Gibt es positive Aspekte am Kolonialismus?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Ja 77%
Nein 23%
Weiß nicht 0%

8 Antworten

Ja

Ja und nein. Ich würde in erster Linie sagen, den rein zivilisatorischen und die Grundlagen modernerer Gesellschaftssysteme. Alphabetisierung und Bildung. Auch war die Ausprägung der Kolonialisation unterschiedlich. Es darf nicht verharmlost werden, das diese Länder ganz einfach "genommen" wurden. Es gab einen zivilisatorischen Schub, indem also Straßen, Brücken, Schulen, Krankenhäuser, Fabriken gebaut wurden. Allerdings wurden die Einheimischen nicht gerade gefragt, ob sie das überhaupt wollten. Ziel war es nicht vorrangig, denen das Heil zu bringen, sondern an den Rohstoffen der Länder zu verdienen. Manche Volksgruppen, die sich dagegen gewehrt haben, wurden nicht gerade zivilisiert behandelt. Die Einheimischen hatten also eine etwas zivilisierteres, wenn auch nicht gleichberechtigtes Leben als vorher. Man kann sich darüber streiten, ob die ihnen aufgezwungene Regierung sie nicht besser regiert hat, als sie es vorher selber vermocht hätten. Ein wenig kann man es mit Afghanistan vergleichen. Nachdem die Besatzer weg waren, haben die Taliban das Land übernommen. Vorher waren die freier, obwohl besetzt. Viele Kolonien fielen auch, als sie in die Freiheit und Selbstständigkeit entlassen wurden, ihren eigenen, korrupten Politikern in die Hände und es wurde schlechter. Man kann also nicht sagen, mit dem verschwinden des Kolonialismus brach dort gleich das Paradies aus, im Gegenteil. Ausserdem muss man sagen, das viele ehemaligen Kolonien später von sogenannter "Entwicklungshilfe" profitierten. Manchmal hätte es auch genügt, ihnen für ihre Waren und Rohstoffe auf dem Weltmarkt faire Preise zu bezahlen.

Ja

für beide Seiten gab es gute und schlechte Dinge bzw. Vor. und Nachteile. Aber weil du hier Vorteile hören/lesen willst:

Beispiel Indien:

für die Kolonialherren: mehr Reichtum, insbesondere für die reichen Eliten (deutlich weniger für Durchschnitts-Briten) und wahrscheinlich auch ein Gefühl der Überlegenheit (in erster Linie gegenüber den anderen europäischen Kolonialmächten, die in Indien auch Besitzungen hatten, vor allem Frankreich)

für die

Alphabetisierung, in Indien die Witwenverbrennung durch die Briten verboten und Ende der Kriege zwischen Muslimen, Hindus und Sikhs, bessere Straßen und überhaupt Infrastruktur, Krankenhäuser und Schulen gebaut sowie ein einiges, geordneteres Indien als zu dem Zeitpunkt bevor die Briten kamen

Und insgesamt muss man sagen (und nicht nur für Indien):

obwohl die europ. Kolonialmächte sich auch jahrhundertelang der Sklaverei bedienten, waren sie es, die die Sklaverei weltweit in ihren Kolonien abgeschafft haben, obwohl sie die Sklaverei nicht eingeführt haben.

Kommt erstmal drauf an wer der Kolonialherr war. Die meisten ehemaligen britischen Kolonien -vor Allem Siedlerkolonien- stehen echt gut da. Ehemalige iberische Kolonien sind durchsetzt von Korruption und Ineffzienz und was die Belgier unter Leopold II. im Kongo abzogen, war einfach nur abgrundtief böse.

Außerdem gab es auch unterschiedlichen kolonialen Intent durch dieselbe Macht. Algerien sollte Teil Frankreichs werden, wie Korsika oder auch Guyana heute. Viele französische Kolonien in der Sahelzone wurden einfach nur gehalten, damit die Karte cooler aussieht und wurde kaum bewirtschaftet.

Ja

In Deutsch-Ostafrika wurde der von Arabern dort traditionell betriebene Sklavenhandel nach dem Erwerb dieser Gebiete durch deutsche Händler sofort abgeschafft und streng verboten. Dagegen gab es 1888 die Sklavenhändlerrevolte unter Hassan Buschiri, der jedoch vom deutschen General Hermann von Wissmann besiegt wurde. Damit konnten die Ostafrikaner endgültig ihren Weg in die Freiheit gehen.

Das ist aber nur ein Punkt. Generell haben die Europäer vor allem aus den germanischen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden den Eingeborenen ungemeine Entwicklungsimpulse gegeben, dort Schulen, Eisenbahnen, Krankenhäuser usw. errichtet, die Säuglingssterblichkeit vermindert, Krankheiten, an denen die Eingeborenen litten, erfolgreich geheilt (z. B. die Heilung der Schlafkrankheit durch den deutschen Arzt Friedrich Karl Kleine und sein Team), allgemein die Lebenserwartung und Wohlstand der Eingeborenen deutlich erhöht. Dass in Afrika heute überhaupt Strom fließt, Autos fahren, Flugzeuge fliegen usw. hat es ausschließlich dem Einfluß des "weißen Mannes" zu verdanken.

Näher gehe ich auf die bedeutenden Leistungen gerade des deutschen Kolonialismus in diesem Beitrag näher ein:

https://www.gutefrage.net/frage/wurde-bei-euch-in-der-schule-kolonialismus-besprochen#answer-483319533

Nein

Ich würde das generell verneinen. Die positiven Nebeneffekte die es tatsächlich gibt, waren meiner Meinung nach nicht bewusst beabsichtigt.

In Afrika zum Beispiel haben viele Länder die von Europäern kolonialisiert waren heute eine stabilere Struktur. Wasser- und Abwassersysteme. Strassen. Funktionierende Regierungs und Verwaltungsstrukuren.

Siehe Südafrika, Kenia, Zimbabwe. Aber es gibt auch das Gegenteil wie Belgisch Kongo.