Direkte Absage in kurzer Zeit, ohne Einladung zum Gespräch - Gründe?
Ich habe am Montag eine Bewerbung versendet, auf eine Stelle, die erst seit kurzem online ist. Innerhalb von 5 Tagen kam die Absage, ohne Begründung. Es hieß lediglich, sie hätten viele Bewerbungen bekommen. Ich habe damit nicht gerechnet und zumindest eine Einladung zum Gespräch erwartet.
Auch 3 weitere Stellen, auf die ich mich beworben habe, haben mich direkt abgelehnt, ohne Begründung und suchen nun online weiter seit Wochen nach jemand Passendem. Ich kann nur vermuten, warum ich abgelehnt werde: fehlenden Berufserfahrung, Geschlecht (w, gebährfähiges Alter), Alter (ü30), Wohnort weit weg, Gehaltsvorstellungen, Lücke im Lebenslauf, fehlende zusätzliche Qualifikationen.
Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht und weiß nicht was ich ändern soll. Zu meinem Profil:
Ü30, w, vor kurzem mit Masterstudium fertig, gut abgeschlossen, keine Erfahrung in dem Bereich, davor in verwandten Feldern gearbeitet.
In meine Unterlagen lege ich nur noch das letzte Masterzeugnis, Arbeitszeugnis und ein Zertifikat rein, dass alles die Note gut enthält, um einen guten Gesamteindruck zu hinterlassen. Bei der letzten Arbeit war ich zwar nur 5 Monate, aber trotzdem.
Mein Bachelor und vorletztes Arbeitszeugnis (war 2 jahre dort) waren befriedigend, diese lege ich nicht mehr den Unterlagen bei, weil ich nicht weiß wie es sich auswirkt. Allerdings wurde ich schon für 2 Gespräche eingeladen, obwohl ich das Arbeitszeugnis mitgesendet hatte.
Was kann ich ändern, oder was soll ich tun, um öfters eingeladen zu werden? Ist es normal, dass man so viele Absagen bekommt?
6 Antworten
Auf attraktive Stellen bewerben sich natürlich mehrere Personen. Wenn du den Zuschlag nicht bekommst, war eben ein anderer besser als du.
Das muss der Arbeitgeber nicht begründen. leider ist es heute sogar üblich, einfach gar nichts mehr zu hören.
Frag am besten mal nach, was der Grund für die Ablehnung war. Vielleicht telefonisch, weil viele Arbeitgeber die tatsächlichen Gründe ungern schriftlich fixieren, um sich nicht angreifbar zu machen.
Beste Grüße und viel Erfolg bei den weiteren Bewerbungen!
Naja, dass sagen die in den meisten Fällen nicht. Vielleicht mochten die mein Foto nicht. Ein Arbeitgeber hat mal geantwortet, die hätten jemanden bevorzugt, der mehr Erfahrung hat und das hat auch gestimmt: sie haben tatsächlich einen 50 jährigen Mann eingestellt.
Du schreibst:
Ich kann nur vermuten, warum ich abgelehnt werde:
- fehlenden Berufserfahrung,
- Geschlecht (w, gebährfähiges Alter),
- Alter (ü30),
- Wohnort weit weg,
- Gehaltsvorstellungen,
- Lücke im Lebenslauf,
- fehlende zusätzliche Qualifikationen.
Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht und weiß nicht was ich ändern soll.
Der erste und der letzte Grund sind völlig ausreichend, um sich ggf. gegen dich zu entscheiden, wenn ein anderer Bewerber über Berufserfahrung und/oder über zusätzliche Qualifikationen verfügt.
Mögliche Defizite beschreibst du sehr ausführlich. Deine Stärken, die für eine positive Bewerbung sprechen erwähnst du hingegen nicht.
Fakten lassen sich nicht weg zaubern.
Du schreibst:
Mein Bachelor und vorletztes Arbeitszeugnis (war 2 jahre dort) waren befriedigend.......
"Gut" zählt heute als Standard. Gibt es nachvollziehbare Gründe, weshalb es nur für dieses Ergebnis gereicht hat?
.....diese lege ich nicht mehr den Unterlagen bei, weil ich nicht weiß wie es sich auswirkt.
