Mögt Ihr Radfahrer im Straßenverkehr?
17 Antworten
Ich hasse sie nicht, ich liebe sie nicht, ich hab eine neutrale Haltung. Bis zur Rente bin ich selber mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Was ich hasse ist die Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn und vor Ampeln das Durcheinanderwickeln von Rad- und Rechtsabbiegerspur. Der Radverkehr gehört auf Hochbord-Radwege, also von der Mitte aus: Fahrstreifen, Fahrstreifen, Parkstreifen, Bordstein, Baumreihe, Radweg, Gehweg, Grundstück. So können Fahrräder zum Überholen und zum falsch herum fahren auf den Gehweg ausweichen, wenn da keine Fußgänger sind, so ist der Radverkehr gefahrlos möglich. Verlagert man das auf die Fahrbahn, kostet das eine Fahrspur, Überholen ist nicht möglich, von rechts drohen Dooring-Unfälle, und wenn ein Lieferfahrzeug kurz in 2. Reihe hält ist erstmal Schluss.
Doch, überbezirkliche Hauptverkehrsadern sind so breit. Z.B. die Otto-Suhr-Alle in Berlin.
Ich bin ja selber einer wenn ich das Auto stehen lasse und mit meinem E-Bike los zische also grundsätzlich mal ja. Ebenso fahre ich Motorrad und LKW irgendeinem begegne ich also immer.
Wenn alle gegenseitig mal mehr Rücksicht aufeinander nehmen würde, dann wäre es hier insgesamt wesentlich besser im Straßenverkehr.
Aber wenn weiterhin alle dabei der erste, schnellste, beste sein wollen, wird das nichts.
Ja und nein.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Fahrradfahrer im Straßenverkehr. Auch ich fahre oft und gerne Rad.
Aber ich habe etwas gegen Radfahrer, die sämtliche (Verkehrs-)Regeln außer Acht lassen oder sich die Regeln so hinbiegen, wie es ihnen gerade passt.
Beispiel: Radfahren auf der Straße, obwohl es einen guten Radweg gibt. Wenn es keinen Radweg gibt, dann ist das in Ordnung. Wenn aber doch, dann behindert das den Fahrzeugverkehr nur unnötig. Oder wenn dann zwei Fahrräder nebeneinander fahren und damit ein Überholen unmöglich machen.
Oder das Verhalten an Ampeln etc. - frei nach dem Motto "Ich kann ja auf Straße oder Radweg fahren und einer von beiden wird schon "Grün" haben".
Letztendlich ist es dasselbe wie mit den Motorradfahrern. Es gibt vernünftige und unvernünftige. Leider sehr viele unvernünftige (Rad- und Motorradfahrer) - einfach aus dem Grund, weil man nur sehr schwer und sehr selten bei Verstößen zur Rechenschaft gezogen werden kann und wird. "Blitzerfotos" bringen nichts (Rotlichtverstoß bei Radfahrern oder Geschwindigkeitsverstoß bei Motorrädern), da mangels Kennzeichen kein Verursacher festgestellt werden kann. Und man ist zu wendig, um von der Polizei verfolgt werden zu können.
Mich nervt die dämliche Infrastruktur. Radfahrer haben nichts auf der Straße zu suchen und besonders Radschutzstreifen sind extrem gefährlich, wie viele Studien immer wieder zeigen.
Bei guter Planung können Radfahrer nicht stören oder nerven.
Aber ja mich nerven als Radfahrer auch andere Radfahrer unabhängig von der Planung. Die meisten fahren sehr langsam und halten nur alles auf. Ich fahre auf gerader Strecke minimum 40km/h. Selbst das geht aber im Sommer häufig nicht. Im Winter oder Nachts habe ich immer meine Ruhe und kann im Tempo der Autos fahren.
Ja, sie sind viel ungefährlicher als Autos oder noch größer motorisierte Fahrzeuge. Sie nehmen deutlich weniger Platz des öffentlichen Raum in Anspruch und schädigen nicht durch Lärm und Schadstoffe ihre Umwelt.
Und ich kann deutlich besser mit ihnen kommunizieren, da ich ihnen ins Gesicht blicken kann.
Das Problem ist: so breit sind die wenigsten Straßen in den Städten, bei 2 Fahrspuren (je ca. 3,25m), 1x Parkstreifen (2,40m), 1x Radweg + 1x Fußweg (min 2.50m), dazu noch der Grünstreifen (60-70cm, bei Bäumen min 1,2m). Das ist leider utopisch, oder man müsste die halben Städte abreißen.
Selbst bei nur einer Fahrspur pro Seite wird sich das nicht ausgehen.