Ich wurde von der Arbeit gekündigt, was nun?
15 Antworten
Wenn dir die Kuendigung nicht gerechtfertigt zu sein scheint, kannst du innerhalb von 3 Wochen ab Zugang des Kuendigungsschreibens Kuendigungsschutzklage beim Arbeitsgericht einreichen. Dann wird das Arbeitsgericht ueberpruefen, ob der Arbeitgeber zur Kuendigung berechtigt war oder nicht.
Ein Anwalt ist dafuer nicht vorgeschrieben und meist wohl auch nicht wirklich erforderlich. Nimmst du dir aber trotzdem einen, musst du den auch dann selbst bezahlen, wenn du die Klage gewinnst.
Wichtig ist die Einhaltung der Dreiwochenfrist. Reichst du die Klage naemlich zu spaet ein, wird da gar nichts mehr geprueft und die Kuendigung bleibt genau so wirksam, wie sie ausgesprochen wurde (auch wenn sie eigentlich unberechtigt erfolgte).
Wenn du allerdings noch nicht laenger als 6 Monate dort beschaeftigt bist oder der Betrieb nicht mehr als rechnerisch 10 Vollzeitkraefte beschaeftigt, hast du jedoch noch keinen Kuendigungsschutz nach dem Kuendigungsschutzgesetz und der Arbeitgeber kann dir jederzeit problemlos kuendigen, ohne dies gegenueber irgendjemanden begruenden zu muessen. Dann wuerde eine Klage nur Sinn machen, wenn die Kuendigungsfrist nicht eingehalten wurde.
Sofern du die Kündigung als rechtmäßig einstufst, sich arbeitssuchend melden und prallen nach nem neuen Job suchen.
Sofern du die Kündigung als nicht rechtmäßig ansiehst, sich an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden und auch arbeitssuchend melden und was neues suchen.
Das stimmt.
Mir ging es auch eher darum, dass man sich unsicher sein kann, ob eine Klage sinnvoll ist und sich dementsprechend beraten lässt. Ob man dann mit Anwalt, ohne oder überhaupt klagt, ist eine andere Entscheidung.
Danke für deine Ergänzung.
ja. aber ein Anwalt kann u.U, für den MItarbeiter eine gute Abfindung raushandeln.
Unbedingt sofort zum Jobcenter gehen und dich arbeitslos melden und zwar sofort jetzt gleich, nachdem du das hier gelesen hast.
Wenn du das nicht gleich sofort jetzt machst dann bekommst du unter anderem Probleme mit der Krankenkasse. Außerdem können dir Leistungen vom Jobcenter gekürzt werden.
Die weiteren Schritte stimmst du dann mit dem Jobcenter ab.
Das ist mir auch schon passiert (das war im Jahr 1999 mein Arbeitgeber war Insolvent und machte dicht), natürlich ging ich gleich zum Jobcenter, die hatten auf alle meine Gegebenheiten nur negative Prognosen und keine Aussicht für mich, ich habe diese Beratung beendet und habe mich spontan selbständig gemacht.
Meine Entscheidung habe ich nie bereut. Wenn ich diesen Schritt viel früher gewagt hätte, wäre es noch besser gewesen, aber es war mir damals das Risiko zu hoch und es war für mich bequemer alles wie gehabt zu lassen.
Melde Dich beim Jobcenter arbeitssuchend. Und kläre ggf. mithilfe eines Anwalts, ob die Kündigung rechtmäßig war.
Eine anwaltliche Erstberatung ist mit ca. 200 Euro deutlich teurer als die gesamte erste Instanz beim Arbeitsgericht ohne Anwalt.
Dieses Geld wäre ich durchaus bereit, in die Hand zu nehmen. Übrigens gibt es auch sowas wie eine öffentliche Rechtsauskunft, an die man sich für ein sehr kleines Geld wenden kann.
Dieses Geld wäre ich durchaus bereit, in die Hand zu nehmen.
Das bliebe dir natuerlich unbenommen. Ich wuerde es mir aber sparen und die Angelegenheit gleich dem Arbeitsgericht ueberlassen. Ist billiger und letztendlich landet sie ja sowieso dort.
Oder sie landet nicht dort, weil der Anwalt von einer Klage abraet und man dieser Empfehlung auch folgt. Dann waren die Kosten fuer den Anwalt aber erst recht unnoetig.
Glücklicherweise betrifft mich sowas nicht, ich werde nicht in diese Situation geraten.
Und wieder mal wurde nicht darauf hingewiesen, dass fuer eine Kuendigungsschutzklage beim Arbeitsgericht kein Anwalt vorgeschrieben ist und man seinen Anwalt - wenn man sich denn trotzdem einen nimmt - auch dann selbst bezahlen muss, wenn man die Klage gewinnt.