Ich bin weiblich. Und es ist in meinem Leben eine große Freiheit und ein Glück, dass ich relativ frei aufwachsen konnte. Ich bewege mich schon seit meiner Kindheit in einem Milieu - nennen wir es ruhig linksgrün-versifft - wo es völlig normal ist, mit Jungen und Männern Umgang zu haben. Ich habe mir nie so viel Gedanken gemacht, welches Geschlecht meine Freunde und Bekannten haben und ob ich mit ihnen allein bin oder so.
Und dieses Märchen, man müsse Frauen "schützen" indem man sie separiert und mit Stoff bedeckt? Das ist ein Märchen. Ich hatte nie Sex mit Männern, nur, weil die Gelegenheit da war oder weil die sich nicht zurück halten konnten oder so ein Quatsch. Ich habe in gemischten Schlafsälen übernachtet, bin gemeinsam mit Männern gereist, war Nacktbaden im Badesee in gemischter Gesellschaft oder habe Abende auf der Couch vor dem Fernseher verbracht - alles ohne irgendwelche Berührungen, die ein Patriarch als "unsittlich" deklarieren würde. Ich hatte dann sexuelle Kontakte, wenn ich das wollte und geplant hatte. Sonst nicht.
Die ewige Trollerei des Fragestellers zum Thema "Jungfräulichkeit" zeigt einmal wieder, wie tief und schädlich das patriarchale Märchen der sexuellen "Reinheit" noch verankert ist.
Noch einmal: man muss sich als Frau weder einhüllen noch absondern, um sich vor ungewollten oder übertrieben vielen sexuellen Kontakten zu schützen. Man muss nur selbstbewusst sein und die eigenen Söhne zu anständigen Leuten erziehen.