Facharbeit in Geschichte über Kolonialismus?
Habt ihr da vlt etwas was man genauer fassen kann der Kolonialismus so einfach ist ja recht riesig...?
5 Antworten
Ok, angesichts dessen, dass Wirtschaft dich auch interessiert: was ist hiermit?
Themenbereich: Hamburger Kaufleute als Förderer des Kolonialismus
Schau dir ein paar allgemeine Artikel an, und grenze es dann noch weiter ein: vielleicht auf eine bestimmte Person, ein bestimmtes Jahrzehnt oder eine bestimmtes Handelsgut.
Ich würde das Thema sehr stark beschränken - nur dann hast du auf 10 Seiten überhaupt die Gelegenheit, ins Detail zu gehen.
Außerdem braucht man bei einem allgemeiner gefassten Thema tendenziell mehr Hintergrundwissen ...
Absolut. Nur als Beispiel, nehmen wir Mal an, du nimmst nur einen bestimmten Kaufmann:
1/2 Seite Einleitung und Fragestellung
1Seite zur historischen Einordnung: wie war gerade die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in Deutschland und in Hamburg
1Seite Biografie: der Kaufmann, sein Leben und seine Familie
3 1/2 Seiten Hauptteil über seine wirtschaftlichen Aktivitäten, und inwiefern er Kolonialismus förderte und davon profitierte. Womit handelte er, in welchem Umfang, wie waren die Transportwege, die Gewinnspannen, mit welchen Menschen hatte er dabei zu tun, wer waren seine Verbündeten und seine Konkurrenz , etc
1 Seite Exkurs über die Situation in einer der Regionen, aus denen der Kaufmann Waren bezog.
2 Seiten Vergleich und Erweiterung: war dieser Kaufmann ein typisches Beispiel oder eher ein Sonderfall, welche anderen Beispiele gibt es. Wie wichtig war die Stadt Hamburg insgesamt für den deutschen Kolonialismus
1 Seite Schluss mit eigener Bewertung und Ausblick, ob das für uns heute noch wichtig ist.
Schon haste 10 Seiten.
https://taz.de/Hamburgs-Kolonialgeschichte/!5031841/#:~:text=Der%20erfolgreiche%20Kaufmann%2C%20Reichstagsabgeordnete%20und,Aufteilung%20Afrikas%20in%20Kolonien%20legte.
Ah, das neue Modethema. Damit wirst du den Lehrern viel beifälliges Kopfnicken entlocken, gute Noten fast garantiert.
Du solltest unbedingt die bösen Europäer erwähnen und deren Expansion ab dem 18. Jahrhundert. Bitte nicht daran erinnern, dass es so etwas seit Anbeginn der Menschheit gab. Gut kommt auch an, wenn du den atlantischen Dreieckshandel erwähnst. Bitte gehe aber nicht auf die unrühmliche Rolle der Araber oder der zuliefernden Stämme Afrikas ein, gut und böse sollten farblich gut getrennt zu erkennen sein.
Aber ganz ernsthaft. Themen wären z.B.
- Das britische Weltreich
- Rom und deren Expansion
- Kolonien der südamerikanischen Hochzivilisationen -》 Blumenkriege
- Russlands Kolonien unter Stalin bis Putins Krieg
- Die wirklich grauenhafte Kolonialpolitik Belgiens
- Deutschlands Kolonien und deren deutsche Gegner in Gesellschaft und Reichstag
- Kolonien als Chance für die Kolonialisierten
- Chinas Kolonien
- Ethnische Konflikte aufgrund kolonialer Eingriffe
- Hongkongs Werdegang von der freiheitlichen Kronkolonie zur Sonderzone Chinas
- Helgoland. Ein kolonialer Tauschhandel.
- Der hypermoralisierte Blick heutiger Ideologen auf die koloniale Vergangenheit
- Gewinner und Verlierer in kolonialisierten Gebieten (Witwenverbrennung in Indien vs. Inder in Südafrika)
Du solltest Dich auf folgende Fragen konzentrieren:
- bewirkte die Ausbeutung der Kolonien tatsächlich die erwünschte Steigerung des Reichtums und des Lebensstandards, der mit der Kolonisierung bezweckt wurde?
- Hat die Kolonisierung das Leben der Menschen in den Kolonien ausschließlich verschlechtert, oder konnten bestimmte Personengruppen davon auch profitieren?
- Ist die Kolonisierung sowohl für die Ex-Kolonien als auch für die ehemaligen Kolonialherren ein schweres Erbe?
- Vergleiche hierbei Deutschland, was kaum Kolonien besass mit anderen europäischen Nationen
- Vergleiche bei Letzterem ehemalige Kolonien mit einem Land wie Thailand, was nie Kolonie gewesen ist
Ja, der Kolonialismus wäre wohl ein zu weites Feld. Man müsste das Thema eingrenzen. Welche Aspekte des Kolonialismus würden dich denn interessieren? Überlege mal, ob du spezielle Interessen hast.
Naja an sich England oder die Niederlande. Ist halt einfach ein zu riesiges Thema.
Aha, das klingt so, als ob dich am Kolonialismus der beiden Länder vor allem der Sachverhalt interessiert, dass die beiden Länder ihre finanzielle, wirtschaftliche und geografische Macht ausdehnen konnten. Oder sehe ich das falsch? Gibt es da andere Interessenschwerpunkte?
Mein Vorschlag: Du befasst dich mit der britischen Kolonialtruppe und ihr Konzept des "indirect rule" - das ist ein spannendes Thema. Das britische Modell war idealtypisch in der Britischen Indienarmee verwirklicht und orientierte sich am Konzept der indirekten Kolonialherrschaft („indirect rule“). Konsequenterweise setzte sich die Armee zum geringeren Teil aus britischen „weißen“ Einheiten, regulären indischen Truppen und indischen Hilfstruppen zusammen.
Nimm die deutschen Kolonialreiche! Den Umgang mit der Geschichte in Deutschland.
Russische Kolonialreiche in Eurasien.
Deutschland ist recht überschaubar. Mit 10 bis 15 Seiten kann man da schon was brauchbares erstellen.
Eigenleistung wäre zum Beispiel, die schwarzen Bundesbürger deren Wurzeln schon seit über 100 Jahren in Deutschland liegen.
Viele wissen ja kaum noch über die Bürger mit dunkler Hautfarbe.
Aber wird das wirklich 10 Seiten lang nur über Kaufleute aus Hamburg zu schreiben?