Gehäkelte Figuren, Tiere und Puppen verkaufen - Wie berechne ich den Preis und wie mache ich auf mich aufmerksam?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Wirklich tolle Arbeiten!

Kaum zu glauben, dass du erst vor einem Jahr mit dem Häkeln angefangen hast.

Das dir deine Auftraggeber nicht bereit sind, für die erbrachte Leistung deutlich mehr zu bezahlen, ist einfach nur unverschämt.

Du schreibst:

weil ich mir bezüglich der Preiskalkulation immer sehr unsicher bin. Ich arbeite teilweise über 10h an einer Figur und verkaufe sie dann im Endeffekt für 5€, das deckt gerade mal die Materialkosten und Profit gibt es für mich somit keinen.

Nach dieser Rechnung hast du praktisch 10 Stunden umsonst gearbeitet

Du schreibst:

Auf der anderen Seite möchte ich aber auf keinen Fall zu viel verlangen.
......verkaufen, um mir ein kleines Taschengeld zu verdienen.

Zunächst musst du dir überlegen, was du dir unter einem kleinen Taschengeld vorstellst?

Angenommen, du hättest gerne eine Aufwandsentschädigung von 5,- EUR pro Stunde zzgl. der Materialkosten.

Dann müsstest du für 10 Stunden Aufwand + 5,- EUR Materialkosten 55,- EUR verlangen.

Bei 3,- EUR/Std. ergibt sich für den Käufer ein Verkaufspreis von 35,- EUR.

Ist ein Stundenlohn von 3,- EUR zu viel verlangt? - Wohl kaum.

Soll heißen: Du darfst dir nicht nur Gedanken darüber machen, was anderen eventuell zu teuer sein könnte.

Viel interessanter sind Käufer, die den Wert deiner Handarbeit schätzen und bereit sind dafür auch einen fairen Preis zu zahlen.

Die weit verbreitete Annahme, dass Käufer immer nur das Billigste kaufen wollen, ist falsch.

Käufer sind durchaus bereit mehr zu zahlen, wenn sie einen entsprechenden Mehrwert erhalten.

Wo finde ich denn überhaupt Interessenten

Durch eine sog. Zielgruppenanalyse lässt sich deine Zielgruppe bestimmen. Also Käufer, die bereit sind deine Produkte zu kaufen.

Für die Preisfindung wäre es natürlich auch von Vorteil, wenn man wüsste was die Konkurrenz für vergleichbare Artikel verlangt. Ein äußerst hilfreiches Instrument hierfür ist die Konkurrenzanalyse.

Hört sich wesentlich komplizierter an, als es tatsächlich ist.

Falls du in der Stadt wohnst kann ich dir aus eigener Erfahrung folgende Idee vorschlagen. Stell dir ein kleines Sortiment deiner Arbeiten zusammen und besuche einfach mal die Fachgeschäfte vor Ort, z.B. für Kindermöbel.

Mit etwas Glück kannst du deine Sachen dort ausstellen und in Kommission verkaufen. Das heißt: Sobald ein Artikel verkauft wurde, erhältst du abzüglich einer Provision den Kaufpreis ausgezahlt.

Deine Vorteile: Der Ladenbetreiber weiß in etwa, was seine Kunden bereit sind auszugeben, oder welche Motive wahrscheinlich besser laufen, als andere.

Was nicht verkauft wurde, holst du nach einer vorher vereinbarten Zeit einfach wieder ab.

Der Dackel hätte wahrscheinlich gute Chancen in einem Hunde-Salon.

Und vielleicht kannst du aus dem Vogel auf Bild 3 auch einen Klapperstorch machen? Ein echt originales Geschenk zur Taufe, oder? Dafür sind die Leute auch gerne bereit etwas mehr auszugeben.

Für den erfolgreichen Verkauf von Handarbeiten sind zwei Dinge maßgeblich:

  1. Hochwertige Materialien
  2. Professionelle Verarbeitung

Meine persönliche Meinung ist:

Deine Arbeiten haben sicher das Potential sich erfolgreich verkaufen zu lassen.

Qualität hat ihren Preis. Der Vertrieb übers Internet wird wahrscheinlich schwierig. Online-Marktplätze wie eBay oder amazon setzen in der Regel ein Mindestalter von 18 Jahren voraus. Auf Plattformen wie Kleinanzeigen können zwar auch Minderjährige verkaufen, doch dort sehe ich ehrlich gesagt nicht deine Zielgruppe.

Wenn es dir hauptsächlich darum geht, etwas Geld nebenbei zu verdienen, ist das durchaus nachvollziehbar.

Allerdings gibt es da auch andere Möglichkeiten. Etwa Schüler- und Minijobs die du machen kannst und durch weniger Arbeitsaufwand mehr verdienen kannst.

Viele gute Ideen scheitern einfach nur daran, weil sie zu früh wieder aufgegeben werden.

Falls du Fragen hast, melde dich gerne. Ich helfe dir gerne weiter.

Du nimmst so viel, wie du bekommen kannst.

IOW du musst rauskriegen, wieviel die Käufer zu zahlen bereit sind. Dazu empfiehlt es sich, vergleichbare Ware online zu suchen und mal zu schauen, was die Konkurrenz so aufruft.

Zum Aufmerksamkeit-erregen dienen Social Media und die einschlägigen Marketing-Mechanismen, die man in drei Sekunden googeln kann.

