Die Linke fordert einen Mietenstopp. Was denkst du darüber?
Wäre es nicht besser, Firmen wie Venonia zu verstaatlichen?
11 Antworten
Einen Mietdeckel fordert nicht nur die Linke. Das Thema an sich ist eine solche Volksverdummung (sorry für das harte Wort), dass es einem schon weh tut.
- Der überwiegende Teil der Wohnungen in Deutschland ist von Privatleuten gebaut. Das sind Kapitalanlagen, die u.a. auch zur Rentenabsicherung dienen.
- Eine Enteignung (=Verstaatlichung) bedeutet, dass der Eigentümer ein Anrecht auf Entschädigung hat. Das wären nur in Berlin zwischen 16-20 Mrd. € aus dem Haushalt. Damit kauft der Staat/die Stadt bestehende alte Wohnungen (mit teilweise Renovierungsstau) und hat kein Geld mehr, um neue Wohnungen, insbesondere im Sozialbereich, zu schaffen. Dazu kommt, dass bei subventionierten Mieten keine Rücklagen für Instandhaltung gebildet werden können und damit der Haushalt nochmals belastet wird. Das alles ist nicht finanzierbar.
- Die Wohnungsgröße, also die m² pro Kopf sind in den letzten Jahren stark gestiegen, ebenfalls die 1-Personen-Haushalte. Beides führt zu höheren Herstellkosten und damit zu höheren Mieten - die Investition muss sich ja auch rechnen. Tut es das nicht - z.B. mit einem Mietpreisdeckel - wird niemand sein Geld in Immobilien anlegen sondern eher in Aktien, ETFs oder Bodenschätze. Das sieht man ganz einfach an dem Rückgang der Baugenehmigungen: Wohnungen: Monatliche Baugenehmigungen bis 2024 | Statista
- Die Auflagen, Vorschriften und Gebühren machen bereits jetzt ca. 35% der Gesamtkosten aus. Hier ist ein erster Ansatz, die Kosten und damit Mieten nach unten zu bringen und auch neuen Wohnraum zu schaffen.
Es gibt noch wesentlich mehr Punkte, aber das zu einer anderen Uhrzeit 😉😊
Oh da gibt es einige Ansätze:
- Reduzierung der Auflagen, das geht u.U. auch mit einem zeitlichen Modell über 10 Jahre (die dann mit Mietdeckel bzw. Kompensation über Sonderabschreibungen) aber vor allem schnellere Genehmigungsverfahren.
- Erfassung der Wohnungsgröße mit Belegung im Bestand und - gerade im sozialrelevanten Bereich - ggfs. eine Umverteilung. Das ist zwar maximal unsozial, aber es gibt etliche Einheiten mit mehr als 2 Zimmern, die nur von einer Person bewohnt werden.
- Städtebauliche Aspekte und ggfs. auch hindernde Bebauungspläne auf den Bedarf anpassen.
- Ausweisung von Bauflächen NICHT für Singlehaushalte (die haben höhere Baukosten und sind eher für Gutverdiener vs. Familienbedarf).
- Mietverträge auf Zeit in Bezug zum real-individuellen Flächenbedarf im Mietrecht ermöglichen (das hat nichts mit Staffelmiete oder ähnlichem zu tun)
- Ausbau von Dachgeschossen vereinfachen (gleiche versiegelte Fläche, aber mehr Wohnraum) - auch im Denkmalschutz.
- Steuerbegünstigungen / Abschreibungen für Schaffung von neuen (Sozial-)Wohnungen forcieren.
- Ausweisung von attraktiv zu gestaltenden Gewerbegebieten an den Rändern von Ballungszonen um über eine gesteuerte Urbanisierung mehr bebaubare Fläche für Wohneinheiten auszuweisen. Dann wohnt eben nicht jeder im Zentrum - wo ist das Problem?
Letztendlich ist es aber auch ein gesellschaftliches Problem, dass der Staat nur bedingt beeinflussen kann.
Was davon politisch durchsetzbar ist, steht in den Sternen. Der Volksentscheid in Berlin war letztendlich politisch auch ein Rohrkrepierer.
die Linken übersehen dabei eines: ein erheblicher Teil des Wohnungsbestands wurde von Privatleuten gebaut, bzw. wird von privaten Kapitalgebern gebaut - der Staat hat und hatte noch nie das Geld, um den sozialen Wohnungsbau in der nötigen Größenordnung finanzieren zu können - Privatleute stecken ihr Geld aber in kein Draufzahlgeschäft - du würdest z.B. auch nicht dein Geld auf einer Bank anlegen, die dir a) keine Zinsen zahlt und überdies b) noch Geld für das Deponieren deines Geldes verlangt oder bist du da anderer Meinung ?
neue Wohnungen werden nicht mehr gebaut, weil sie keine Rendite mehr versprechen - die Kapitalgeber haben ihr Geld inzwischen woanders angelegt, weil sie überdies einen Draufzahler für Anlagen in Wohnungen befürchten - solche Anlagen sind nämlich langfristig, solange legt kein Mensch sein Geld an, wenn er jederzeit befürchten muss, dass die Sanktionen des Staates noch mehr verschärft werden wie z.B. die Zwangsrenovierung für bereits vorhandene Wohnungen/Gebäude oder überteuerte Preise für Neubauten und dann obendrauf die Mietpreisbremse
ich nehme an, du meinst die Vonovia: eine Verstaatlichung würde das Vertrauen von Anlegern endgültig zerstören - und übrigens: die Vonovia war eines der Unternehmen, denen seinerzeit der Staat/Länder/Kommunen einen erheblichen Teil aus dem Wohnungsbestand verkauft hat - die Landesbanken waren damals in derartige finanzielle Schwierigkeiten geraten, das hätte vielleicht zu ihrem AUS geführt, wenn der Staat nicht gegengesteuert hätte und das konnte er nur mit dem Erlös aus dem Verkauf der Sozialwohnungen
an der Bankenpleite gerade nochmal so vorbeischrammen, indem man Sozialwohnungen verkauft und die Käufer derselben dann später enteignen wollen, wie will DE sich mit einem solchen Coup im Ausland noch als zuverlässiger Partner präsentieren ? Ich würde sagen: gar nicht !
