positiv oder negativ geladen?
Ich habe eine Frage. Bis gerade eben dachte ich, dass es immer negativ geladen wäre, aber nun steht da, dass es auch positiv geladen sein kann. Wie geht das denn, wenn die Elektronen auf den Stab gehen? Folgender Satz: Durch das Reiben werden die Stäbe elektrisch geladen. Dabei gehen einige relativ locker sitzende Elektronen vom Tuch auf den Stab über oder umgekehrt. Könnte mir jemand erklären, wie man dadurch das Tuch negativ macht und den Stab positiv?
5 Antworten
"Positiv aufgeladen" gibt es streng genommen nicht, es ist eher "negativ abgeladen"...
Positiv aufgeladen ist ein Mangel an (negativen) Elektronen; nur die Elektronen können sich vom Atomrumpf losreissen, und dann bleiben die positiv geladenen Protonen zurück. Deshalb dann positiv geladen.
Wer positiv und wer negativ wird, hängt von den beteiligten Stoffen ab, das kann man nicht selber steuern. Dort, wo sich die Elektronen leichter "losreissen", wird es positiv, dort wo sie lieber hingehen, negativ.
Materie besteht aus positiven und negativen Ladungen. Die negativen Ladungen nennt man Elektronen. Diese sind leicht, klein und beweglich. Ein ungeladenes Materiestück hat gleich viel positive wie negative Ladungen.
Werden von einem Materiestück A (das Tuch) Elektronen auf ein anderes Materiestück B (den Stab) abstreift, so hat das Materiestück A (das Tuch) mehr positive Ladungen als negative Ladungen und man sagt es ist positiv geladen. Das Materiestück B (der Stab) ist dann negativ geladen. Die negative Ladung des Stabs B kann man abstreifen. Wenn man dann anschließend den nun ungeladenen Stab B mit dem positiv geladenem Tuch A in Kontakt bringt, gehen einige Elektronen von dem Stab auf das Tuch über und der Stab ist dann positiv geladen.
Diese Darstellung entspricht etwa der 8. Jahrgangsstufe.
Not read Error. Die überzähligen Elektronen werden vorher abgestreift.
Bezüglich der Haare - und auch des Wasserstrahls - spielt das Ladungsvorzeichen auch keine Rolle. Wenn die Haare elektrisch geladen sind, egal ob positiv oder negativ, stossen sie sich ab.
Beim Wasserstrahl werden die Wassermoleküle immer zum Stab hin - in die Richtung des betragsmässig zunehmenden Feldes - abgelenkt, unabhängig davon, ob der Stab positiv oder negativ geladen ist.
Wer positiv und wer negativ durch Reibung wird, hängt von der StoffKombination ab.
Benjamin Franklin, der amerikanische Staatsmann, hat die Ladungsbezeichnungen festgelegt, indem er den Ladungszustand mit einem Bankkonto verglichen hat, das ausgeglichen (±0), im Minus, oder im Plus sein kann. Durch dessen Festlegung lag die Ladung von Elektronen bei ihrer Entdeckung bereits fest, obwohl Franklin keine Elektronen kannte!
Die Reihe steht zB hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reibungselektrizit%C3%A4t#Triboelektrische_Reihe
dankeschön! Ich habe noch eine Frage, und zwar wenn man jetzt einen Pullover anzieht, dann stehen einem manchmal ja die Haare zu Berge. Warum ist es so, dass die Haare Elektronen abgeben an den Pulli und nicht der Pulli Elektronen an die Haare?
Am Ende geht es darum, wo man die Elektronen leichter abspalten kann. Wissenschaftlich ist das die sogn. Austrittsarbeit. Bei Metallen lässt sich die exakt messen.
Wodurch sie bei NichtmetallVerbindungen beeinflusst werden, weiß ich leider nicht! Letztendlich ist das eine Stoffeigenschaft wie die Farbe, Dichte, oder der Siedepunkt.
Wenn Elektronen vom Tuch auf den Stab wechseln, wird das Tuch positiv geladen, weil dort damit die Zahl der positiven Protonen die der negativen Elektronen übersteigt. Zugleich wird dabei der Stab negativ geladen, weil dort die Zahl der negativen Elektronen die der positiven Protonen übersteigt.
Wenn umgekehrt, dann umgekehrt.
Warum ist der Stab dann nicht neutral, wenn die Überzahl der Elektronen dann wieder ausgeglichen wird?