muß der Bürger jetzt doch für die Schulden gradestehen und sind das nur imaginäre Schulden der Politik?

Tannibi  06.01.2024, 21:14

Was wird von wem eingetrieben?

bachforelle49 
Fragesteller
 07.01.2024, 12:23

jeder Autofahrer weiß Bescheid, jeder Pendler, jeder Rentner, meinetwegen jeder Bauer .. wird doch nur drauf "rumgeritten" - aber es geht ja um "Inflation" und um Geschenke ..

7 Antworten

Der Staat zahlt jedes Jahr, Zinsen für die Schulden. In dem aktuell gültigen System müssen die Schulden zurückgezahlt werden.

Die Geschichte zeigt aber, das immer wieder der Staat eine Währungsreform durchgeführt hat. Alle Guthaben und Schulden werden gestrichen und wir fangen wieder von vorne an. Diese Möglichkeit hat der Staat also immer. Auch wenn diese Möglichkeit bei unserem Schuldenstand recht unwahrscheinlich ist.

Jeder der Netto-Zahler in einem Staat ist muss immer für die gemachten Schulden aufkommen, im Extremfall bis er selbst pleite ist. Außer den Menschen die mehr Steuern und Abgaben und Beiträge zahlen als in sie investiert wird, zahlt niemand auch nur irgendetwas unterm Strich. Natürlich gibt es auch virtuelle Schulden z.B. Target 2 Salden oder Kredite auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte wie für Griechenland die niemals mehr bezahlt werden. Da sind dann eben viele Leute arbeiten gegangen und haben geblutet für den Benefit anderer.

Es gibt nur REALE Schulden.

Der Staat (=alle Bürger) wird sie irgendwann zu tilgen haben. Wenn nicht gespart wird, dann müssen die Einnahmen (=Steuern, Gebühren, Abgaben, nenne Weitere...) erhöht werden.


Kaen011  06.01.2024, 21:30
Der Staat (=alle Bürger) wird sie irgendwann zu tilgen haben.

Nein niemand zahlt jemals die Schulden zurück, wo hast du den Quatsch denn her?

Das ist ein Staat kein Privathaushalt.

Selbst private Menschen zahlen ab einem gewissen einkommen und Vermögen ihre schulden nicht wieder zurück, weil es wirtschaftlich und Steuerrechtlich überhaupt keinen sinn ergibt.

0
Glaskocher  06.01.2024, 21:35
@Kaen011

Es werden Zinsen, Zinseszinsen, und erneut aufgenommene Kredite bedient. Irgendwann werden diese Kredite, zu sehr viel teurewrer "Miete" des Geldes zurück gezahlt sein. Kürzlich wurden die letzten Schulden des ERSTEN Weltkrieges abbezahlt. In der Zwischenzeit mußten über ca. 100 Jahre Zinsen auf das noch nicht zurückgezahlte Geld bezahlt werden. Nach den Renten ist der Schuldendienst der zweitgrößte Haushaltsposten!

0
Kaen011  06.01.2024, 21:56
@Glaskocher
Es werden Zinsen, Zinseszinsen, und erneut aufgenommene Kredite bedient. Irgendwann werden diese Kredite, zu sehr viel teurewrer "Miete" des Geldes zurück gezahlt sein

Nein denn das ist totes Kapital. Das ist so als wenn du dir als Privatperson bei deiner Bank geld für 0,5% Zinsen leihen könntest aber auf dem Aktienmarkt 4% für das Geld kriegst.

Das Geld der Bank zurückzuzahlen in praktisch Geld verbrennen.

Kürzlich wurden die letzten Schulden des ERSTEN Weltkrieges abbezahlt

Das waren Reparationszahlungen.

Nach den Renten ist der Schuldendienst der zweitgrößte Haushaltsposten!

Nein. 2021 haben wir z.b. 4Milliarden Euro Zinsen gezahlt für 2320 Milliarden Euro Schulden. 2023 waren es (dadurch das man den Leitzins erhöht hat um die Inflation zu bekämpfen) etwa 38 Milliarden.

