Haben Trans Menschen es schwerer?

4 Antworten

Natürlich haben es Trans-Menschen schwerer, die über 40% Suizidraten kommen ja nicht von ungefähr.

Vielen ist auch glaube ich nicht so klar, dass man als Transsexuell noch weniger Chancen hat, einen Beziehungspartner zu finden wie als Gay oder Lesbian. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich habe eine transsexuelle Freundin, und alle Männer die sie abkriegt sind Bisexuelle, die sich nicht sicher sind und es mal "mit einem Mann" ausprobieren wollen (sie ist noch nicht komplett Frau). Aber natürlich mit einem Mann der aussieht wie eine Frau, denn dann kann man sich danach einreden "Ich bin ja eigentlich nicht schwul". Ich muss denke ich nicht dabeischreiben, das solche Typen keine Beziehung suchen sondern danach immer zu ihren Freundinnen zurückgehn oder Single bleiben. Denn anders müssten sie ja mit der Scham leben, gesellschaftlich nicht normal zu sein.

In vielen Fällen ja. Ich meine, man ist im Grunde konstant damit konfrontiert, dass der Körper falsch ist, und man niemals ein cismann oder eine cisfrau sein wird. Ich selbst bin trans ftm, also ein Mann - Und es ist belastend, zu wissen, dass ich nie so männlich sein kann, wie es ein Cismann ist. Ich habe zum Glück ein sehr akzeptierendes Umfeld, aber wenn man das nicht hat, dann ist man vielleicht auch Spott, Beleidigung und Ignoranz ausgesetzt, und das nur, weil man sein will, wer man ist. Im schlimmsten Fall akzeptieren einen dann auch die Eltern nicht, und sind womöglich gewalttätig etc.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin transgender und beschäftige mich damit.

Bei dem ganzen Hass und den Anfeindungen, und auch solchen Dingen wie Deadnaming. Ja, man hats definitiv schwerer. Selbst ohne aktive Feindseligkeit fehlts oft nicht nur an Akzeptanz, sondern schon an grundlegender Toleranz.

Selbstverständlich haben sie es schwerer als Cis-Menschen. So weit, dass ihnen vollkommene Akzeptanz sowie gesellschaftliche als auch rechtliche Gleichberechtigung zu kommt, sind wir wohl leider noch nicht.

Pianchessimo  20.02.2023, 08:57

Nein haben es nicht, "Cis Menschen" was auch immer das für eine komische Kategorie ist, in die man Menschen steckt - haben ja mehr als genug Lebensprobleme, die nichts mit Sexualität zu tun haben. Somit kann man nicht behaupten, die hätten es allgemein leichter.

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tippsforqueers  20.02.2023, 10:36
@Pianchessimo

Cis ist das Gegenteil von trans. Wie kommst du aber darauf, dass Trans Menschen nicht die selben Probleme haben können, wie Cis Menschen? Und zu leugnen, dass sie es schwerer hätten ist übrigens Unsinn, wenn du dir die Gesellschaftliche und rechtliche Situation ansiehst.

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Pianchessimo  20.02.2023, 10:38
@tippsforqueers

Man kann individuelle Schicksale einfach nicht gegeneinander aufwiegen und somit kann man auch nicht behaupten, eine trans Person hätte es schwieriger als eine cis Person, nur dadurch, dass sie trans ist. Es ist lediglich anzunehmen, dass eine trans Person mit Problemen zu kämpfen hat, mit der die cis Person nicht zu kämpfen hat - das bedeutet aber nicht, dass diese Probleme schwerer wiegen als die Probleme der cis Person.

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tippsforqueers  20.02.2023, 10:43
@Pianchessimo

Natürlich sind alle Menschen individuell aber dennoch kämpft jeder Mensch mit ähnlichen Problemen und muss ähnliche Situationen bewältigen. Bei Transpersonen kommt dann noch der Hass und die Diskriminierung im Alltag hinzu.

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Pianchessimo  20.02.2023, 10:46
@tippsforqueers

Nein, man kann nicht einfach behaupten, dass trans personen = cis personen sind + extra probleme. Das ist eine Verzerrung der Realität. Es sind auch nicht schwarze Personen wie weiße + Rassismusprobleme. Das ist eine kindliche Vereinfachung, die oft genug dann komplett falsch ist.

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BlueSquirrel  20.02.2023, 11:49
@Pianchessimo

wir reden hier nicht von jeden als Individuum sondern von der Allgemeinheit.

Es ist nun mal so das man als Trans Person mehr Schwierigkeiten im leben hat, die Suizid raten und psychischen Krankheiten die aufgrund dessen auftreten sprechen bände. Eine cis Person wird im Normalfall nicht mit so vielen und schweren Problemen zu kämpfen haben. Es sammeln sich nicht ohne Grund so viele trans Personen in Kliniken, Wohngruppen etc,..

Nein haben es nicht, "Cis Menschen" was auch immer das für eine komische Kategorie ist, in die man Menschen steckt 

Das ist einfach die Bezeichnung für Personen die nicht Trans sind. Trans = du identifizierst dich nicht mit dein Geschlecht. Cis = du identifizierst dich damit.

wenn es so schlimme Kategorisierung wäre das Wort cis zu benutzen, warum ist trans dann okay?

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Pianchessimo  20.02.2023, 12:01
@BlueSquirrel
wir reden hier nicht von jeden als Individuum sondern von der Allgemeinheit.

