Ist diese Ernährungsweise wirklich am gesündesten?
Kein bis kaum Industriezucker, keine Fertigprodukte, keine oder kaum gesättigte Fettsäuren, kein Fleisch von Landtieren, keine bis wenige Milchprodukte.
Dafür: Obst und viel Gemüse, Vollkorngetreide, Nüsse, Hülsenfrüchte, Samen, Kerne, Salat, pflanzliche Öle, Reis, Kartoffeln, Eier, Fisch.
Alles in Bioqualität.
So in etwa:
Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen
10 Antworten
Ist diese Ernährungsweise wirklich am gesündesten?
Nein. Du wirfst hier einen Haufen Buzzwords in die Manege, die nichts mit gesund oder ungesund zu tun haben.
GenerellWenn du von allen benötigten Nährstoffen ausreichend und nicht zu viel abbekommst, ist deine Ernährung gesund - egal ob du Industriezucker, Fertigprodukte, gesättigte Fettsäuren, Fleisch und Milchprodukte isst oder nicht.
SpeziellKein bis kaum Industriezucker,
dein Körper unterscheidet nicht, ob es sich um "Industriezucker" (was soll das sein?), um Rübenzucker, Zucker aus Bananen, Rosinen, Honig oder sonstigen Zucker handelt: https://www.naehrwertrechner.de/tagesbedarf/zucker.php
keine Fertigprodukte,
ein Nahrungsmittel ist nicht deswegen ungesund, weil es sich um ein Fertigprodukt handelt. Ob es die Fa. Frosta ist, die einen Fisch in Paniermehl wendet und ausbackt (= Fertigprodukt) oder ob es Mutti ist, die einen Fisch in Paniermehl wendet und ausbackt (= kein Fertigprodukt) hat auf den Nährwert des Produktes keinen Einfluss.
keine oder kaum gesättigte Fettsäuren
das ist sinnvoll. Mehr als 17–25 g gesättigte Fettsäuren pro Tag sollten es nicht sein.
kein Fleisch von Landtieren
ungesund ist nicht Fleisch von Landtieren sondern viel rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte (Wurst usw.) zu essen. Rotes Fleisch ist Muskelfleisch von Rind, Kalb, Schwein, Lamm usw. Dagegen sind Innereien sowie Geflügelfleisch unproblematisch (zudem deuten neuere Studien darauf hin, dass auch rotes Fleisch nicht ungesund ist).
keine bis wenige Milchprodukte.
Keine Milchprodukt wäre tatsächlich unsinnig. Denn Milch ist sehr gesund.
Das Max-Rubner-Institut (MRI) – ein Bundesforschungsinstitut - hat zahlreiche Studien zu Milch ausgewertet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass verschiedene Milchinhaltsstoffe eine schützende Wirkung vor Darm- und Brustkrebs zu haben.
Kuhmilch hat zudem einen positiven Effekt für Herz und Kreislauf, für den Blutdruck und das Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Das Kalzium in der Milch fördert den Knochenaufbau (die Versorgung mit Kalzium ist für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wichtig, denn was in den ersten beiden Lebensjahrzehnten nicht an Knochendichte erreicht wird, kann in späteren Jahren nicht mehr verbessert werden).
Eine Meta-Analyse („Dairy foods and risk of stroke: a meta-analysis of cohort studies“) aus dem Jahr 2014 besagt zudem: Viele Arten von Milchprodukten senken das Risiko für einen Schlaganfall deutlich.
Nach Angaben des World Cancer Research Fund International verringern Milch, Käse & Co. wohl das Risiko für Dickdarmkrebs. Mehrere Studien legen nahe, dass der positive Effekt für den Darm ab Tagesmengen von mindestens 200 Milliliter Milch eintritt und wohl auf das Kalzium zurückzuführen ist.
Eine weitere Studienauswertung („Dairy consumption and risk of breast cancer: a meta-analysis of prospective cohort studies“) liefert zudem Hinweise, dass Milchprodukte das Brustkrebsrisiko deutlich senken.
Einschränkung:
Sehr hohe Mengen Milch stehen aufgrund des hohen Kalziumgehalts im Verdacht, das Risiko für Prostatakrebs zu erhöhen. Das Max-Rubner-Institut berechnete, dass das ab einer Aufnahme von 1,5 Gramm Kalzium am Tag relevant wird. So viel Kalzium ist ungefähr in 1,25 Liter Milch enthalten.
Männer sollten daher Milch nicht in rauen Mengen trinken.
Und Du solltest bedenken, dass Milch ziemlich viel Zucker enthält. Mit 1 Liter pro Tag nimmst du bereits 50 g Zucker zu Dir.
Die gesündeste Ernährung?Als die gesündesten Menschen der Welt gelten übrigens lt. einer Studie im Lancet die Tsimane Indianer in Bolivien. Deren Kalorienzufuhr besteht zu
- 14% aus Fetten (ohne Transfette)
- 14% aus Eiweiß (vor allem aus Fisch, seltener aus Fleisch)
- 72% aus (überwiegend langkettigen) Kohlenhydraten
Alex
ja, das nennt sich pescetarisch (also vegetarisch, kein Fleisch außer Fisch)
wobei ich Geflügel zusätzlich auch noch in Ordnung finde und für gesund halte
Also darüber komplett auf "Landtiere" zu verzichten kann man wohl streiten :D
Das Fleisch ist an und für sich nicht schädlich wenn es in Maßen gegessen wird und gerade Geflügel ist eigentlich unbedenklich:)
Aber darauf zu verzichten und stattdessen Fisch und Hülsenfrüchte zu essen wird einem wohl auch nicht schaden :)
Was den Rest angeht scheint da alles abgedeckt zu sein
(je nach dem was man eben unter allgemeinen begriffen wie Salat, Gemüse und co verstehen will)
Auch hier ist natürlich die jeweilige Menge zu bedenken, denn das gute Olivenöl ist auch Mist, wenn man dafür zuviel davon nimmt, aber besser als Fastfood und einfach alles in sich hinein zu schaufeln ist es alle Mal :D
Meiner Meinung nach fehlt das Geflügel. Ausserdem befürchte ich, dass so viele zu wenige Kohlenhydrate aufgenommen werden und zu viel Vitamin C, das ungebraucht einfach wieder ausgeschieden werden würde.
Dazu ist Fleisch nicht notwendig. Es gibt ungefähr 3 Millionen Rezepte ohne Fleisch. Außerdem isst man ja sogar noch zusätzlich Fisch.
Eine Korrelation ist keine Kausalität. Ernährungsforschung kann keine Ursache herausfinden.
Warum zu wenige Kohlenhydrate?
Und wozu soll das Geflügel gut sein?