Medikamente gegen die Pest sind nur für Angehörige der Oberschicht zugänglich?

6 Antworten

Zu jener Zeit gab es keine wirksamen Mittelchen zur Bekämpfung der Pestbakterien.
Zumindest nicht, was tatsächlich wirkte, was es gab war nur auf falsche Annahmen begründet.

Pestdoktoren hatten z.B. Weihrauch verwendet um sich nicht selbst anzustecken. Weil man dachte der Gestank hatte etwas damit zu tun.

Antibiotika kamen erst mit der Entdeckung des Penicillins auf und das mit 1928 etwas spät fürs Mittelalter.

Also nein. Dass sehr viele Menschen in der Unterschicht dahingerafft wurden und augenscheinlich kaum jemand in der Oberschicht, lag einfach daran, dass die Verteilung der Menschen eine ganz andere war. Auch die hygienischen Zustände waren verschieden und die Mensch viel dichter auf eine Haufen. Stichwort Ansteckungsrisiko.

scatha  30.01.2023, 23:10

"Weihrauch" (Olibanum) wirkt antibakteriell, ebenso wie viele andere Räucherpflanzen. Also gar nicht dumm. Eine langsame Exposition kann sogar auf Dauer immunisierend wirken.

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Hipponax  30.01.2023, 23:16
@scatha

Ja, das kann alles sein. Beruhte zu jener Zeit aber auf falschen Annahmen und war letztlich auch nur ein Tropfen auf einem heißen Stein. War aber sicherlich ein erfreulicher Zufall für die Nutzer dieser Pflänzchen.

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Das einzige Mittel gegen die Pest war damals die Isolation. Viele reiche Menschen haben die Pest dadurch überlebt, indem sie vor ihr in Gebiete geflohen sind, in denen sie nicht so verbreitet war. Das war in gewisser Weise ein Privileg der Oberschicht, aber echte Medikamente so wie heute, gab es damals nicht.

Von Experte Spielwiesen bestätigt

Es gab abwehrstärkende und antibakterielle Zubereitungen, die Kräuterkundigen bekannt waren. Ja, es gibt im Pflanzenreich viele antibakterielle Stoffe, denn auch Pflanzen müssen sich vor Bakterien schützen !

Ein Beispiel: https://www.meinbezirk.at/pongau/c-lokales/vierraeuberessig-die-abwehrkraft-der-kraeuter_a4905760

Der 100%ige Schutz war natürlich nicht garantiert, aber die Wahrscheinlichkeit, an Pest zu erkranken, und/oder an einer eventuellen Erkrankung Schaden zu nehmen war dadurch stark reduziert.

Wichtig war natürlich auch Hygiene und gesunde Lebensführung. Wie dies möglich war, war in bestimmten Kreisen durchaus bekannt.

Für die damalige Schulmedizin war dies alles selbstverständlich unchristliches Hexenwerk, und obrigkeitstreu und kanonisch denkende Zeitgenoss:innen haben sich auf solche abergläubischen und zauberischen Handlungen nicht eingelassen.

Klaatu850  31.01.2023, 12:43
Ja, es gibt im Pflanzenreich viele antibakterielle Stoffe, denn auch Pflanzen müssen sich vor Bakterien schützen !

Aber nicht vor Pestbakterien.

Ein Beispiel: https://www.meinbezirk.at/pongau/c-lokales/vierraeuberessig-die-abwehrkraft-der-kraeuter_a4905760

Der Rattenfloh und sein Pestbakterium waren sicherlich schwer beeindruckt vom Essig. Man verabreicht bei solchen bakteriellen Infektion in der Regel Streptomycin, Gentamicin, Tetracyclinen oder Chloramphenicol. Keiner dieser Stoffe ist eine Carbonsäure.

Für die damalige Schulmedizin war dies alles selbstverständlich unchristliches Hexenwerk

Schade, dass du noch nicht im 20. Jahrhundert angekommen bist, wo wir doch schon im 21. Jahrhundert leben.

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Spielwiesen  25.02.2023, 20:27
@Klaatu850

Wieso glaubst du eigentlich immer noch an die Unwirksankeit natürlicher Mittel? Ist deren Wirksamkeit deiner Ansicht nach vom Zeitalter abhängig?

Das klingt so bedauernswert, dass ich dich darauf hinweisen möchte, dass diese Stoffe auch bei dir wirken - sofern du sie anwendest - und das auch noch nebenwirkungsfrei!

