Ist Gott ein kleines bisschen nachtragend?

3 Antworten

Das woran du denkst, ist aber mit »nachtragend« wohl kaum richtig beschrieben.

Am Ende wird Gott Alles in Allen sein. Das heißt, du wirst Seine Gegenwart ertragen müssen. Was, wenn du sie nicht ertragen kannst?

Gott hat jedenfalls was getan, um das zu verhindert. Wer darauf vertraut (»glaubt«) wird vor der fatalen Konsequenz oben gerettet.

JHWH ist sehr nachtragend. Er ist ein Gott der Rache:

19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer12%2C19

LoveinChrist  19.10.2023, 19:48

Hättest du es lieber, dass Menschen sich so an ihren Schuldigern rächen, dass sie mit viel mehr vergelten? Es gibt Religionen/Ideologien, die das praktizieren! Ich persönlich bin sehr froh, dass es Menschen nicht gestattet ist und der gerechte Richter dieser Welt auch handelt und eben nicht jedes Leid einfach zulässt, was man ihm ja gern auch immer wieder vorwirft, nur weil er noch Geduld mit den Menschen hat.

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HeHoHa  22.10.2023, 12:06

Im Römerbrief wird das Alte Testament zitiert aus 5. Mose 32 Vers 35. Worum geht es dort? Wenn der Textzusammenhang beachtet wird, muss man fragen, an wen denn Rache geübt werden soll. Wem soll vergolten werden? Vom Hebräischen her bedeutet Vergeltung: er bekommt, was er verdient: positiv Belohnung, negativ Bestrafung.

Hier ist von Menschen die Rede, die andere betrügen und verführen, ein Leben zu führen, dass sie ins Verderben führt. Also geht es hier darum, bösem Tun Einhalt zu gebieten. Rache meint hier also Bestrafung.

Die Geschädigten sollen zur Einsicht kommen. Und weiter heißt es: ich werde meinem Volk Recht schaffen (mein Volk richten kann vom Hebräischen so positiv gesehen werden) und mich ihrer erbarmen.

Die, die so zurechtgebracht wurden, sollen die Bestrafung der Bösen nun Gott überlassen, um nicht selbst wieder schuldig zu werden. Denn wir Menschen neigen dazu, nicht maßvoll zu sein.

Ist Gott also nachtragend, wenn er das Böse bekämpft und sich der Geschädigten erbarmt?

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Mayahuel  22.10.2023, 12:10
@HeHoHa
Ist Gott also nachtragend, wenn er das Böse bekämpft

Für Paulus sind Ungläubige das Böse.

Er vergleicht Ungläubige mit der Finsternis und Beliar (Satan):

 14 Zieht nicht unter fremdem Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat Gerechtigkeit zu schaffen mit Gesetzlosigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar?
Darum »geht weg von ihnen und sondert euch ab«, spricht der Herr; »und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Korinther6%2C14

Auf der einen Seite gibt es Jesus, Gläubige, Licht und Gerechtigkeit.

Auf der anderen Seite gibt Beliar (Satan), Ungläubige, Finsternis und Gesetzlosigkeit.

In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen Ungläubige:

29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.

https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C25

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HeHoHa  22.10.2023, 12:22
@Mayahuel

Was hat das jetzt aber damit zu tun, ob Gott nachtragend wäre? Gott ist ein Liebhaber des Lebens. Und er bekämpft, was Leben beeinträchtigt oder zerstört. Gott lädt uns in die Lebensgemeinschaft zu ihm ein, damit er uns helfen kann, dass Leben so gut wie möglich gelingt und wir einmal das vollkommene Leben erfahren in seiner ewigen Herrlichkeit.

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Mayahuel  22.10.2023, 12:37
@HeHoHa
Ist Gott also nachtragend, wenn er das Böse bekämpft und sich der Geschädigten erbarmt?

Tod den Ungläubigen.

Und gerechtfertigt wird das damit, dass Ungläubige pauschal dämonisiert werden.

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HeHoHa  22.10.2023, 14:09
@Mayahuel

Wir sollten hier mal Ungläubige definieren. Zur Zeit des Alten Testaments (Paulus zitiert aus Jesaja 52 und 2. Samuel 7) und zur Zeit des Paulus waren das Andersgläubige, die mit ihren Sklaven, Frauen und Tieren nicht gerade vorbildlich umgegangen sind. Die hatten gar keine Rechte. Manche haben dem Moloch ihre Kinder geopfert. Da war die israelitische Gesetzgebung schon einiges humaner. Und zur Zeit des Paulus gab es die griechischen und römischen Gottheiten, die nicht sehr vorbildlich waren im Umgang mit Menschen und untereinander. Kinder wurden in Scharen ausgesetzt, Tempelprostitution galt als Gottesdienst.

Die jetzt Christen wurden und sich von den unguten Lebenssitten abkehrten, hatten es nicht einfach. Und Paulus beschreibt nur, was er bei den Andersgläubigen beobachtet hat und als Gefahr für die Christen sieht, wieder den vermeintlich einfacheren aber unguten Weg zurück einzuschlagen.

Bei dieser pauschalen Auflistung des Paulus ist klar, dass es auch einige gegeben hat, die eine Ausnahme waren. Aber lies mal etwas nach über antike Lebensweisen.

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Mayahuel  22.10.2023, 14:18
@HeHoHa
die mit ihren Sklaven, Frauen und Tieren nicht gerade vorbildlich umgegangen sind

Paulus verurteilt Sklaverei nicht. Auch sonst niemand aus dem Neuen Testament. Paulus sagt aber, dass die christlichen Sklaven ihren christlichen Herrn eifrig dienen sollen.

Und im Alten Testament gab JHWH seinem Volk sogar Sklavengesetze.

Bei dieser pauschalen Auflistung des Paulus ist klar, dass es auch einige gegeben hat, die eine Ausnahme waren.

Vers 29 bezieht sich auf alle Menschen, die Gott nicht ehren:

21 Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie ihm nicht die Ehre gegeben, die Gott gebührt, noch ihm Dank gesagt, sondern sie verfielen mit ihren Gedanken dem Nichtigen, und ihr unverständiges Herz verfinsterte sich.

Das sind alle Ungläubigen.

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Nachtragend nicht, wenn GOTT uns vergeben hat, weil auch wir vergeben - und nicht nachtragend sein sollten.