Fragen zum Religionswissenschaft-Studium!

4 Antworten

zu dem Sprachnachweis: Man braucht in Bremen auf jeden Fall Latein oder Altgriechisch. Man kann es aber auch an der Uni belegen. Um angenommen zu werden, brauchte ich ein kleines Latinum oder einen Durchschnitt von 10 Punkten in Englisch

also kann ich ohne latein nicht am studium teilnehmen?..

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das ist von Uni zu Uni unterschiedlich: Wir in München konnten uns ohne jegliche Voraussetzungen einschreiben und mussten als Magister das kleine Latinum machen und eine außereuropäische Sprache lernen. Das Latinum konnte man ggf. auch durch eine andere Sprache ersetzen - mit guter Begründung wie z.B. Isalmschwerpunkt, für den man ohnehin Persisch, Türkisch und Arabisch lernt. Wie es beim Bachelor bei uns ist, weiß ich nicht.

Auf jeden Fall muss er sich in Heidelberg informieren.

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--also kann ich ohne latein nicht am studium teilnehmen?--

Wenn Du Religionswissenschaft im mitteleuropäischen Raum studieren willst, so tendiert dieser Studiengang doch zu einem Großteil zum Studium Christlicher Religion.

Diese basiert u.a. auf niedergeschriebenen Texten in verschiedenen alten Sprachen.

Jesus z.B. sprach Aramäisch, wurde ins Hebräische übersetzt, dann ins (Alt-)Griechische, dann ins Lateinische, dann ins Deutsche.

Du brauchst also nicht Latein.

Für Dein Studium würde dann sicherlich Aramäisch, Hebräisch oder Altgriechisch reichen, wenns denn kein Latein sein soll ;-)

Aber mal ohne Flachs: Ich denke auch, daß man für solcherart Studium auch irgendwas derartiges mitbringen sollte.

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Ansonsten schwenke doch auf Islamwissenschaften, wo evl. Deutsch reicht.

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Oder nimm BWL/VWL :-)).

Sorry, aber das ist zum Großteil Unsinn. Es geht weit über die christlichen Religionen hinaus, ganz im Gegenteil liegen die Schwerpunkte vieler Unis eher auf indischen Religionen, Islam, neuen religiösen Bewegungen usw. Welchen Schwerpunkt Heidelberg hat, weiß ich spontan nicht, aber http://www.zegk.uni-heidelberg.de/religionswissenschaft/ verrät mehr.

Das betrifft auch die Frage nach Latein. Ich als Magister musste es lernen. Aber poorpeter wird Bachelor studieren, es ist also am Sinnvollsten er fragt direkt am Institut nach. Fremdsprachen sind immer ein Muss, welche er lernen möchte, kann er aber i.d.R. selbst entscheiden.

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@hannnnchen

Richtig, Latein ist zwar oft Voraussetzung (ich benötigte das Latinum um zum RW-Studium zugelassen zu werden), aber für das Studium ist das Erlernen quellenrelevanter Sprachen wichtig.

So erlernte ich während des Studiums: Japanisch (war auch eines meiner zwei Nebenfächer), Altägyptisch (zwei Semester nebenbei und damit nur Grundkenntnisse), Chinesisch (ebenso nur 2 Semester), Arabisch (2 Semester) und Niederländisch (vier Semester). Hinzu kamen privat angeeignete sehr gute Kenntnisse in Mittelhochdeutsch.

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@Reling

witzig, wieviele RWler sich mittlerweile hier auftun ;-)

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ich studiere Religionswissenschaft in München mit Nebenfächern Pädagogik und Interkulturelle Kommunikation (gibt's nur hier). Wesentlich beliebtere Nebenfächer sind Soziologie, Psychologie, Ethnologie, BWL (siehe Berufsaussichten), Europäische Ethnologie, Indologie, Turkologie, Geschichte, und und und... Es kommt darauf an, wo du hin willst und was dich interessiert. Theologie ist eher ungeeignet (machen aber auch einige), weil die Herangehensweisen sehr unterschiedlich sind - Religionswissenschaftler beschäftigen sich nicht mit Gott/dem Heiligen/..., sondern mit konkreten empirisch messbaren Dingen. Dazu gibt es diverse Subdisziplinen (kann auch durch's Nebenfach bestimmt sein): Religionssoziologie, -geografie, -psychologie, -ethnologie, -ökonomie, -ästhetik, usw.

Zu Jobchancen: Tja, es gibt keinen Beruf, auf den das hinaus läuft, es sei denn du bleibst an der Uni und lehrst/forscht. Ansonsten natürlich die Weltanschauungsbeauftragten der Kirche und des Staates, viele gehen auch in den Journalismus oder andere Medien. Viele werden Quereinsteiger in ganz andere Berufsfelder. An uns interessiert sind vorallem Wirtschaftsunternehmen, die international agieren, denn einerseits kennen wir nicht nur versch. Religionen, sondern auch versch. Kulturen, was für die von Vorteil ist. Andererseits erwartet man von uns das Gleiche wie von den Philosophen: Wir sind kreativ, fördern die Arbeitsatmosphäre, usw.

Mehr Infos auf religionswissenschaft.de oder http://religioscienco.wordpress.com/2010/05/13/tante-erna-fragt-was-ist-eigentlich-religionswissenschaft/ und anderen Seiten dieser Zeitschrift usw.

Bin für Fragen da ;-)

Die Seiten der RW-Institute bieten übrigens generell auch eine gute eigene Einführung. Wenn du Heidelberg möchtest, guck dir http://www.zegk.uni-heidelberg.de/religionswissenschaft/ an, da findest du Voraussetzungen, Studieninhalte, usw. usf. Ansonsten gibt es auch immer eine Fachstudienberatung, an die du dich wenden kannst.

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Sicher bieten sich evangelische oder katholische Theologie sowie Philosophie, Geschichte, Soziologie oder Ethnologie als Nebenfächer an. Wie bei vielen anderen Geisteswissenschaften beschränken sich die Berufschancen auf den Bereich Lehre und Forschung. Zwar sind nur wenige Geisteswissenschaftler arbeitslos oder Taxifahrer, viele sind aber später in einem Beruf tätig, der nur wenig mit dem Studium zu tun hat. Andererseits ist Professor, Forscher oder Autor auf dem Gebiet zu sein eine interessante Tätigkeit. Als zu lernende Sprachen bieten sich Latein, Griechisch, Hebräisch, Arabisch, Sanskrit, u. v. a. an - die Sprachen der Quelltexte - Bibel, Koran, Talmud, Upanishaden, etc., mit denen man Studium zu tun hat.

Theologie ist nicht so geeignet, weil das eine sehr andere Herangehensweise ist, von der sich die Religionswissenschaft erst vor nicht allzu langer Zeit mühsam gelöst hat. Alles Andere kann ich nur zustimmen.

Die Sprachen erstrecken sich je nach Schwerpunkt weit über die genannten hinaus. Da wir nicht nur die "klassischen" Religionen untersuchen, sondern auch heutige Phänomene (auch mal Aufbau von Museen oder Verhalten bei Fußballspielen), ist für uns jede Sprache eine Quellensprache.

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