Hat der öffentliche Rundfunk eine politische Tendenz?
Mich würde interessieren, ob Ihr findet, dass der öffentliche Rundfunk in Deutschland (ARD, ZDF, Deutschlandfunk, WDR, NDR, BR usw.) eine politische Tendenz hat - und falls ja in welche Richtung!
Das Ergebnis basiert auf 62 Abstimmungen
13 Antworten

Hallo, Philippus1990.
Das ist mal eine interessante Frage.
Zwar möchte ich nicht politisieren, aber die Sender können sich nicht erlauben, auch nur parteiisch zu werden.
Das sind Dinge, die die Mitarbeiter schon im Vertrag unterschreiben.
Sie verhalten sich zu allen politischen Situationen sehr neutral, so dass man verstehen soll, dass sie für keine Partei einfach Partei ergreifen können.
Mit lieben Grüßen, Renate.

Deine Meinung ist natürlich auch okay. Werde ich immer akzeptieren.

Es gibt keine Tendenzen nach links oder rechts, zumindest keine Messbaren, wenn man von landauf landab nicht unmstrittenen Experimenten wie "Funk" absieht. Aber es gibt eine gewisse Linie: Speziell der Rundfunkrat der ARD, der auf die Programmgestaltung großen Einfluss ausübt, ist letztlich der verlängerte Arm der CDU: Dort, aber auch im ZDF-Fernsehrat, sitzen überwiegend Parteimitglieder oder auch Personen, die der CDU gedanklich nahe stehen (etwa Vertreter von Kirchen und Verbänden sowie Gemeindetag/Städtetag - Landfrauen, Rotes Kreuz, Beamtenbund, Vertriebene, Industrie und Handel und was auch immer).
Ich bin der Meinung, dass sich die ARD zumindest in Teilen Dr. Konrad Adenauers seinerzeitiger Vision des "Deutschlandfernsehens", aus dem letztlich das ZDF hervorging, nähert - diesbezüglich ist auch das ZDF sicher kein unbeschriebenes Blatt, mir fiel es nur bei der ARD und ihren Landessendern eher auf. Die Tagesschau berichtete aus meiner Sicht sehr "merkeltreu", "heute" wirkte meist etwas neutraler. Aber das ist rein subjektiv; die Meinungsbildung lebt von der Vielfalt.
Den Deutschlandfunk hingegen habe ich bisher als angenehm sachlich und neutral ausgerichtete Informationsquelle ohne erkennbare politische Propaganda erlebt. Auch die öffentlich-rechtlichen Radiosender zumindest in Baden-Württemberg und Bayern sowie Hessen habe ich als unpolitisch interpretiert. Selbst Bayern 1, früher in der Programmgestaltung sehr oberbayrisch und konservativ orientiert (wie's heute ist, weiß ich nicht, weil ich kein Bayern 1 mehr höre) selbst in der Würzburger Ecke, war in Sachen "CSU" nicht halb so schwärzlich eingefärbt, wie Kritiker es wohl gern gehabt hätten. Ich kann mich sogar an deftige Comedyformate erinnern, in denen Edmund Stoiber und ein gewisser Markus Söder, damals (ca. 2005) glückloser und oft belächelte Generalsekretär der Christsozialen, nicht gut weggekommen sind. Aber das nur am Rande.

Wer Mal genau schaut, z.b. den Ukraine Krieg, wird feststellen, das wenn es Berichte über etwas gibt, aber die Reporter nicht vor Ort waren, das sie dann auch sagen: das kann nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Also werden Meldungen zwar weitergegeben, aber auch hinterfragt.

Der ÖRR ist da ganz breit aufgestellt, d.h du hast linksliberale Themen, die dort vorkommen vorallem im Internet das gesamte Funkangebot, aber auch Sendungen, wo Linke bzw. Linksliberale für deren Cancel Culture-Attitüde z.B kritisiert werden.
Auf der anderen Seite gibt es Projekte und Sendungen, die mehr in Richtung wirtschaftsliberal gehen.
Es gibt auch eher "rechte" Themen, so wurde die Verfilmung von Michel Houellebecqs Werk Unterwerfung, worin ein moderater Konservativer des Islams legalistisch an die Macht kommt.
Dieses Szenario, erinnere ich mich wurde sehr differenziert bei Maischberger besprochen.

Ich bin häufig im Rhein-Main-Gebiet mit dem Auto unterwegs und höre SWR, HR und BR.
BR gefällt mir am besten, da ist die Welt noch in Ordnung.
SWR ist auch okay, die sind zwar zeitgeistig geprägt, aber noch halbwegs politisch neutral unterwegs.
HR ist erkennbar weiter links eingestellt, am allerschlimmsten ist "HR Info": Da wird gehetzt und Meinung gemacht, was das Zeug hält. Fürchterlich.

Inwiefern bist du der Meinung es wird "gehetzt und Meinung gemacht"?
Woran misst du das?
Was für konkrete Aussagen/Themen gibt es da?

Das ist erkennbar Frankfurter Schule: Verbal alles plattmachen und draufhauen, was einem nicht gefällt. Ein besonders häßlicher Rundfunk.
Meßgröße wären Beleidigungen und Anfeindungen pro Stunde gegenüber mir als Zuhörer. Wenn ich daran denke, dass ich sowas mitfinanzieren muss, wird mir ganz anders.


Tja, so ist das, wenn man keine Verständnisfragen stellt, sondern nur fragt, um unerwünschte Antworten schlechter dastehen zu lassen.

Nicht schlechter dastehen zu lassen, sondern dir surrealen Inhalte besser verstehen zu können.
Deine Antwort ist doch sehr allgemein gefasst. Konkrete Beispiele könnten unter Umständen helfen, um Unverständnisse hier aufzuklären.
Da ist wohl das genaue Gegenteil der Fall. Die Medien können es sich nicht erlauben, etwas anderes zu sagen, was politisch gewollt ist.