Die ätherischen Öle (naturrein! müssen sie sein!) für zuverlässig antibakterielle, antispetische und antivirale Wirkung am Beispiel des von mir zitierten 'Thieves Oil' sind eine Mischung aus diesen:

  • Eukalyptusöl (Herkunft: Australien),
  • Nelkenöl (Herkunft: Sansibar),
  • Rosmarinöl (Herkunft: Spanien),
  • Zitronenöl (Herkunft: Italien) mit
  • Zimtrindenöl (Herkunft: Indien)

Auf der Kombination dieser 100% naturreinen Öle beruht die antibakterielle, antispetische und antivirale Wirkung, die die Räuber vor der Pest bewahrten - also auch dich :-) !

Der letzter Satz deines Kommentars als Äußerung auf das Zitat strotzt ja geradezu vor Logik! ^^

 

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Klaatu850  26.02.2023, 00:14
@Spielwiesen
Wieso glaubst du eigentlich immer noch an die Unwirksankeit natürlicher Mittel?

Im Gegenteil, ich glaube daran. Aber nicht bei der Pest.

Auf der Kombination dieser 100% naturreinen Öle beruht die antibakterielle, antispetische und antivirale Wirkung

Mag gegen Bakterien auf der Haut helfen, aber nicht gegen Rattenflöhe, die durch den Biss Pestbakterien übertragen. Denn im Blut des Menschen sind die Öle wohl nicht zu finden, oder?

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Spielwiesen  26.02.2023, 01:36
@Klaatu850

Man nimmt das Mittel auch innerlich, so dass sich die Wirkung der Öle auch dort ausbreiten kann.

Es wird ähnlich wie bei L-Lysin sein, das als Antagonist von Arginin die Heilung fördert und das Andocken von Viren verhindert.

So schwer zu verstehen ist das doch nicht, oder?

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Klaatu850  26.02.2023, 10:27
@Spielwiesen

Gegen Pestbakterien ist das wohl nicht so das Mittel der Wahl, oder? Gegen solche Bakterien helfen eher Aminoglykoside, Fluorchinolone, Cotrimoxazol, Doxycyclin sowie Chloramphenicol. Ich wüsste nicht, dass in Madagaskar, wo die Pest noch aktiv ist, jemals mit L-Lysin behandelt wurde.

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Spielwiesen  26.02.2023, 13:42
@Klaatu850
dass in Madagaskar, wo die Pest noch aktiv ist, jemals mit L-Lysin behandelt wurde.

DAS glaube ich dir unbesehen! Die richtige Lysin- Versorgung müssten die Menschen mit ihrer Nahrung selbst in die Hand nehmen. Wahrscheinlich sind sie sehr arm, dass sie sich kein Fleisch leisten können und so Lysinmangel bekommen. So entsteht diese Abwehrschwäche mit ihren weitreichenden Folgen.

Von Medizinern käme dieser Rat sicher nicht - wer ließe sich schon sein Geschäft verderben!

~~

Hülsenfrüchte und tierische Nahrung enthalten Lysin =die wichtigste essentielle Aminosäure, die für das Gleichgewicht zu Arginin sorgt. Ein Lebensbaustein, ohne den das Desaster seinen Lauf nimmt, wenn dieses natürliche Gesetz nicht beachtet oder missachtet wird.

Da kannst du vergiften, was das Zeug hält... solang Lysin fehlt, KANN keine Heilung in Gang kommen!

Ein dem mittelalterlichen äquivalentes Pestmittel kennen dort wohl nur Pflanzenheilkundige. ◇♧◇

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Klaatu850  26.02.2023, 16:51
@Spielwiesen

Hülsenfrüchte und tierische Nahrung enthalten Lysin

Hülsenfrüchte und tierische Nahrung haben im Mittelalter nicht gegen die Pest geholfen.

Da kannst du vergiften, was das Zeug hält... solang Lysin fehlt, KANN keine Heilung in Gang kommen!

In Madagaskar haben diese Medikamente geholfen - ganz ohne Lysin.

Ein dem mittelalterlichen äquivalentes Pestmittel kennen dort wohl nur Pflanzenheilkundige.

Wenn sie im Mittelalter nicht an der Pest gestorben sind. Wahrscheinlich sind sie es.

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Spielwiesen  26.02.2023, 17:28
@Klaatu850
Wahrscheinlich sind sie es.

Bin echt fasziniert, du als Zeitreisender! Was du alles weißt!

Was du wohl nicht weißt, ist, dass erst wenn richtig Not herrscht, dass selbst die Ratten nichts zu fressen haben, die Pest ausbricht. Arme Menschen leiden dann auch Not und haben mit Sicherheit keine auskömmliche Nährstoffversorgung mehr. Also kein Fleisch = kein Lysin. Wer isst schon dauernd Linsen! Ähnlich geht es heute den Veganern, die keine Ahnung davon haben, was sie da treiben!

