4 Möglichkeiten? Wohl eher: 1000 Möglichkeiten
1. Du glaubst an Gott und Gott existiert - Du hast gewonnen.
2. Man glaubt an Gott und Gott existiert NICHT - Du hast verloren, aber auch nichts gewonnen.
3. Man glaubt NICHT an Gott und Gott existiert NICHT - du hast zumindest ein angenehmes Leben auf der Erde gewonnen.
4. Man glaubt NICHT an Gott und Gott existiert - So haben wir verloren.
5. Man glaubt NICHT an Gott, und Gott existiert, die Hölle aber nicht - gewonnen
6. Man glaubt an Gott und Allah existiert - verloren, ab ins Feuer
7. Man glaubt an Gott und Buddha hat Recht - nächste Runde
8. Man glaubt an Gott und das nordische Pantheon existiert - viel Spaß in Helheim, wenn du Glück hast
9. Man glaubt an Gott und Osiris existiert - ups, Werke zählen doch, von Ammit gefressen, verloren
10. Man glaubt an Gott und Shiva existiert - verloren, nächste Runde dann als Ameise
11. Man glaubt an Gott und Hades existiert - kein Geld dabei um Charon zu bezahlen, dumm gelaufen...
und
so
weiter.
Die Logik von Pascals Wette hat meiner Meinung nach den größten Fehler hierin: sie postuliert ein entweder/oder und lässt es wie ein 50/50 Chance klingen:
"Entweder der christliche Gott existiert - oder eben nicht."
Es gibt aber nicht nur 1000nde andere Religionen und Traditionen, es gibt auch innerhalb des Christentums verschiedenste Meinungen, wie man "in den Himmel" kommt. Von Calvinistischer Vorsehung bis Allversöhnung ist alles dabei.
Das zweite Problem ist die Behauptung, man habe bei der Option "man glaubt/Gott existiert nicht" ja nichts zu verlieren. Falsch. Man kann seine Freiheit, Zufriedenheit, seine Familie und seine Gesundheit verlieren, wenn man sich einer fanatischen Religionsgemeinschaft anschließt.
Ich finde es nicht logisch, mir unter tausenden Möglichkeiten einer Religion und Konfession diejenige auszuwählen, die mir die schlimmste Strafe für nicht-Glauben androht - und mir dann mein Leben von Regeln und Normen einschränken zu lassen, die ich eigentlich gar nicht vertrete... nur aufgrund der winzigen Chance, dass gerade diese eine Auslegung von Religion die einzig wahre ist.
Und schlussendlich wäre da noch das Problem, dass eine Glaubensüberzeugung keine rationale Entscheidung ist. Wäre es nicht ohnehin Heuchelei, wenn man lediglich aus Angst vor Strafe sich taufen lässt, ohne aber irgendeine innere Beziehung zum christlichen Gott zu haben?