Wenn Zeugnisse ober Beurteilungen fehlen, kommen hierfür nur 2 Gründe in Frage:
Fahrlässigkeit: Der Arbeitgeber sieht gleich einmal wie sorgfältig du deine Aufgaben erledigst. Fehlendes kann nachgereicht werden.
Unterschlagung: Der Arbeitgeber merkt, dass du keine Eigenverantwortung für dein Handeln übernimmst.
Tatsachen ändern sich nicht dadurch, dass man sie verschweigt!
Was würdest du einem Arbeitgeber auf seine Frage nach den fehlenden Unterlagen antworten?
Du schreibst:
Bei der letzten Arbeit war ich zwar nur 5 Monate, aber trotzdem.
Das heißt, dass das Arbeitsverhältnis noch während der Probezeit beendet wurde. Nachvollziehbare Gründe nennst du nicht.
Wahrscheinlich sind sie dem Arbeitgeber auch nicht so wichtig, um nachzufragen. Die meisten Bewerber haben vollständige Bewerbungsunterlagen abgegeben und sind dir gegenüber schon alleine deshalb im Vorteil.
Du schreibst:
Allerdings wurde ich schon für 2 Gespräche eingeladen, obwohl ich das Zeugnis mitgesendet hatte.
Wenn mittelmäßige Qualifikation aufgrund seiner Tätigkeitsfelder akzeptabel für den Arbeitgeber sind wird er auch kein gesteigertes Interesse an Nachweisen haben. In der Regel fällt dann aber auch die Vergütung entsprechend aus.
Du wunderst dich selbst über Einladungen, obwohl du dein Zeugnis gezeigt hast?
Sehr überzeugt scheinst du von deiner Leistung nicht zu sein. Wie kannst du dann erwarten, dass es andere sind?
Was ist aus den 2 Vorstellungsgesprächen geworden. Oder laufen hier die Bewerbungsverfahren noch?
Meine persönliche Meinung ist:
Bewerber auf eine anspruchsvolle und entsprechend gut bezahlte Stelle haben es grundsätzlich nicht leicht, weil es viele Mitbewerber gibt.
Unvollständige Bewerbungsunterlagen werden in der Regel schon in der Vorbesichtigung aussortiert. Fehlt dann auch noch wofür der Arbeitgeber in Zukunft bezahlen soll, nämlich Leistungsnachweise, ist der Ofen aus.
Du möchtest wissen:
Was kann ich ändern, oder was soll ich tun, um öfters eingeladen zu werden?
Fast noch wichtiger wäre die Frage, was du tun wirst, um deine beruflichen Chancen zu erhöhen.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass du fehlende Qualifikation nachträglich durch Angebote des Jobcenters erwirbst.
Leider hast du dich nicht im Bezug deiner angestrebten Tätigkeit geäußert.
Du solltest dich mehr auf deine Stärken und die Vorteile für den Arbeitgeber konzentrieren.
Vorteilhaftes hervorheben und Dinge die nicht so gut gelaufen sind, akzeptieren.
Einen Job bekommen ist eine Sache. Ihn auch behalten, eine ganz andere!
Schlechtere Noten haben eine Ursache - Fehlende Fach- & Sachkenntnisse.
Auch ein unterschlagenes Zeugnis ändert daran nichts.
Erfüllt sich die Erwartungshaltung des Arbeitgebers nicht, bedeutet die Beschäftigung für den Unternehmer ein Verlustgeschäft. Es kann also nur besser sein, Versäumtes Wissen nachzuholen - falls erforderlich.
Fazit:
Wenn man alle Punkte deiner Frage berücksichtigt, wäre es schon unwahrscheinlich, dass ein Personalchef sich zu deinen Gunsten gegen andere Bewerber entscheidet.
Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle. Fundierte Berufserfahrung hebt diesen Nachteil aber meist auf.
Ein längerer Arbeitsweg gehört heute für viele Arbeitnehmer zum Arbeitsalltag.
Du hast Lücken im Lebenslauf genannt. Das ist ein dehnbarer Begriff.
Viel Erfolg!
Du hast nach möglichen Gründen gesucht, weshalb du Absagen bekommst, die der Arbeitgeber nicht begründet hat.
