Moral von Atheisten?

Mayahuel  05.01.2024, 18:28

Eltern haben Kinder gezeugt. Dürfen Eltern ihre Kinder töten?

chiara0204 
Fragesteller
 05.01.2024, 18:45

Natürlich nicht. Die Mutter hat nur den Körper gezeugt. Die Seele kommt von Gott. LG Chiara

12 Antworten

dem "Gott" aus der Bibel wird von Atheisten ganz gerne vorgeworfen

Das ist falsch. Wir werfen Phantasiefiguren nichts vor denn solche existieren nicht und sind demnach nicht handlungsfähig. Vorwerfen kann man allenfalls den "Religions" - Verkäufern Absurditäten zu verzapfen.

Wo ist da denn bitte die Moral?

Moral ist die Verhaltensnorm darauf sich eine gesellschaftliche Gruppe geeinigt hat um das Zusammenleben zu reglementieren. Daher ist die Auffassung darüber was denn "moralisch" sei höchst unterschiedlich.

"Gott" hat den Menschen erschaffen. Leben und Tod liegt in seiner Gewalt.

Damit entfernst Du Dich aus einer sachlichen, rationalen Diskussion. Phantasiefiguren aus einem semitischen Märchenbuch bieten keine rationalen Argumente. Oder akzeptierst Du wenn jemand hier mit Donald Duck argumentiert ?

Atheisten haben durchaus mehr Moral als professionelle "Religionsverkäufer" welche auf beiden Seiten der Fronten Soldaten, Bajonette, Maschinengewehre und Geschütze segnen und zum gleichen "Christen" - "Gott" um den Sieg beten. Auch damals in meinen 6 Jahren bei der légion étrangère hatten wir Regimentsgeistliche der katholischen Ab - "Art die das taten. Und nach jedem Kriegseinsatz ganz erschöpft waren vom Vergeben des Tötens in unserer Berufsausübung als Soldaten.

Atheisten haben eine Moral welche sich auf die Realität bezieht - nicht auf semitische Märchen.

Das mit dem Moral-Monopol der Religionen ist eine reine Erfindung.

Schon die 10 Gebote. Kaum jemand kann die aufzählen. Klar ist es vernünftig nicht zu Morden, zu vergewaltigen und zu stehlen, zu lügen, Vater und Mutter zu ehren. Aber was sind die anderen ?

Keinen anderen Gott, also Diskriminierung andersdenkender, Totale Unterwerfung, Rituale/Feiertage .. keine "unreinen Handlungen" also strenge Sexualmoral wurde daraus abgeleitet, nein Danke.

Die ersten Regeln sind Regeln die wohl in jeder Kultur gelten.

Auf die kann man auch ganz ohne Drohung mit Fegefeuer und Hölle kommen. Durch Vernunft, die Aufklärung, Kants Imperativ. Dazu braucht es nichts übersinnliches.

Umkehrt: wenn Christen damit argumentieren, ohne die göttlichen Gebote würde jeden jeden ermorden, bestehlen, vergewaltigen ? Naja, macht mir Angst wenn jemand sich so selbst einschätzt.

Noch absurder ist der Bezug auf die bibliche Moral, wenn man sich mal vor Augen führt, was die Menschen unter Bezug auf die Bibel und diese Religion in den letzten 2000 Jahren "Gutes" getan haben: die Inquisition, die Kreuzzüge, die Hexenverfolgung, die Konquistadores, den 30 Jährigen und viele andere Kriege, die Sklaverei in Amerika hat auch keinen Protest der Kirchen ausgelöst, bekehrt hat man die "Heiden".

Und heute: in den USA, in Polen und anderen Ländern werden Abtreibungsärzte ermordet, in Deutschland hat die Kirche auch die Waffen der Nazis gesegnet, und nach dem Krieg systematisch Missbrauchsfälle vertuscht und die Täter vor Bestrafung geschützt. In Russland predigt der Pope Kyrill für den Angriffskrieg mit 100.000enden Toten. Danke - Christentum ! Ich finde da gehört eher ins Gruselkabinett der Geschichte !

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo chiara0204,

es existieren viele Gottesbilder, die einfach humanoid und somit auch schnell künstlich erscheinen. Oder sie würden irgendeinen Alien beschreiben, der auch nicht anders als die Menschen wäre.