Es gibt tatsächlich wenig große Haushaltsposten, das kann gut stimmen, ist aber auch nicht erschreckend.

Allein die 8% Inflation die wir 2022 hatten hat entsprechend die Kaufkraft unsere schulden auch um 8% entwertet. Wir Schulden also in Euro noch das gleiche geld, aber man kann sich vom Euro weniger kaufen. Damit wurden wohl mehr Schulden (in form von Kaufkraft) abgebaut als in den letzten 10 Jahren.

0
Glaskocher  06.01.2024, 22:08
@Kaen011

OK, es ist "nur" der drittgrößte Posten. Trotzdem ist es ein sehr teurer Posten, der das Schuldenmachen vergangener Jahre bestraft. Unser Glück, daß Deutschland (noch) als Schuldner mit Top-Bonität bewertet wird und dadurch kein Risikoaufschlag gezahlt werden muß.

0
Kaen011  06.01.2024, 22:24
@Glaskocher

Ist nicht so verwunderlich weil da ja ein großer Einzelposten ist. Kannst ja mal schauen wieviel Zinsen die USA oder Japan zahlen ob das überhaupt ein großer Unterschied ist ob man nun A+++ oder A+ ist.

Japan ist übrigens das am meist verschuldete Land der Welt mit fast 260% des BIP und hat A+.

0
Blume8576  08.02.2024, 18:45
@Kaen011

☆Das ist so als wenn du dir als Privatperson bei deiner Bank geld für 0,5% Zinsen leihen könntest aber auf dem Aktienmarkt 4% für das Geld kriegst.☆

Wenn ich das als Privatperson mache nennt sich das Zinsdifferenzgeschäft.

Dann habe ich "links" die Schulden, mit 0,5 % Zinszahlung und "rechts" habe ich das geliehene Geld in einer Anlage mit 4 % Guthabenszins.

Mit den 3,5% Zinsdifferenz begleiche ich meine Ausgaben.

Ich habe das geliehene Geld also noch in der Anlage und könnte die Schulden somit jederzeit tilgen.

Unter dem Strich habe ich also einen Gewinn und kann es mir gut gehen lassen.

Dem Staat geht es aber nicht gut. Ihm fehlt überall Geld. Er macht nirgends Gewinn.

Er hat das geliehene Geld nicht mehr . Das Geld wurde ausgegeben.

Er kann nur Steuern erhöhen um die Zinsen der Schulden zu zahlen.

Bestenfalls kann er mit Neuen Schulden alte Zinsen bezahlen und umschulden.

Gewinne, mit Zinsdiffernzgeschäften, macht er auf keinen Fall.

0
Tannibi  07.01.2024, 12:57

Das Geschäftsmodell eines Staates ist es, Schulden
nie zurückzuzahlen. Es gibt natürlich einen Schuldendienst,
das ist nicht die SPD/Grünen, sondern die Zinsen, die wie alles
im Land von den Bürgern erarbeitet werden müssen. Aber auch die
kann man mit neuen Schulden decken.

0

Es geht um Neuverschuldung. Weil sich unsere Politiker sich weniger Kompetenz zutrauen als jeder privathaushalt hat, haben sie begrenzt wieviele neuschulden sie pro Jahr machen dürfen (anstatt einfach zu entscheiden wieviel notwendig ist).

Zu Zeiten von Corona haben sie den Ausnahmefall beschlossen und für die hilfe hunderte Milliarden extra schulden aufgenommen um die Subventionen zu bezahlen. Aus diesem Topf war am ende von Corona noch Geld übrig. Dieses Geld haben sie also in andere Subventionen investiert.

Nun wurde dagegen geklagt, weil sie die Schulden die für Corona gemacht wurden, nicht in Corona Subventionen sondern in andere Subventionen gesteckt haben (Corona war halt vorbei). Und haben rechtbekommen, es fehlten also plötzlich diese 60 Milliarden die man in Coronazeiten nicht gebraucht hat und umgewidmet hat

Nein, es gibt keinen Feudalismus mehr.