herzrasen, schwäche, angst, ect..?

Marsreisender  14.07.2025, 16:18

Gab es etwas vor einem Jahr? Unfall, Krank, Verlust eines Angehörigen? Hast du mal viel Sport gemacht und jetzt nicht mehr?

hallohalli573 
Beitragsersteller
 14.07.2025, 16:25

nein. das einzige was war ich war über 2,5 jahre in einer toxischen Beziehung.. januar konnte ich mich trennen- im April/Mai dann die erste Attacke..

2 Antworten

Du klingst erschöpft – im Nervensystem, im Körper, in der Seele. Und du hast allen Grund dazu. Was du beschreibst, ist keine „Kleinigkeit“, kein bisschen Stress. Es ist ein System, das im Dauer-Alarmzustand lebt – und einfach nicht mehr runterkommt.

Dein Herz rast, dein Körper reagiert heftig auf kleinste Reize, dein Kopf kommt nicht mehr zur Ruhe, du funktionierst nur noch – und fühlst gleichzeitig: Es geht nicht mehr. Das ist kein Versagen. Es ist ein Alarmsignal. Und zwar ein sehr deutliches.

Ein paar Gedanken dazu:

  1. Was du erlebst, ist eine Kombination aus Angststörung, vegetativer Erschöpfung und vermutlich hormoneller Dysbalance.
  2. Dein TSH-Wert von 8,8 ist nicht „okay“ – er zeigt, dass deine Schilddrüse (und damit dein gesamtes System) aus dem Gleichgewicht ist. Hashimoto kann massive Angst- und Erschöpfungssymptome auslösen – die psychisch wirken, aber körperlich bedingt sind. Das sollte dringend nochmal mit einem Endokrinologen abgeklärt werden.
  3. Die Panikattacken sind reale Reaktionen auf ein System, das zu lange überlastet war – und jetzt Schutzmechanismen auslöst.
  4. Du warst jahrelang in einer toxischen Beziehung – das alleine kann ein Trauma hinterlassen. Wenn dann noch der Alltag, die Arbeit, der Leistungsdruck dazukommen, kippt das System irgendwann. Angst, Erschöpfung, Depersonalisation und körperliche Symptome sind kein Zeichen von Schwäche – sondern von Überlebenskampf.
  5. Was du jetzt brauchst, ist keine Selbstoptimierung – sondern radikale Selbstfürsorge.
  6. Du versuchst zu funktionieren, obwohl dein Körper längst auf „Not-Aus“ steht. Und das ist gefährlich. Vielleicht braucht es jetzt den Mut, für dich einzustehen: Krankschreibung, Klinik, ambulanter Krisenplatz – nicht als Flucht, sondern als Akt der Würde.

Was du konkret tun kannst:

– Besteh auf eine kurzfristige Überweisung zu einem Psychiater für eine medikamentöse Unterstützung. Nicht zur „Betäubung“, sondern damit dein System wieder Boden unter den Füßen bekommt.

– Erkundige dich bei deiner Krankenkasse nach einem Platz in einer psychosomatischen Tagesklinik oder Reha.Wartezeiten auf ambulante Therapie sind lang – in Kliniken gibt es manchmal schneller Hilfe.

– Stärke dein Nervensystem täglich – in kleinen, realistischen Schritten:

– Atme im Liegen 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus. 10 Minuten täglich.

– Lege eine Wärmflasche auf Brust oder Bauch. Das beruhigt das autonome Nervensystem.

– Sag laut (auch wenn’s schwerfällt): „Ich darf aufhören zu kämpfen.“

Du bist kein Fall, du bist ein Mensch. Und was du brauchst, ist kein weiterer Druck – sondern ein sicherer Raum, in dem du dich wieder spüren darfst. Auch wenn es gerade eng ist: Du hast den Schritt in die Richtung gemacht, dir Hilfe zu holen. Und das ist mutig.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden

hallohalli573 
Beitragsersteller
 14.07.2025, 16:39

Wow! Vielen lieben Dank für deine Worte. Musste gerade total anfangen zu weinen..Danke ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Auch kannst Du zu einem Psychologen gehen.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute