Zunächst ist "Starkstrom" so ein diffuses Wort aus der Umgangssprache und soll meistens "Drehstrom" heißen. Das ist für die Fragestellung hier so bedeutsam wie die Tapetenfarbe.
Für die Effizienz der elektrischen Wassererwärmung kommt es allein auf die Wärmeverluste an im Verhältnis zur Nutzwärme:
Beim zeitgemäßen Wasserkocher ist die Heizspirale wie beim Tauchsieder direkt eingetaucht in das Wasser, und das ist umgeben von einer wärme-isolierenden Behälterwand . Effizienter geht es nicht mehr.
Beim Kochherd dagegen wird erst die gesamte Herdplatte samt metallenem, massivem Kochtopf aufgeheizt, bevor die Wärme erst das Wasser erreicht. Und danach, selbst Minuten nach dem Abschalten, strahlen diese Körper noch einen Teil der teuer erkauften Wärme völlig nutzlos ab. Das ist - besonders bei kleinen Wassermengen im großen Topf auf großer Herdplatte - eine vergleichsweise große Energieverschwendung.
Moderne Induktionsherde sind schon deutlich effizienter als klassische Elektrokochplatten. Aber auch hier muss noch der massive Topfboden aufgeheizt werden, und auch die Induktionsspule strahlt etwas Wärme ab. Von diesen Verlusten ist der Wasserkocher befreit.
Ich zitiere Dich hier noch von anderer Stelle:
„Dachte Starkstrom bedeutet, dass leistungsfähige Geräte damit weniger Strom brauchen und die Nutzung somit günstiger kommt.“
Nein, solche Überlegungen ergeben in jeder Hinsicht überhaupt keinen Sinn!
Zunächst werden alle handelsüblichen Elektroherde mit der gleichen Strangspannung von 230 V betrieben, ob einphasig oder dreiphasig (umgangssprachig „Starkstrom“). Bei einphasigem Anschluss ist der Herd gewöhnlich nicht im vollem Umfang gleichzeitig nutzbar. Das ist nur eine Leistungsbegrenzung mangels hinreichendem Leiterquerschnitt. Mit dem dreiphasigen Anschluss wird eine symmetrische Netzbelastung bewirkt.
Dessen ungeachtet ist die eingesetzte Spannung völlig bedeutungslos hinsichtlich der Wärme-Effizienz. Für jede kWh Elektrowärme wird vom Stromlieferanten 1 kWh abgerechnet.
Und falls Du bei der Fragestellung mit „günstiger Wasser kochen“ die Aufheizzeit meinen solltest: Die Aufheizzeit ist hier allein eine Frage der eingesetzten elektrischen Leistung. Dafür sind die Elektroherde mit Leistungsschaltern ausgestattet zwecks Auswahl der Leistung. Wasserkocher werden im Handel wahlweise angeboten mit Leistungen zwischen 1000 Watt und 2400 Watt.
Die verlustfreie Aufheizung von 1 Liter Wasser um 86°C (z.B. von 14°C auf 100°C) dauert bei 1000 Watt Heizleistung 6 Minuten. Mit doppelter Leistung erreicht man das wahlweise in der halben Zeit oder eben mit der doppelten Wassermenge.