Können Stromkastenschalter von alleine kippen?
Hi! Heute Morgen hatte ich versucht das Licht im Badezimmer anzumachen, woraufhin die Glühbirne platzte.
Ich wusste aber nicht, dass das automatisch den Stromkastenschalter umlegt. Bzw… Tut er das überhaupt? Ich hatte gerade versucht, etwas an der Steckdose anzuschließen und das hat nicht funktioniert. Dann habe ich einen Blick in den Stromkasten geworfen und gemerkt, dass der Schalter umgelegt war.
Ich bin seit Tagen alleine in der Wohnung und will nur sichergehen, dass irgendein random Dude aus irgendeinem Grund den Strom im Badezimmer ausgeschaltet hat. Legen sich die Schalter bei sowas dann automatisch um?
9 Antworten
Was du meinst ist eine Sicherung. genauer gesagt ein Leitungssschutzschalter.
Die Sicherung ist eine Sollbruchstelle im Stromkreis. Wenn durch einen Kurzschluss oder eine Überlastung z.B. wenn jemand so sagen wir unbedarft ist, Backofen und Wasserkocher an eine Steckdose anzuschließen, zu viel Strom fließt, unterbricht der Leitungsschutzschalter den Stromkreis um Schäden zu vermeiden. Fließt zu viel Strom, fangen die Drähte an zu glühen, die Leitungen verbrennen.
Ab etwa 03:35 kannst du hier sehen, wozu die Sicherung da ist.
Kommen wir aber zur Ursache:
Wenn so eine Glühlampe beim EInschalten durchbrennt, entsteht im Inneren ein Lichtbogen. Dieser Lichtbogen hat keinen Widerstand. daher fließt ein enorm hoher Strom. eben das unterbindet dann die Sicherung.
lg, Nicki
Ihr habt tatsächlich noch Glühlampen? Falls ja, dann kann ich Dich beruhigen: es kam öfter vor, dass eine Sicherung auslöste, wenn eine Glühlampe durchbrannte.
Sicherungen sind dafür da, dass sie bei Überstrom auslösen. Außerdem gibt es in den meisten heutigen Sicherungskästen einen RCD (bzw. FI). Die Dinger sehen für den Laien genauso aus wie Sicherungen, haben aber eine andere Aufgabe. Sie schalten ab, wenn Strom nicht dort langfließt, wo er soll, sondern irgendwo anders, z.B. durch einen menschlichen Körper. Der RCD schützt Dich also vor Stromschlag. Löst der RCD aus, ist meistens mehr aus, als bei der Sicherung, weil oft mehrere Stromkreise über einen RCD geführt sind.
Fällt eine Sicherung oder ein RCD, kann man den wieder einschalten. Bleibt er drin: gut. Fällt er gleich oder nach kurzer Zeit wieder, muß die Ursache gefunden werden. Im Zweifelsfall muß das ein Elektriker machen. Nicht einfach immer wieder einschalten!
Bei dir spukt es keineswegs:
Das, was du "Stromkastenschalter" nennst, nennt der Elektriker: "Leitungsschutzschalter" - oder auch salopp: "Sicherung".
In der Wand laufen die Stromleitungen von diesem Kasten, wo diese Schalter drin sind, zu den ganzen Schaltern, Lampen und Steckdosen. Darum nennt man diese Box auch "Verteiler" - Er verteilt den Strom, der über das dicke Kabel aus dem Keller kommt.
Jedes Kabel kann nur eine bestimmte Menge Strom transportieren. Dickere können mehr als dünnere. Fließt mehr Strom als das Kabel aushält, ist es überlastet. Es kann heiß werden und zu brennen beginnen.
Solche Überlastungen treten auf, wenn zu viele Geräte gleichzeitig laufen oder wenn - so wie bei dir geschehen - ein Kurzschluss passiert. Ein Kurzschluss ist die Extremform der Überlast: Der Stromkreis wird ohne Verbraucher geschlossen. Dabei fließt der größtmögliche Strom.
Um in solchen Situationen Schäden bzw. einen Brand zu verhindern, sind solche Sicherungen verbaut. Sie überwachen den Stromfluss und wenn sie Überlastungen erkennen, schalten sie ab, um den Strom abzuschalten und somit die gefährliche Überlast zu beseitigen.