Die Fotos sind stellenweise schon mal gar nicht schlecht, besonders das erste und das letzte. Achte auf einen ruhigen Hintergrund und kuck in die Ecken. Als nächstes mal das mit der Perspektive verstehen und damit spielen.

https://www.tom-striewisch.de/der-fotolehrgang.htm

Jedenfalls überlege ich, meine Figuren nicht nur auf Anfrage in meinem Umkreis, sondern auch im Internet zu verkaufen, um mir ein kleines Taschengeld zu verdienen.

Bei allem Respekt vor Deiner Arbeit:

Das ist natürlich gewerbliches Handeln, und zwar ohne Wenn und Aber.

Du musst u.a. dann ein Gewerbe anmelden, sobald eine Gewinnerzielungsabsicht besteht und Du Dich nachhaltig betätigen willst, und zwar vom ersten Tag an.

Das ist bei Dir der Fall, und selbstverständlich musst Du Deine Einnahmen auch versteuern.

Und nein, die Höhe Deiner Einnahmen spielt dabei überhaupt keine Rolle und versteuern ist nicht das Gleiche wie Steuern zahlen.

Klicken: Wann muss man ein Gewerbe anmelden?

Klicken: Gewerbeordnung

Das hier gilt zwar in erster Linie für Verkäufe auf eBay, trifft aber auch in den meisten anderen Fällen zu:

Klicken: Ab wann handele ich gewerblich?

Klicken: Rechtliche Informationen für gewerbliche Verkäufer       

Fundiertes (!) kaufmännisches Wissen (u.a. über Impressumspflicht, Widerrufsrecht, Wettbewerbsrecht, Produkthaftung, Sachmängelhaftung/ Gewährleistung, Produktsicherheitsgesetz, DSGVO, Verpackungsverordnung, Steuern, Versicherungen, Krankenkasse etc.) Deinerseits ist bei einem solchen Vorhaben eine Grundvoraussetzung; und bei eBay, bei Kleinanzeigen und allen anderen Verkaufsplattformen und bei PayPal ist natürlich auch ein gewerblicher Account obligatorisch.

Übrigens:

Ein Verstoß gegen die Impressumspflicht kann Dich mal eben bis zu 50.000,00 € kosten.

Und ja, die Zahl der Nullen ist völlig korrekt:

Klicken: Alles zur Impressumspflicht

Fehlen Dir diese Kenntnisse - und danach sieht es bei Dir leider aus - dann solltest Du unbedingt zuerst ein Existenzgründerseminar bei Deiner IHK besuchen, damit Du zumindest mal die kaufmännischen Grundlagen beherrschst, andernfalls wirst Du nämlich gnadenlos scheitern:

Klicken: Existenzgründerseminar           

Und ich würd's nicht drauf ankommen lassen, die zuständigen Behörden haben da mittlerweile ganz verblüffende Möglichkeiten... 😉

„Wer künftig mehr als 30 Artikel im Jahr verkauft, oder über 2.000 Euro einnimmt, dessen Daten muss der Plattformbetreiber den Finanzbehörden übermitteln“.

Klicken: Plattformen-Steuertransparenzgesetz

Klicken: Meldepflichten digitaler Plattformbetreiber (DPI/DAC7)

Klicken: Wann das Finanzamt bei Onlineverkäufen nachhakt

Klicken: So arbeitet die Schnüffelsoftware XPIDER

Klicken: Steuerhinterziehung als Verkäufer auf eBay und Amazon, das droht Ihnen

Klicken: eBay-Urteil: Unternehmer wider Willen

Internethandel ist ein Haifischbecken. Und Du bist nicht der Hai.


pony  25.05.2024, 14:36

es kommt drauf an, ob es den sachverhalt der geringfügigkeit mit dem gewinn überschreitet.

wird es wohl nicht.

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Ich kenne mich da auch nicht sooo gut aus, aber ich würde es über Etsy machen! Wenn du es mit 16 noch nicht darfst, kann es ja über deine Eltern laufen! Ich würde für kleiner Sachen mindestens 10€ verlangen und wir schwerere eben mehr. Wenn du Erfolg hast kannst du sie ja teurer verkaufen. Falls du wirklich einen Online Shop aufmachst, sag mir Bescheid. Finde die Sachen Mega süß!
Liebe Grüße Kat <3


katstratford  24.05.2024, 22:06

Hab mir die Bilder nochmal angeguckt und würde doch aufjedenfall mehr als 10€ nehmen! Die sind ja soo süß.

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Du brauchst einen Gewerbeschein dafür, um diese Figürchen verkaufen zu dürfen.

Da du noch keine 18 bist, brauchst du die Zustimmung deiner Eltern.

Die Figuren müssen verpackt werden, damit sie verschickt werden können. Also wird eine Verpackungslizenz notwendig.

Das nächste Problem: Viele sehen die billigen Tierchen "made in China" und wissen nicht die Arbeit hinter dem Selbstgemachten zu schätzen.

Auch wenn du nur "ein kleines Taschengeld" damit verdienen willst, 10 € sollten es mindestens sein.
Schließlich hast du neben dem Material ja noch Gebühren zu zahlen. Entweder wegen "eigenem Online-Shop" oder "Provision an Verkaufsplattform".
Verkaufst du auf Märkten, wären die Standgebühren zu beachten.

Solltest du immer noch daran interessiert sein, deine Figürchen zu verkaufen, wünsche ich dir viel Glück und vor allem gutes Durchhaltevermögen.