Ja, weiß ich. Aber so wie darüber geredet wird, steckt man die Allgemeinheit der Trans Personen in eine Opfer-Rolle und somit auch das Individuum. Die Suizidraten haben vermutlich viel mit der bisherigen Akzeptanz in der Familie zu tun, die sich allmählich verändern - sind vor allem aber nicht repräsentativ für die Schwierigkeiten des gesamten Lebens.

So wie das verallgemeinert wird, ist das einfach eine Verzerrung der Realität. Ich habe trans Freunde und ich habe homosexuelle Freunde und deren Probleme sind nicht deutlich anders als meine. Ich empfinde das als richtig beleidigend, wie trans Menschen auf ihre trans Probleme reduziert werden, indem man das ständig so darstellt, als ginge es ihnen wegen der trans Probleme schlecht. Nein, es korreliert nur. Der Druck der Gesellschaft trifft uns alle auf verschiede Arten.

Eine cis Person wird im Normalfall nicht mit so vielen und schweren Problemen zu kämpfen haben. Es sammeln sich nicht ohne Grund so viele trans Personen in Kliniken, Wohngruppen etc,..

Absoluter BS. Im Gegensatz zu dir war ich in den Umgebungen und hab so gut wie keine Personen getroffen und mit den meisten tiefgehende Gespräche geführt. Genau eine trans Person war dort. Weiß nicht wo du die Märchen herhast.

wenn es so schlimme Kategorisierung wäre das Wort cis zu benutzen, warum ist trans dann okay?

Trans beschreibt eine Abweichung von der Norm. Man braucht die Norm nicht mit Cis zu benennen, da es nicht 50% Trans und 50% Cis gibt, sondern die Verteilung extrem zu Gunsten von Cis liegt. Wenn man trans nicht sagen soll, von mir aus schlag was anderes vor, aber sicher nicht werde ich mich als Cis bezeichnen.

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BlueSquirrel  20.02.2023, 13:03
@Pianchessimo
 Aber so wie darüber geredet wird, steckt man die Allgemeinheit der Trans Personen in eine Opfer-Rolle und somit auch das Individuum.

Es wird der durchschnitt verglichen, trans personen haben nun mal mit Problemen zu kämpfen die cis Personen nicht haben. Outing, Diskriminierung, Körper, psychische Probleme die darauf folgen. Darf man etwa keine benachteilungen mehr erwähnen?

 sind vor allem aber nicht repräsentativ für die Schwierigkeiten des gesamten Lebens.

Dennoch zeigen sie schweres leid, ein leid welches vieler Personen glücklicherweise verwehrt bleibt, auf und belegen das dort eine Korrelation herrscht. Prozentual begehen trans Personen sehr sehr viel häufiger Suizid.

Ich habe trans Freunde und ich habe homosexuelle Freunde und deren Probleme sind nicht deutlich anders als meine.

Das ist natürlich sehr repräsentativ, kleine Botschaft meiner seits:

Ich habe auch viele Trans Freunde und kann dir genau das Gegenteil darüber sagen. Aber weißt du was? Das ist genauso egal und hat ebenso keine Relevanz.

Ich empfinde das als richtig beleidigend, wie trans Menschen auf ihre trans Probleme reduziert werden, indem man das ständig so darstellt, als ginge es ihnen wegen der trans Probleme schlecht.

da stimme ich zu, man sollte die nicht auf die Probleme reduzieren und jeden der so ist als Opfer darstellen.

Allerdings wird hier über die Allgemeinheit gesprochen, im durchschnitt ist es nun mal so das solche Personen mehr leid erfahren.

 Nein, es korreliert nur. Der Druck der Gesellschaft trifft uns alle auf verschiede Arten.

Auf unterschiedliche arten und unterschiedlich stark.

Absoluter BS. Im Gegensatz zu dir war ich in den Umgebungen und hab so gut wie keine Personen getroffen

wie kommst du darauf das ich nie bei solchen orten war? Ich habe hier schon oft darüber gesprochen und war selbst in einer Klinik wegen diverser Probleme. Ich erwarte nicht das du es weißt, aber wahllos solche Behauptungen aufzustellen geht nicht.

Und wider einmal kann ich dir sagen das meine Erfahrung deiner widerspricht. Es war normal zustand das pro Station etwa 3 Personen dort waren die mit solchen Problemen zu kämpfen hatten.

Aber weißt du was? Das ist genauso egal und hat ebenso keine Relevanz wie deine Erfahrung.

Trans beschreibt eine Abweichung von der Norm. Man braucht die Norm nicht mit Cis zu benennen, da es nicht 50% Trans und 50% Cis gibt, sondern die Verteilung extrem zu Gunsten von Cis liegt. Wenn man trans nicht sagen soll, von mir aus schlag was anderes vor, aber sicher nicht werde ich mich als Cis bezeichnen.

Das ist ein einfacher begriff der das Gegenteil beschreibt. Wenn das Thema nun mal über trans Personen geht und im vorten dessen dann über Personen gesprochen wird die nicht dazugehören passt ein solches Wort eben gut hinein.

Warum füllst du dich so angegriffen davon?

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Pianchessimo  20.02.2023, 21:02
@BlueSquirrel

Ich kann vielem was du sagst zustimmen. Ich finde nur den Vergleich schlecht. Also Vergleiche ansich. Ich fühle mich angegriffen, weil heutzutage nicht bloß Awareness für trans und homosexualität promoted wird sondern oft auch hetzerei gegen heteros betrieben wird im selben Atemzug von wegen "den gehts ja so gut und die haben keine relevanten Probleme usw."

Ich verstehe deinen Punkt. Ist aber auch ein guter Schlusspunkt. Man sollte Leid auf keiner der beiden Seiten relativieren und deswegen auch nicht miteinander vergleichen und pauschalisieren.

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