Ist Gymnasial-Lehrer nicht eigentlich im Vergleich zu den meisten anderen akademischen Berufen ein relativ entspannter Beruf?

6 Antworten

20 Wochenstunden bei Vollzeit arbeiten Lehrer afaik nirgends. 40 Wochenstunden (normale Wochenarbeitszeit für Beamte) bedeuten auch am Gymnasium mindestens 23 Wochenstunden Unterricht.

Der tatsächliche Arbeitsaufwand ist natürlich deutlich höher. Vor- und Nachbereitung von Unterricht, Erstellen und Korrigieren von Prüfungen, Elterngespräche, Konferenzen, Fortbildungen - das alles ist mit den 23 Stunden pauschal abgegolten.

Dazu kommt: Urlaub kannst du nur in den Ferien nehmen, wo die Preise am höchsten sind. Mal spontan frei nehmen = Fehlanzeige.

Von den zunehmend schwierigen SchülerInnen und deren Eltern mal ganz zu schweigen.

Es gibt bestimmt gute Argumente für diesen Beruf; die Arbeitszeiten sind es aber eher nicht.

Achso, natürlich kannst du am Gymnasium nicht ausschließlich die Oberstufe unterrichten. Unter- und Mittelstufe voller Pubertiere wollen schließlich auch beschult werden.


Kristall08  06.06.2025, 22:15
mindestens 23 Wochenstunden Unterricht.

Eher so Richtung 28.

RobertLiebling  06.06.2025, 23:42
@Kristall08

Am Gymnasium? In Bayern afaik 23, ebenso an der beruflichen Oberschule (FOS/BOS). An Berufsschulen 24 (QE 4).

Kristall08  07.06.2025, 01:43
@RobertLiebling

Ich hatte 28 Wochenstunden (Verbundschule NRW).

In der Sek I am Gymnasium 27, Sek II 25.

Granada3 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 16:48

Okay. Tja. Ich studiere selbst noch (nicht Lehramt). Manchmal frag ich mich ob ich das richtige Studienfach gewählt hab. Also ich trauere manchmal dem ein wenig hinterher dass ich nicht einfach Lehramt genommen hab.

Lehramt fürs Gymnasium war schon immer ne Option für mich und jetzt im Nachhinein denk ich mir dass das vielleicht der entspannendste Beruf wäre. Und das Lehramtsstudium ist ja abgesehen wenn man Fächern wie Mathe, Physik, Chemie, Informatik (MINT-Fächer) studiert, auch nicht sooo schwer.

Der Nachbar meines Elternhauses ist Lehrer für Kunst und Sport am Gymnasium. Der wirkt echt relativ glücklich und hat ein gutes Leben. Allerdings weiß ich nicht,ob man heutzutage noch mit Kunst und Sport (Gymnasium) verbeamtet wird. Er wurde verbeamtet, ist aber schon lange im Dienst.

RobertLiebling  17.06.2024, 17:04
@Granada3

Vermutlich wirkt jeder glücklich der seinen Beruf gern ausübt. Auf die tatsächliche Wochenarbeitszeit kommt es dabei gar nicht an.

Wenn du beispielsweise Kinder nicht magst, dürften auch 20 Stunden (deine Frage) eine quälende Ewigkeit darstellen.

Ich denke, es kann im Vergleich ein entspannter Beruf sein, kommt an, womit man es vergleicht. Stress hat man bald mal, egal wo. Nur glaube ich, dass Lehrer den "unguten" Stress nicht so kennen:

  • es werden Urlaube gestrichen
  • Wenn man mal Urlaub nimmt, dann jammert der Chef schon, wenns mehr als 2 Wochen sind
  • Man macht Überstunden noch und noch und außer dem Geld hat man keine Anerkennung
  • Man macht sich für die Firma langfristig krank und kaputt

Ich weiß, dass Lehrer natürlich auch viel leisten, aber ich stell es mir ehrlich gesagt schön vor, jungen Leuten etwas vermitteln zu dürfen und den ganzen Tag mit Jugendlichen herumzuhängen anstatt mit alten Knackern.

Und ich weiß auch, dass sehr viele Lehrer gegen Ende ihrer Karriere ein Burnout haben - nur haben das Leute in der Privatwirtschaft auch. Bei weitaus weniger Urlaub.

Ich hätte gerne auf 40-60% meines Gehalts verzichtet und stattdessen mehr Urlaub gehabt.


Kristall08  06.06.2025, 22:13
Nur glaube ich, dass Lehrer den "unguten" Stress nicht so kennen:

😂😂😂😂

Weil der tägliche Umgang mit pubertierenden Teenagern und nervigen Kollegen ja so unglaublich entspannend ist?

Du musst doch selber an der Schule gewesen sein. Wie kommst du da auf diese Idee?

Schule ist die Hölle, auch für Lehrer.
Man ist den gendernden Säuselköpfen und den ständig dümmer werdenden Ideen des Schulministeriums ausgeliefert, ebenso wie den helikopternden Eltern und ihren nervigen Pubertieren.


Erfinderisch  07.06.2025, 00:48

❤️Herzliche und dankbare Glückwünsche für den Kommentar❗Leider fehlen auch hier wieder die Auszeichnungsmöglichkeiten seitens GF❗

Deine Vorstellungen weichen sehr weit von der Realität ab. Die Unterrichtsverpflichtungen decken nur einen Bruchteil der Lehrerarbeitszeit ab. Abzüglich der Ferien und bei 30 Urlaubstagen liegt die nämlich bei rund 50 Wochenstunden. Wobei es da auch Phasen gibt, an denen man bedeutend weniger oder eben auch bedeutend mehr zu tun hat. Gerade in den Korrekturphasen schuftest du dann die Wochenenden und Ferien durch.

Eher nicht, aber hângt von der Schule ab. Viele Gymnasien sind für Lehrer sehr stressig aufgrund schwierigem Klassenmanagements vor allem in den unteren Klassen und der häufigen Probleme mit Eltern und Verwaltung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung