In den Städten ist sozialer Aufstieg im Spät-Mittelalter möglich?

2 Antworten

Ich werde die Antwort nochmal genauer Bearbeiten, wenn ich dazu etwas mehr recherchiert habe.

Zunächst: Im Spätmittelalter gab es die sogenannten Ministeriale (Die gab es auch schon ab dem Frühmittelalter, aber wir beschränken uns hier auf das Spätmittelalter). Die kann man sich wie Beamte vorstellen. Der Stand wurde zunächst von eigentlich unfreien Menschen ausgeführt. Aus den Ministerialen entstand im Laufe der Zeit der Niederadel, da sie immer mächtiger wurden. Es gab auch einen regelrechten Streit zwischen den Beiden Typen des Adels.

Dennoch herrschte im Mittelalter die Vorstellung, dass der Stand, welchen man besetzte, gottgegegen war. Wer also Bauer war, der sollte es auch sein. Und wer Laie im Kloster war hatte auch wenig Aufstiegschancen. Selbst Laien, die plötzlich mehr Geld hatten, blieben Laien, wie man es aus den Schenkungs- und Totenbüchern von Klöstern und Stiften entnehmen kann.

Schnelle Ergänzung:

Es war auch möglich, dass sich soziale Aufstiege in den Städten des Spätmittelalters durch Krieg ergeben konnten. Soldaten und Kriegsgefangene konnten ihre militärischen Fähigkeiten in den Dienst der Stadt (oder anderer) stellen, was oft zu einem höheren sozialen Status und materiellen Vorteilen führte.

Zeitgenössische Quellen für diese Thematik sind Chroniken, Stadtrechnungen und militärische Akten.

Weitere Möglichkeiten:

  1. Handel und Gewerbe: erfolgreiche Geschäftemacher konnten ihren sozialen Status verbessern.
  2. Bildung und Kultur: Menschen mit Bildung und Kultur konnten höhere Ämter und Positionen erlangen.
  3. Heirat: eine gute Ehe konnte einen sozialen Aufstieg bewirken, insbesondere wenn eine Partei ein höheres gesellschaftliches Standing hatte.
  4. Kirche: eine Karriere in der Kirche konnte zu einem sozialen Aufstieg führen.
  5. Adelstitel: Kauf oder Verleihung von Adelstiteln konnten zu einem höheren gesellschaftlichen Status führen.

Forschungsliteratur, die dir weiterhelfen könnte:

  1. "Gesellschaftlicher Aufstieg im Mittelalter" von J. Wirth
  2. "Mobilität und Bildung im Spätmittelalter" von M. Götz
  3. "Sozialer Wandel im Mittelalter" von K. Müller
  4. "Adel und Bürgerschaft im Mittelalter" von H. Wunderlich
  5. "Frauen und sozialer Aufstieg im Mittelalter" von B. Schuler.
  6. "War and Society in Medieval and Early Modern Europe" von A. Cooper
  7. "Medieval Europaen Warfare" von M. Keen
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Germanistik & Geschichte
Eisenklinge  30.01.2023, 21:54
Im Spätmittelalter gab es die sogenannten Ministeriale.

Frühmittelalter bis Hochmittelalter ;) Der Wiki ist da übrigens mMn etwas ungenau.

Selbst Laien, die plötzlich mehr Geld hatten, blieben Laien, wie man es aus den Schenkungs- und Totenbüchern von Klöstern und Stiften entnehmen kann.

Laien stand eine theologische Laufbahn offen, sofern sie beispielsweise studierten.

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LetsPlays  30.01.2023, 22:30
@Eisenklinge

Hatte ich jetzt nicht eingrenzen wollen. Hab meine Infos jetzt auch nicht aus dem Wiki.
Ob Laien eine theologische Laufbahn zustand, kam ganz auf die Art des Ordens an. In vielen Ordenb lieben die Laien aber in einer eher weltlicheren Laufbahn.

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Ich würde mal behaupten ja, denn in den Zünften konnte man sich meines Erachtens immer hocharbeiten.