Frage an Christen, müssen wir uns an die Regeln vom Alten Testament halten?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Nein, durch Jesus Christus nicht mehr... 50%
Andere Antwort 38%
Ja, unbedingt... 13%

15 Antworten

Nein, durch Jesus Christus nicht mehr...

Kurze Antwort: Nein! Christen müssen nicht das Gesetz des Mose halten.

Ausführlichere Antwort:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Nein, durch Jesus Christus nicht mehr...

Das hängt auch von der hermeneutischen Ausrichtung ab. Weiters ist das Gesetz durch Christus in uns erfüllt, wenn wir im Geist wandeln. Die Reformierten haben auch einen sogenannten dritten Gebrauch des Gesetzes, es dient als Mittel zur Heiligung.

Nein, durch Jesus Christus nicht mehr...

Wir leben nach dem Neuen Testament, jedoch ist das Alte Testament dadurch uns nicht weniger wichtig, sondern genauso wichtig, denn alles in der Heiligen Schrift dient uns zur Belehrung.

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet. Tim 3,16-17

Selbst Jesus schaut nicht einfach über das Alte Testament hinweg sondern erfüllt es in Ihrer ganzen Heiligkeit:

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Mat 5,17

Jesus hat sogar das alte Gesetz erweitert und es schärfer gezogen, als es vorher war:

Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.
Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden. Mat 5, 21-22

Der große Unterschied zwischen den Menschen vor Jesus und nach Jesus ist der, dass die Menschen aus dem alten Bund für Ihre Sünden opfern mussten um Sühnung zu erwirken. Das Gesetz deckte somit immer wieder die Fehlbarkeit des Menschen auf, und zwang Ihn einzusehen, dass er sündig ist, und Sühnung benötigt. Im Neuen Testament, hat Jesus selbst das einmalige Opfer gebracht und ist der ewige Hohepriester. Durch sein Blut ist es nicht mehr nötig, immer wieder ein Opfer zu bringen, um Sühnung zu erwirken. Das hat Jesus bereits getan und in seinem Namen kommen wir immer wieder vor Ihm, um Vergebung der Sünden zu bekommen.

Ja, unbedingt...

Jesus Christus hat das Alte Testament und seine Gebote im Sinne Hegels in dreifacher Weise aufgehoben: er hat sie bewahrt, er hat sie in ihrer ursprünglichen Fassung für ungültig erklärt und er hat sie stattdessen emporgehoben auf ein höheres Niveau.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik
Andere Antwort

Die Antwort gibt uns Jesus selbst in der Bibel.

“Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!„

‭‭Matthäus‬ ‭5‬:‭17‬ ‭