"Pride"-Monat: Heuchelei durch Unternehmen?
Aktuell wird weltweit der "Pride"-Monat begangen, der sexuelle Minderheiten würdigen soll. Dazu gibt es viele Aktionen von Staat, Vereinen oder Unternehmen. Unternehmen färben unter anderem ihre Logos in den sozialen Medien in Regenbogenfarben.
Nun ist mir aufgefallen, dass sie dies nur in westlichen Ländern tun (siehe Bild). In islamischen Ländern tun die Unternehmen so, als sei nichts. Ist das nicht irgendwie heuchlerisch?
32 Stimmen
Gibt es einen Grund , warum du vor allem die Pride feindlichkeit in middel east kontrastierst und nicht auch die in Russland oder Indien?
Ja, BMW Indien hat sein Logo zum Beispiel eingefärbt.
17 Antworten
Man darf nicht vergessen, das es gerade in islamischen Ländern noch unter Strafe gestellt ist, wenn man nicht Hetero ist.
Aber auch hierzulande kommt mir vieles geheuchelt vor.
Zum Beispiel große Verlagsfirmen färben ihre Websites und bringen dann ein zwei Bücher raus, nur um den Rest des Jahres stereotypisch weiter zu machen.
Während zB. kleine Verlage (zB. sternensand-verlag) übers ganze Jahr Bücher rausbringen, wo die Hauptprotagonisten eben nicht die Hetero Schiene fahren. Dieser Verlag wirbt auch nicht mit dem Pride-day, weil es für sie schon normaler Alltag ist.
Das ganze ist Heuchelei. Es ist auch fragwürdig, ob es ihnen bei der Färbung des Logos in westlichen Ländern wirklich so sehr um die Rechte sexueller Minderheiten geht.
Im Unternehmertum geht es in erster Linie um Unternehmenswachstum. Wenn solche Aktionen dazu beitragen, dann nutzt man sie selbstverständlich. In nahöstlichen Staaten würden sie für Probleme sorgen, weswegen man sie dort nicht nutzt.
Um mehr Wachstum zu erreichen, misst man gern mit zweierlei Maß. Das war auch etwa beim FC Bayern München zu sehen. Dazu gab es ein gutes Video:
Die dort beschriebene Situation lässt sich gut auf die von dir genannten Unternehmen übertragen.
Natürlich ist es das, als ob die Moralisch denken, je mehr Kunden kommen desto besser.
Im Islam steht man der ganzen Geschichte natürlich auch anders gegenüber. Ich finde das ganze aber generell heuchlerisch. Unternehmen hätten sich auch vorher schon dafür einsetzen können. Da braucht man keinen speziell datierten Monat für. Es hätte sogar mehr aufsehen erregt, wenn es diesen Monat nicht gäbe, und ein großes Unternehmen trotzdem etwas für diese Bewegung getan hätte, sei es auch nur die Farbänderung des Logos
Firmen im Kapitalismus werden im allgemeinen nie wirklich solidarisch sein sondern nur, wenn es sich wirtschaftlich lohnt.
Ein bisschen was bringt das natürlich trotzdem. Außerdem werden auch Menschen in LGBTQIA feindlichen Ländern sehen, das die Firmen das Pride auf dem jeweiligen internationalen Account haben. Manchen Menschen wird das trotzdem Mut machen.
Das du ausgerechnet nur Länder im nahen osten ausgewählt hast, hat leider einen rassistischen Beigeschmack, weil es so wirken könnte als wäre das ein Problem, was vor allem mit diesen Ländern zusammenhängt, dabei ist das Problem von LGBTQ-feindlichkeit und unsolidarischer Politik ja eher ein globales gesellschaftliches.