Mono-Bachelor in Politikwissenschaft?
Ich bin momentan dabei mir die passende Uni und den passenden Studiengang heraus zu suchen -möchte später in einer Hilfsorganisation arbeiten.
Politikwissenschaften ist für mich sehr interessant und erscheint mir sinnvoll, jedoch verstehe ich die Angaben der Unis nicht. Göttingen z.B bietet es mit einem Zweitfach (das genauso wichtig sein soll) an: jedoch hätte man trotz allem nur den Bachelor der Politikwissenschaft.
In Berlin (meinem Favorit) findet man auf der Seite nichts zu einem Zweitfach (die Uni hat jedoch bessere Bewertungen) -ist es dann trotz allem genauso „sinnvoll“? Wollte eigentlich gerne Rechtswissenschaften oder Journalismus als Nebenfach dazu nehmen.
Danke für eure Hilfe!
1 Antwort
Ich habe vor langer Zeit ein volles rechtswissenschaftliches Studium inklusive 2. Staatsexamen gemacht und während der Referendarzeit zusätzlich ein politikwissenschaftliches Studium an der Hochschule für Politik in München. Drei Semester wurden mir dabei aufgrund des juristischen Studiums erlassen. Eine Kombination in dieser Form hat sich bei mir beruflich bewährt. Die Kombination anders herum zu machen, also Politikwissenschaft mit einem Nebenfach Rechtswissenschaft halte ich nicht für sinnvoll. Zum einen kann man das eigentliche juristische Denken im Rahmen eines Nebenfaches nicht erlernen, zum anderen erhält man ja auch im politikwissenschaftlichen Studium juristische Kenntnisse vermittelt ((Verfassungsrecht, Staatsrecht, öffentliches Recht). Mehr Sinn würde es machen, Journalismus als Nebenfach hinzuzunehmen, vorausgesetzt, hier wird auch praktisch journalistisch gearbeitet und nicht nur über medienwissenschaftliche Theorien diskutiert.
Vielen Danke für die Antwort! Ich bin momentan auch noch am überlegen ob ich mich nicht doch für Jura entscheide -jedoch brenne ich dafür nicht so sehr wie für Politikwissenschaften. Daher liegt die Frage inzwischen eher darin ob ich in Göttingen Journalismus dazu nehme oder in Berlin Politikwissenschaften alleine studiere...
naja, juristische Methode kann man im universitären Rahmen schon erlernen und muss man auch, weil man sonst einfach die Klausuren nicht besteht, die ja die gleichen sind wie bei den "richtigen" Juristen (Staatsexamen). An den meisten Unis lernst Du in Politikwissenschaft kaum juristische Inhalte, eine Ausnahme ist Passau die Recht integriert hat. Früher gabs mal in München an der LMU ein Angebot "Recht für Sozialwissenschaftler" ich weiß nicht ob die darauf aufgebaut haben, aber generell und das ist glaube ich ein Problem versucht man die Politikwissenschaft mit wenigen Ausnahmen um das Recht herum zu konstruieren, was bei Politologen, Historikern mitunter zu Problemen führt. Etwa wenn sie meinen dass Verwaltungen sind immer an die Gesetze halten würden, was sie oftmals eben doch nicht tun. Meines Erachtens gehört das eben integriert gelehrt wie bei der HfP oder einigen anderen Institutionen. Aber verallgemeinern kann man das nicht.