In erster Linie hat das etwas mit Höflichkeit zu tun.
Ein Unternehmer kann erwarten, dass seine betrieblichen Entscheidungen akzeptiert und respektiert werden, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Eine individuelle Begründung würde den Sachverhalt nicht ändern.
Höflichkeit ist eine der wichtigsten Umgangsformen untereinander.
Jemandem detailliert aufzuzählen, weshalb man ihn für unfähig hält, die gestellten Aufgaben bewältigen zu können, wird in unserem Kulturkreis als arrogant und überheblich wahrgenommen.
Die wenigsten Bewerber werden wohl gesteigerten Wert auf eine Begründung der Absage legen.
Gleiches Recht für alle?
Stell dir doch bitte mal vor, du gehst in den Supermarkt einkaufen.
Du kaufst einen Artikel der Marke XYZ. Du musst jedem Hersteller eines vergleichbaren Produkts erklären, weshalb du dich als Verbraucher gegen den Hersteller entschieden hast.
Das jedenfalls wäre die logische Konsequenz.
In den wenigsten Fällen wird man zum Gespräch eingeladen. Entweder gabs echt zu viele Bewerber (und da kann man nicht jeden einladen und muss aussortieren) oder das Anschreiben war nicht besonders. Ablehnungen ohne Begründung sind auch die Norm
Ü30, w, vor kurzem mit Masterstudium fertig, gut abgeschlossen, keine Erfahrung in dem Bereich, davor in verwandten Feldern gearbeitet.
Ich würd mal das Anschreiben in einer separaten Frage hochladen und beurteilen lassen.
Ich dachte zumindest, warten die bis sie jemanden fest eingestellt haben und sagen dann ab.
Das Anschreiben habe ich selbst mehrfach überarbeitet. Da steht im Grunde drin, warum ich den Beruf gewechselt habe, meine Motivation, kompakt auf einer Seite. Viele wollen nicht mal ein Anschreiben.
Ich kann nur vermuten, warum ich abgelehnt werde: fehlenden Berufserfahrung,
Das kann durchaus ein Grund sein
Geschlecht (w, gebährfähiges Alter), Alter (ü30), Wohnort weit weg,
So ein Schwachsinn! Wärst du gut, wären diese Punkte dem AG egal!!
Gehaltsvorstellungen, Lücke im Lebenslauf, fehlende zusätzliche Qualifikationen.
auch das können Gründe für eine Ablehnung sein.
Mein Bachelor und vorletztes Arbeitszeugnis (war 2 jahre dort) waren befriedigend, diese lege ich nicht mehr den Unterlagen bei, weil ich nicht weiß wie es sich auswirkt.
Genau DAS wird der Grund sein: du arbeitest 2 Jahre bei einem Arbeitgeber, wenn du das Zeugnis nicht bringst, kann sich jeder Arbeitgeber denken, dass du etwas zu verheimlichen hast bzw. es ganz schlecht gelaufen ist.
Was kann ich ändern, oder was soll ich tun, um öfters eingeladen zu werden? Ist es normal, dass man so viele Absagen bekommt
Vollständige Bewerbungsunterlagen schicken. Evtl. ist such die Bewerbung selber schlecht.
Hallo, also der Bachelor und das 2jährige Arbeitszeugnis, die befriedigend sind, haben nichts mit meinem jetzigen Beruf zu tun. Daher leg ich nur noch das Masterzeugnis bei und das allerletzte Zeugnis, weil das in einem Portal mal so verlangt wurde. Es heißt ja auch aussagekräftige Bewerbungsunterlagen zusenden. Mit z.b. Zeugnissen als Verkäuferin brauche ich mich nicht als BWLerin zu bewerben.
Aber ich werde nun die Unterlagen vervollständigen. Beim Arbeitsamt meinten die ich brauche das befriedigende Zeugnis ja nicht mitreinlegen.
Naja: die Lücke im LL kann ich auch nicht mehr ändern. Man sieht aber, dass ich mich weiterqualifiziert habe und beruflich eine neue Richtung einschlagen möchte.
Ich kann mich höchstens weiterqualifizieren und hoffen ich komm irgendwie rein als Teilzeit, Elternzeitvertretung oder Trainee.
Und was willst du mir nun sagen?