Dass es hier zu Atheismus kommt, ist sehr gut nachzuvollziehen.

Nichtsdestoweniger hatte sich Gott im Laufe der Geschichte weiter abstrahiert: geistlich - und identisch mit Liebe.

Die Liebe können wir heute als Aussagen über ein raumzeitloses Sein plausibel formulieren. Dabei lässt sich Gott als ein solches Sein postulieren, wobei das Postulat einem helfen kann, einiges zu verstehen. Die Aussagen der Liebe bieten aber ein absolutes Maß: ein gleichermaßen für alle Schaffen, Bewahren oder auch nur Achten von Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiräumen.

Dahingegen erscheint Moral als etwas, was einer Lobby zu nutze sei - und häufig Freiräume einschränkend, wo niemandem etwas genommen oder missachtet würde.

Halten wir uns daher lieber an die Aussagen zur Liebe und betrachten mal eine Abtreibung.

Zunächst geht es um einen Menschen, der gerade entstanden ist. Dem würde ein Schwangerschaftsabruch in nullter Näherung den Freiraum des Lebens nehmen.

Es wird damit in weiteren Näherungen grenzwertig, wenn mit dem Fortführen der Schwangerschaft sehr viel mehr Freiraum anderweitig genommen würde. Das ist ein haariges Thema - und möglicherweise überwiegt immer das Nehmen des Freiraums des Lebens.

Damit erscheint im Augenblick dieser Gedanken ein Schwangerschaftsabbruch außerhalb jeglicher Liebe. Ein*e Atheist*in, die oder der "pro-choice" wäre würde dann außerhalb jeglicher Liebe motiviert sein.

Eine Gottheit, die töten würde, wäre auch außerhalb jeglicher Liebe. Und ob Gott die Menschen erschaffen hat, sie ihm ausgeliefert sind, ist Glaubensinhalt. Als ein raumzeitloses Sein abstrahiert, hätte Gott keine Möglichkeit, irgendetwas zu tun (Abwesenheit jeglicher Prozesse unter Abwesenheit von Zeit).

Moralistisch mag das alles sein Pro und sein Contra finden, wen wir gerade fragen. Wenn wir fragen, wo eine Moral hier sei, verurteilen wir moralistisch eher z.B. den Schwangerschaftsabbruch. Damit würden wir - ehrlich gesprochen - den Freiraum nehmen, den Abbruch auch vorzunehmen (Metaebene), selbst wenn der Abbruch in sich (Aktionsebene) außerhalb jeglicher Liebe sei.

Das alles zu betrachten, mag hinreichend komplex erscheinen. Da hatten es Moralismen immer einfacher, den Fall in Kauf nehmend, Freiraum zu nehmen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Du meinst die Moral, von den Menschen, die aufgrund irgendwelcher obskurer Götterfiguren, anderen vorschreiben wie sie zu handeln haben?

Die finde ich persönlich nämlich viel fragwürdiger. Vor allem auch fragwürdig finde ich, wenn man um seine Moralvorstellung zu entwickeln, nicht sein eigenes Gewissen, sein eigenes Gehirn benutzt und seine eigene Empathie, sondern ein 2000-3500 Jahre altes Buch braucht/benutzt.

Gott hat den Menschen erschaffen.

Nö. Das wird zwar von diversen Gottheiten in unterschiedlichen Religionen immer wieder mal behauptet, aber da es für keine dieser Gottheiten einen Beleg gibt ist es mehr als müßig sich drum zu streiten was eine Fantasiefigur gemacht oder gelassen hat.

Leben und Tod liegt in seiner Gewalt.

Das ist - wenn man sich die großen Zufälle im Universum und das was Menschen jeden Tag anderen Menschen antun - eine sehr naive Vorstellung, sorry.

Aber was hat das jetzt mit der Moral von Atheisten zu tun? Die kann durchaus fest fundiert in eigener Erfahrung, jahrtausenden Traditionen von Philosophie und Aufklärung auf festeren Fundamenten stehen als die der meisten Christen die ihr "heiliges Buch" oft nicht mal ganz gelesen haben... muß sie aber nicht, denn Atheismus bedeutet nur, daß man weiß, daß es keine Götter gibt... was man darüber hinaus für eine Weltsicht hat ist vollkommen offen.