Gibt es in Nordkorea eine vorgeschriebene Religion oder darf man glauben was man möchte, sich Bibel/Koran kaufen?
3 Antworten
Es gibt die Ju-Che (englisch basierte Transkription, also gesprochen Dschu-Tsche) Ideologie, offiziell eine Weiterentwicklung des Kommunismus.
In der Praxis geht es aber um Verehrung der verstorbenen Führer Kim Il-Sung und Kim Jong-il. Zuweilen werden die auch als Götter bezeichnet, und deren Verehrung trägt religiöse Züge. Und es ist absehbar,m dass auch Kim Jong-Eun nach seinem Ableben göttlich verehrt werden wird, zumal schon jetzt der Personenkult um ihn daran grenzt.
Wer sich weigert, sich vor Statuen oder Bildern des großen oder des beliebten Führers zu verneigen, gilt als Staatsfeind. Und auch der lebende Führer, der »Marschall«, muss respektvoll behandelt werden (Bilder inbegriffen).
Das ist also de facto eine vorgeschriebene Religion. Dagegen zu verstoßen gefährdet nicht nur die eigene Sicherheit, häufig wird auch die ganze Familie in Sippenhaft genommen.
Offiziell herrscht in Nordkorea Religionsfreiheit. Allerdings ist es verboten religiöse Schriften wie die Bibel oder den Koran ins Land zu bringen.
Letztlich ist die Ideologie der Familie Kim die Staatsreligion.
Man kann sich und darf sich keine Bibel oder den Koran kaufen.
Es gibt dort keine Religion im eigentlichen Sinne außer buddhistische und konfuzisanische Einflüsse (primär geprägt durch China)
Der Rest Religion heißt : Sich dem Führer zu unterwerfen.