Naja, ich denke, mit deiner exoterischen Sicht wirst du die Zusammenhänge weiterhin nicht verstehen. Drum wünsche ich dir immer genug Aminoglykoside, Fluorchinolone, Cotrimoxazol, Doxycyclin sowie Chloramphenicol und wer weiß, was noch! Die Pest an den Hals wünsche ich dir aber nicht - mein Karma ist mir schließlich etwas wert!

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Zu Zeiten der Pest gab es Diebe, die bestimmte ätherische Öle nutzten, um sich gegen die Seuche zu immunisieren. So konnten sie ohne Folgen Pestkranke und Sterbende ausplündern.

Hier die Geschichte dazu:

Es waren einmal vier Diebe in Frankreich, die auf ihren Raubzügen zur Zeit, als die Pest grassierte und Räuber in die Häusern der Erkrankten einbrachen, sich nicht mit der Pest ansteckten, weil sie sich mit einer geheimen Öl-Mischung geschützt hatten.

Das Öl ist auch heute noch unter der Bezeichnung 'Thieves oil' (=Diebesöl) bekannt und im Einsatz.

Wenn nun Diebe gerade Kranke und Sterbende mit Hilfe dieses Mittels ausplündern konnten, ohne selbst dabei zu sterben, so hat die Oberschicht über diese wirksame Schutzmedizin zumindest nicht flächendeckend verfügt oder _obrigkeitshörig_ solchen 'unchristlichen Zaubermittelchen' nicht vertraut.

Daher starben sie vermutlich wie die Fliegen.

◇♧◇

Mich hat diese Idee so fasziniert, dass ich, seitdem ich ein Fläschchens 'Thieves Oil' von meiner Freundin (Biologin) aus den U.S.A. mitgebracht und geschenkt erhielt, dieses Mittel auf Vorrat habe.

Ich finde, wirksame Mittel, um das Immunsystem auch an kritischen Stellen zu stärken kann man nie genug haben. Gerade alte, erprobte Rezepturen mit Naturmitteln folgen traditioneller Weisheit und erfüllen ihre Aufgabe - auch wenn dieses Wissen aus bekannten Gründen heute nicht und immer weniger gern gesehen wird.

Die Natur lässt sich nicht korrumpieren!

◇♧◇

Zum Thieves Oil uns über seine antivirale, antiseptische & antibakterielle Wirkung findet man hier etwas über Studien (von der Weber State University in Utah). Diese Ölmischung gilt für die Erkältungs- und Grippezeit dank ihrer Inhaltsstoffe als ein ausgezeichnetes Mittel

Die Einzelbestandteile lassen sich nach Bedarf selbst mischen. Für den Einsatz als Raumluftverbesserer und für äußerliche wie innerliche Anwendungen findet man auf dieser Seite u.a. genaue Dosierungsangaben.

Auch der von @Scatha (:-) danke!) schon erwähnte Vierräuberessig hilft in dieser Richtung.

Dafür, dass dieses Mittel bei den Räubern nicht nur nach dem Try-and-Error-Prinzip funktioniert haben kann, spricht die gerichtliche Strafmilderung gegen Herausgabe der Rezeptur. Klug, wer verstanden hat, dass nur Naturmittel immun machen!

Neugier4711  26.02.2023, 00:13

Sehr interessanter Bericht zum Diebes Öl, wobei ich mich frage, wie sind die Diebe an die Zutat Eukalypthus aus Australien gekommen. Die Pflanzen selbst sind mir auch als Antierkältungsmittel bekannt.

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Spielwiesen  26.02.2023, 03:11
@Neugier4711

Ja, aber ich denke, im damaligen Handelsraum könnte es Eukalyptus(bzw. Unterarten) schon gegeben haben. Aus Portugal z. B. könnte auch welcher gekommen sein. Bei Hildegard von Bingen (1098-1179) könnte man bestimmt fündig werden.

In @scathas verlinktem Beitrag werden allerdings auch wechselnde Zusammensetzungen dieser Mischung erwähnt.

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mjutu  26.02.2023, 13:16
@Spielwiesen
Ja, aber ich denke, im damaligen Handelsraum könnte es Eukalyptus(bzw. Unterarten) schon gegeben haben.

Nein. In den Zeiten der Pest war Eukalyptus nur in Australien und Indonesien zu finden und in Europa unbekannt.