Solche Schalter schützen also die Leitungen in der Wand vor dem Abbrennen durch Überlastung - Deshalb sind es "Leitungsschutzschalter" :)
Es gibt noch eine weitere Art von Schaltern, die den beschriebenen Sicherungen optisch ähneln. Diese schützen jedoch nicht vor Überlast, sondern mildern Stromschläge durch sofortiges Abschalten ab. Diese Schalter nennt der Elektriker "FI-Schalter" oder auch "RCD". Leider sind die nicht in jedem Verteiler verbaut. Wenn du wissen möchtest, ob du FI-Schalter hast: gutes Foto, wo man die Beschriftungen auf den Schaltern erkennen kann :)
Wenn so ein Schalter selbstständig abschaltet, ist folgendes wichtig:
Was war die Ursache? (bei dir war es die defekte Glühglampe. Dass Glühlampen beim Durchbrennen gelegentlich Kurzschlüsse verursachen, ist bauartbedingt)
Erst, wenn diese Frage geklärt und die Ursache beseitigt wurde (du hast die Birne ersetzt), darf der Schalter wieder eingeschaltet werden.
Rastet er nicht ein, ist die Ursache nicht beseitigt.
Rastet er eunb, funktioniert der Strom wieder.
Wenn die Ursache nicht offensichtlich ist (dir ist grad was durchgeknallt, du warst schusselig oder hast in der Küche etwas übetrieben etc.), muss ein Elektriker forschen. Schaltest du trotzdem wieder ein, kann akute Brandgefahr bestehen.
Mach lieber ein foto von dem geöffneten Kasten, den ich geh mal davon aus, dass Du nicht weisst was da umgeschaltet wurde.
Automatisch passiert nur was im Fehlerfall. Und was da passiert ist kann alles sein, je nachdem was da umgeschaltet hast.
Von Sicherung bis FI ist alles möglich.
Das eine Kaputte Glüchbirne für einen Sicherungs-Schalter auslöst, halte ich aber für Quatsch. Wer hat heutzutage überhaupt noch Glühlampen?
Das eine Kaputte Glüchbirne für einen Sicherungs-Schalter auslöst, halte ich aber für Quatsch.
Das ist bei alten Glühfadenlampen keines wegs Quatsch und kam früher sehr häufig vor. Eine Glühlampe hat im kalten Zustand schon ca den 10fachen Einschaltstrom wie in Betrieb, da der Glühfaden ein Kaltleiter ist. Wenn dieser jetzt beim einschalten durchbrennt, erhöht sich häufig der Einschaltstrom dadurch noch mal erheblich, so dass der LS durchaus auslöst.
Unsinn. LS hat ja mindestens typischerweise 10Ampere also 2300 Watt Auslöseleistung am Gerät, löst schnell selber erst bei 3-5 Fachen aus, also etwa 30-50 Ampere Spitze, ansonsten dauert es sehr lange. und eine Lampe 60-100 Watt hat auch bei einer Verzehnfachung nicht mal die Leistung der Auslösewerte eines B6-LS.
Kein Unsinn. Selbst schon häufiger erlebt. Ein durchbrennender Glühfaden erreicht durchaus kurzschlussähnliche Stromstärken, so dass der Schnellauslöser anspricht und die Sicherung raus springt...
Es kann vorkommen dass es einen Kurzschluss gibt wenn eine Glühbirne ihren Geist aufgibt
Schon seltsam: So schlaue sinnfreie Begriffe wie "random Dude" sind Dir bekannt; wie eine Sicherung aussieht und was sie macht leider nicht. Was denkst Du denn was eine Sicherung für eine Aufgabe hat??? Sie löst im Falle eines Übertroms aus denn sonst würde man sowas ja nicht brauchen. Und wenn hier zu viel Strom im Kreis fließt, dann schaltet der "Stromkastenschalter" eben aus. Ganz einfach. Wer bei Euch da was an die Steckdosen anschließt... keine Ahnung. Aber in einem Dude- Bunker kann da viel sein!
Also werd ich heute Nacht nicht im Schlaf umgebracht? 🤨