansonsten ist der Ausfluss klar/ wässrig, also völlig okay.
Er hustet nicht!
Es fällt mir oft auf, wenn er auf der Koppel steht und auch beim arbeiten, dass er mehr abschnaubt, als ich es gewohnt bin.
Ich bewege ihn täglich (!) mind. 20 Minuten Up-Tempo, damit die Lungen sauber bleiben.
Abstrich beim Tierarzt, ob es wirklich nur eine allergische Reaktion ist, sowie Bluttest sind gemacht, ich warte auf Ergebnisse.
Zu seiner Haltung:
Offenstall 24/7, Unterstände mit Sägemehl eingestreut (kein Stroh), Heu ad libitum offen/ lose aus großen, überdachten Raufen, die alle 2-3 Tage sauber gemacht werden.
Keine Verhaltensauffälligkeiten wie weben oder koppen (das "Ticken" mit dem Kopf ist KEINE Verhaltensauffälligkeit! Tierärztlich bereits abgeklärt, es ist die juckende Nase)
Die Herde ist ruhig und konstant, gemischt und gesund, alle Pferde sind geimpft, neue Pferde (die wir seit Monaten nicht mehr hatten) kämen eh mind. 4 Wochen separiert in eine Art Quarantäne und nur mit Abstrich in die Herde.
Mein Pferd ist dort rangmittig, hat mit niemanden groß Stress, hat Kumpels, fühlt sich wohl.
Pferd ist fit, wohl auf, Freudenbuckler gibts auch ab und an (nein, das sind keine Schmerzen, Physio und Osteo sind regelmäßig da, Sattel passt auch - vom Profi angepasst!), er bekommt genug Schlaf (kriege öfter mal Fotos von Einstellern, wie er schläft). Kein Fieber, keine Abgeschlagenheit.
Zu seiner (Zusatz) Fütterung:
Heucobs (ca. 200g) zum untermischen der Zutaten, Atemwegskräuter in Pelletform, Schwarzkümmelsamen, Leinöl, Mineralfutter, Hagebuttenpulver (ganz frisst er sie nicht).
Bisher immer gesund, keine Krankheiten, 6 Jahre alt, geimpft gegen Influenza, Tetanus und Herpes.
Was kann ich noch tun, um ihm zu helfen? Ich will natürlich nicht, dass sich da was chronifiziert, bzw. er noch eine Art Asthma entwickelt.
PS: Habe auf Anraten jetzt Fliegenmasken beordert, gleich 5 an der Zahl, da mein Pferd pro Tag meist eine schrottet, mal sehen ob es was bringt.
Kochsalzlösung und Inhalator habe ich bereitstellen lassen am Stall, werden wir jetzt auch machen und ich habe zusätzlich ein "Detox" Futter bestellt, dass den Histaminhaushalt reduzieren soll.
Von einer Freundin erhalte ich Babyfeuchttücher ohne Parfüme oder Inhaltsstoffe, damit ich die Augenpartie reinigen kann.
2 Antworten
Du könntest auf jeden Fall anfangen, deinem Pferd Kochsalz zu inhalieren - muss nicht täglich sein, aber so 2 - 3x/Woche. Das befeuchtet die Atemwege und hilft, etwaiges Sekret zu verflüssigen, vor allem wenn er hinterher gut bewegt wird. Ganz wichtig: täglich bzw. öfter Nase putzen! Mit einem nassen, sauberern Tuch oder einen Feuchttuch ohne Parfüm, Öle, Zusätze. Selbiges kann man auch mit den Augen machen und zusätzlich hilft es, wenn du die Augen mit einer pflegenden Salbe behandelst. Ich habe nutze seit Jahren Vitagel und habe damit sowohl beim Mensch als eben auch beim Pferd sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch wäre es nicht verkehrt, wenn beim nächsten TA-Besuch mal der Tränenkanal gespült wird - könntest du auch selbst, wenn dein Pferd sich das machen lässt und du das nötige Equipment hast und weißt, wie das geht.
Normalerweise müsste ich aber was an den Augen sehen, ich will nicht einfach "blind" behandeln, wenn es nicht nötig ist, oder nichts bringt, zumal er kein Freund davon ist, wenn ihm jemand im Gesicht rum wurstelt.
Fliegenmaske kannst du vergessen, die hält keine 5 Mintuen. Wir haben jedes Jahr eine dermaßen hohe Anzahl getöteter Fliegenmasken...
Nö, gar nicht. Musst du ja selbst wissen, was du machst. Aber mehr als Empfehlungen aussprechen oder von eigenen Erfahrungen berichten, bringt ja nix. Und die sind eben, dass so gut wie nie nur die Nase betroffen ist, auch, wenn man an den Augen (noch) nichts sieht.
Hä? Entschuldige mal bitte, aber ich habe NACHGEFRAGT, weil es sich für mich NICHT ERSCHLOSSEN hat, da mir eine ERKLÄRUNG gefehlt hat, die Symptome einfach nicht passend waren. Ist nicht so, dass ich kategorisch alles ablehne, ich FRAGE NACH um tiefer einzusteigen in das Thema.
Ganz normales Verhalten von Menschen, die einfach wissen wollen, ob noch mehr dahinter steckt, warum man was machen soll, oder wieso diese Symptome oder jene Symptome angezeigt werden, oder eben nicht.
Wenn das Pferd bisher keine Fliegenmasken getragen hat ist das Verhalten nicht ungewöhnlich. Durch das nasse Wetter gibt es dieses Jahr massenweise Stechviecher und auch einfach Fliegen, die sich gerne auf und in die Nase, Augen und Ohren setzen.
Mit den Atemwegskräutern würde ich es übrigens nicht übertreiben. Das ist ja meist recht scharfes Zeug. Würde ich nur kurzzeitig geben, und wenn es keine Wirkung zeigt auch wieder absetzen.
Ansonsten danke, dass du so einen umfassenden Bericht gegeben hast. Da kann man sich ein ganz gutes Bild machen.
Fliegenmasken kennt er eigentlich ja schon, da er eine helle (Nasen) Haut hat und öfter mal Sonnenbrand, da hab ich die UV-Filter-Teile besorgt. Findet er doof, die zu schrotten ist sein Hobby...
Ich mache jetzt eine Histamin senkende Futterkur, entgifte den Körper und werde ihn 3x die Woche inhalieren mit NaCl, heute kommt die Physio um die Atemwegsmuskulatur und Gesichtsmuskulatur zu bearbeiten, damit dort etwaige Verspannungen nicht zusätzlich belasten, es regnet heute aber auch überwiegend und ist stark bedeckt (und wieder super kalt...), hetue sollte es dann besser sein.
Zusätzlich habe ich einen Packen Fliegenmasken mit Nasenteil bestellt und werde sie zur Not mit Panzertape an das Tier ranlöten... Er kann ab morgen dann erst mal 5 Stück schrotten...
Die Augen sind gar nicht betroffen, also weder tränen sie, noch sind sie geschwollen oder gerötet...