Die Pest wurde durch Flohbisse und Tröpfcheninfektionen übertragen. Hier ist ein Schutz mit einer "geheimen" Ölmischung nicht machbar, es sei denn, die hätten das Öl auf ihre FFP2-Masken geträufelt.

Klug, wer verstanden hat, dass nur Naturmittel immun machen!

Aufgeschmissen, wer Ammenmärchen aus dem Internet glaubt.

auch wenn dieses Wissen aus bekannten Gründen heute nicht und immer weniger gern gesehen wird.

"Aus bekannten Gründen" ist eine möglichst vage formulierte Behauptung und erfüllt damit die Definition des "Geschwurbels".

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Spielwiesen  26.02.2023, 13:48
@mjutu

Naturheilmittel wirken! Die Volksmedizin vieler Länder basiert darauf. Traditionell erprobt, unbestechlich wirksam! Dein Möchtegerndenken ist klar motiviert !

Vokabeln wie 'Geschwurbel' sind ein fetter Hinweis auf deinem Bildungsstand!

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mjutu  26.02.2023, 13:51
@Spielwiesen

"Eukalyptus aus Portugal im Mittelalter" und "wirksamer Schutz vor Pest durch ätherische Öle" sind ein Hinweis auf deinen Bildungsstand.

Geschwurbel als solches zu erkennen und zu benennen erfordert keine besondere Bildung.

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Spielwiesen  26.02.2023, 14:39
@mjutu

Lesen muss man auch erstmal beherrschen! ^^

Es ist überall die Rede davon, dass die Rezeptur nicht - wie bei der Schulmedizin - in Stein gemeißelt ist, denn es ging ja um Förderung körperlicher Fähigkeiten mit natürlichen Mitteln und nicht um Unterdrücken von Symptomen mit nebenwirkungsreichen, synthetischen Mitteln. .

Nein, es wurden verschiedene, regional verfügbare Ingredienzien eingesetzt und immer wieder angepasst - Hauptsache, die Wirkstoffe aus aktivierenden Bitterstoffen, keimhemmenden Scharfstoffen und verdauungsfördernden ätherischen Ölen waren in der jeweiligen Rezeptur enthalten und konnten ihre Arbeit tun! ( Link)

Und dass sie das taten - womöglich auch ohne Eukalyptusöl - davon zeugt nicht nur der Deal mit dem Gericht, das gegen die Herausgabe der Öl-Zusammensetzung mit sich reden ließ. - Grund für die sagenhafte Beliebtheit war die traditionelle Wirksamkeit, die zur Überlieferung bis in die heutige Zeit sorgte.

Bildung setzt voraus, dass man überhaupt erst mal über ausreichend Synapsen verfügt, und Sprache ist das Kleid der Bildung.

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mjutu  01.03.2023, 14:36
@Spielwiesen

Du vermutest mangelndes Leseverständnis, ohne selbst welches aufzubringen.

Es ist überall die Rede davon, dass die Rezeptur nicht - wie bei der Schulmedizin - in Stein gemeißelt ist

Das war nicht der Punkt, sondern deine Ausage:

aber ich denke, im damaligen Handelsraum könnte es Eukalyptus(bzw. Unterarten) schon gegeben haben. Aus Portugal z. B. könnte auch welcher gekommen sein.

Die ist falsch. Insofern geht dein Kommentar am meinem Hinweis komplett vorbei.

davon zeugt nicht nur der Deal mit dem Gericht, das gegen die Herausgabe der Öl-Zusammensetzung mit sich reden ließ

Das ist eine niedliche Geschichte. Nun helfen ätherische Öle nachweislich nicht gegen die Pest. Falls du das Gegenteil belegen möchtest, kannst du es gerne anwenden und selbst überprüfen, denn Pestfälle gibt es auch heute noch (Quelle). Wenn du den Infizierten und behandelnden Ärzten eine Öl-Mischung empfiehlst, wirst du sehen, wie viele Synapsen sie hinter deiner Bildung vermuten.

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Spielwiesen  01.03.2023, 15:20
@mjutu

Danke, dass du mir das wunderschöne Wort 'niedlich' in Erinnerung gerufen hast! 😆 🤣

Die Geschichte um das thieves oil ist übrigens klar als Legende bezeichnet, fast überall! Daher bin ich jetzt begeistert über diese vehemente Abwehr, zeigt sie mir doch, wie stark ich diese Ölmischung einstufen darf! Wer weiß, was uns hierzulande noch ereilt! Bin gewappnet - Danke für deinen Einsatz, mjutu! ☆☆☆

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