Kann es Geschlechtsidentität geben ohne Gesellschaft?
ich rede gar nicht von transgender Personen , ich rede von folgendem:
stellt euch eine Gesellschaft vor in der kein Mensch von vorn herein lernt: das ist ein Mann, das ist eine Frau. Es gibt nicht Mütter und Väter, es gibt nicht nur Väter, nicht nur Mütter. Es gibt etwas Anderes. Es gibt keine gesellschaftliche Unterscheidung. Körperliche Unterschiede gibt es, aber die werden nicht benannt.
“dieser Mensch hat dieses Aussehen, dieser Mensch hat ein anderes Aussehen. Das ist Zufall.“
glaubt ihr, da würde jemals jemand auf die Idee kommen zu sagen: aber Moment mal, ich bin doch ein Mann, ich bin eine Frau, ich bin stärker und besser, ich bin emotionaler und liebevoller als jemand anderes.
ist Gender, also Geschlechtsidentität etwas das aus UNS, unserem Inneren kommt, etwas, das in unserem Gehirn verankert ist, oder etwas, das die Gesellschaft geschaffen hat?
4 Antworten
"ist Gender, also Geschlechtsidentität etwas das aus UNS, unserem Inneren kommt, etwas, das in unserem Gehirn verankert ist, oder etwas, das die Gesellschaft geschaffen hat?"
Das ist eine sehr komplexe Frage, auf die es bis heute keine eindeutige Antwort gibt. Das ist mitunter auch der Grund, warum das ganze Gender Thema auch noch so kontrovers ist.
Man hat wissenschaftlich durchaus beweisen können, dass es in der Gehirnstruktur und dem Hormonsystem bei Mann und Frau Unterschiede gibt, die für unterschiedliches Verhalten sorgen. Jedoch sind diese Unterschiede oft so gering und werden so stark von der Erziehung beeinflusst, dass viele Menschen - ich eingeschlossen - argumentieren, "Gender" ist eher etwas was man lernt bzw. durch die Gesellschaft vermittelt bekommt.
Die Frage ist letztendlich, was ist "Gender" für einen? Ich finde, dass Männer in der Regel einen körperlichen Vorteil beim Sport haben oder dass Frauen empathischer sind fällt im Alltag so selten auf und spielt so eine unbedeutende Rolle, dass es wenig Sinn macht, danach die Geschlechter zu unterteilen. Ja, für eine Frau die mit Krafttraining anfängt, ist es wichtig zu wissen, wie sie mit einem weiblichen Körper Muskeln richtig aufbaut. Aber mir als Außenstehender ist es doch vollkommen egal, ob sie jetzt so stark wie ein Mann ist oder dafür mehr arbeiten muss
Da weibliche und männliche Geschlechtsidentität offensichtlich ist, wird es in Gesellschaften ohne genaue Benennung immer zu einer entsprechenden Einteilung kommen. Zwitter und Personen die sich ihrem Geschlecht nicht zugehörig fühlen sind eine dermaßen große Ausnahme, dass sie auch als solche wahrgenommen werden. Da ändert sich auch nix daran wenn es staatlich zur Normalität erklärt wird.
Der Lernprozess ist überhaupt nicht notwendig.
Die Natur hat bei der komplexen Lebensform Mensch an alles gedacht und sogar ein paar Instinkte "eingebaut".
glaubt ihr, da würde jemals jemand auf die Idee kommen zu sagen: aber Moment mal, ich bin doch ein Mann, ich bin eine Frau, ich bin stärker und besser, ich bin emotionaler und liebevoller als jemand anderes.
Irgendwann ist das ja wohl entstanden, gab's ja auch nicht schon immer. Das war den Menschen aber vermutlich relativ schnell klar ist ja offensichtlich das Mann und Frau starke Unterschiede aufweisen.