Kann Wasser in der Wand hochsteigen?
Unser Raumpflege-Beauftragter hatte mal eine Wohnung, in der seine Kleidung schimmelte... Die Vermieterin hat ihm geschrieben, dass er einfach mehr heizen solle, aber dann fiel die Tapete in der Nähe der Heizung von der Wand... Dann hat die Vermieterin den Boden außen an dieser Wand aufgraben lassen, weil Wasser in der Wand aufgestiegen sei...
Wenn man aber mal von außen hinsah, sah man Risse in den Steinen und in den Fugen... Meine Theorie ist ja, dass Regen-Wasser dort eindrang, und die frisch eingeblasenen Styropor-Kügelchen bei jedem Frost ein bisschen mehr kaputt gemacht hat, bis dann nach 5 Jahren das mit dem Schimmel losging...
EDIT: Hier meinen auch einige, dass das Wasser wohl nicht 2m hoch in der Wand klettert (soweit war nämlich die Tapete lose...)... http://www.konrad-fischer-info.de/2auffe14.htm
7 Antworten
Das Gebäude IST ein Sanierungsfall.
Je nach Material kann Wasser durchaus im Mauerwerk hochklettern, dank der Kapillarkräfte. Die Mühe muß es sich hier allerdings nicht machen.
woher sollen in sonen maroden Backstein die Kapillaren kommen? 😋
aber ja: Das Wasser hat offenbar einen leichteren Weg als Kapillaren bekommen&gefunden... 😋
Dein erster Gedankenfehler ist, dass da Wasser über den Außenstein gewandert ist. Das Wasser wandert über die innere Wandschicht (Da Styropor eingeblasen wurde handelt es sich um eine Doppelwand).
Tatsächlich kann dass passieren. Deshalb werden entsprechende Sperren (meist Bitumenbahnen) in das Mauerwerk eingearbeitet, damit das Wasser eben nicht aufsteigt.
woher sollen in sonen maroden Backstein die Kapillaren kommen? 😋
Die werden ab Ziegelei mitgeliefert. Sie sind immer da.
Wie bei einem gebrannten Weinkrug oder Becher, sowie z.B. Terrakotta-Töpfe.
Die sind auch durchlässig bzw. es diffundiert von A nach B.
(Es sei denn, sie sind glasiert. Das mindert die Durchlässigkeit enorm.)
wie hoch steigt denn das Wasser in sonem „gebrannten Weinkrug“? die Tapete fiel wohl in 1,5m über dem Fußboden von der Wand...
Da kommt auf die Kapilare an.
So etwa 1 Meter +/- habe ich schon oft gesehen.
(Schau Dir die Bäume an, wenn Du wissen möchtest, welche Höhe mit der Kapilarkraft überwunden werden kann.)
ok... bei Bäumen sehe ich aber echte Kapillaren.... und oben wird quasi wie an nem Strohhalm gesaugt... 😋
also hier schreibt einer von „höchstens bis zur zweiten oder dritten Steinlage“: http://www.konrad-fischer-info.de/2auffe14.htm
Steine sind porös und Materialien können Wasser aufsaugen, somit steigt der Anteil Wasser darin dann auch nach und nach nach oben. Reine Physik, deswegen, klar, kann das passieren.
Die Backsteine sind weniger das Problem - der Mörtel kann zur Kapillarbildung beitragen.
wie hoch saugen die „Kapillaren“ das Wasser so ungefähr?
nach oben? aber das geht doch nur beim Kapillar-Effekt... oder?
ich find es viel wahrscheinlicher, dass die Heizung das Wasser senkrecht zur Erdanziehungskraft durch die Wand gesaugt hat....
siehst du die Risse auf dem Foto nich?
Feuchtigkeit steigt in der Tat auf, aus dem Boden...deswegen streicht man die außenwand des kellers mit Bitumen..zB..
Schimmel entsteht gerne mal durch Kondenswasser...Wenn sich Dampf sammelt an kalten Stellen...
aber im Keller würde ich auch eher befüchten, dass das Wasser senkrecht zur Erdanziehungskraft durch die Wand wandert... lol 😋
und wie kommt das Wasser an die „innere Wandschicht“?