du würdest z.B. auch nicht dein Geld auf einer Bank anlegen, die dir a) keine Zinsen zahlt und überdies b) noch Geld für das Deponieren deines Geldes verlangt oder bist du da anderer Meinung
schon mal geguckt wie lächerlich klein heutige sparzinsen sind? In den 70er hast 5% aufs Sparbuch bekommen heute wenn Glück hat 0,05. kennst du Konto Führung Gebühren?
die Gebühren für das Girokonto meine ich nicht - dort hat man in der Regel das Geld, das man für die Lebensführung braucht und diese Gebühren enthallten ja auch Leistungen wie z.B. die Durchführung von Überweisungen, Abbuchungen und Daueraufträgen - ich will das aber nicht allzu sehr positiv beschreiben, denn einige Banken/Sparkassen verlangen momentan schon ziemlich happige Gebühren, man sollte sie also nicht ermutigen, noch mehr zuzulangen
ich meine da eher langfristigere Anlagen, natürlich auch die Sparbücher - du willst mir doch nicht wirklich weismachen, dass du dein Geld dort lassen würdest, wenn du fürs Sparbuch noch etwas zahlen müsstest und dadurch irgendwann mal dein Geld "aufgefressen" wäre
Ja , genau. Mieten stoppen und Firmen verstaatlichen. Das vernichtet Wohnraum. Passt doch mal in Geschichte auf. Das beste Beispiel was dann passiert, war die DDR. Da konnte man nicht mehr durch Innenstädte laufen, weil einem nach 40 Jahren Mangel die Dachziegel auf den Kopf gefallen sind. Die hatten nämlich einen Mietendeckel und verstaatliche Wohnungsbauunternehmen. Da sind mehr Wohnungen eingefallen, als neue gebaut wurden. Ein Hoch auf den Sozialismus. Ein Hoch auf Armut und Elend für alle.
ich war damals zur Zeit der Wende für einige Tage "drüben" - das was du beschreibst entspricht voll und ganz der Wahrheit
In Kapitellsmus haben manche keine wohung weil die Vermieter meine weil sie Licht im Flur haben die Miete um 250% zu erhöhen zu müssen dabei funktioniert das Licht nicht immer
Und im Sozialismus hat man keine Wohnungen, weil es keine gibt. Die Frage ist jetzt, was ist besser? Keine Wohnung zu haben, weil man nicht fleißig genug ist um sich einen Wohnung zu leisten oder ob man keine Wohnung hat, weil es schlicht keine gibt, obwohl man sich eine leisten könnte. Komm mit nicht mit sozialistischen Scheiß, ich bin in der DDR groß geworden. Da gab es so viele soziale Wohltaten, aber die Menschen hatten nichts, noch nicht mal eine eigene Wohnung, es sind i denn, die haben gerammelt wie die Karnickel und Kinder gezeugt, dann hätten die mit 2 Kindern ein Recht auf eine Freiraumwohnung, also hatten die Kinder noch nicht mal ein Zimmer für sich. Selbst jetzt im Bürgergeld haben die Leute mehr Anspruch.
Keine Wohnung zu haben, weil man nicht fleißig genug ist um sich einen Wohnung zu leisten
Sagst du das dem arbeitslosen? Der Pflegefachkraft? Die im Kindergarten arbeiten? Den lkw oder busfaher? Der Arzthelferin? Dem Koch im Restaurant? Den kellner im Restaurant? Dem Student? *alle suchen wohung finden keine weil zu teuer und es wollen nicht alle auf Dorf leben
Tja, lieber auf dem Dorf leben, als auf der Straße. Du warst in der DDR nicht dabei, ich schon. Du willst, das es keine Wohnungen für die Menschen gibt. Ich will das es genug Wohnungen gibt, dann sinkt auch der Preis.
Dann glaubst du den linken Heilversprechen. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, das ist funktionierende Wirtschaft. Wenn man aber das Angebot nicht schafft, dann helfen auch Enteignung und Mietendeckel nicht. Dann verfallen Wohnungen und es entsteht ein Schattenmarkt den der Staat nicht kontrollieren kann. Das gab es leider schon mal alles. Aber niemand will mehr wissen, wie es im Sozialismus war.
Aber was soll es. Du stehst am Anfang eines Weges, dessen Ende ich schon gesehen habe. Wenn du denkst, dass du diesen Weg gehen willst, dann mache es. Aber sage dann nicht, dass dich keiner gewarnt hätte.
Der Mittelweg existiert doch schon. Man baut mehr Wohnungen als gebraucht werden und der Preis sinkt. Der Mittelweg existiert bereits. Angebot und Nachfrage. Staatliche Einmischung war einer der Gründe, warum die DDR Bankrott war.
Ja, das Problem ist, daß es zu wenig Wohnungen gibt, dort wo die Menschen wohnen möchten und müssen, wegen den Jobs. Deine Lösungsvorschläge verändern nichts daran.
Klingt gut aber wenn ich als Vermieter weniger Einnahme hätte ist das nicht so cool
Ich denke man muss an Firmen ran zbw die 20 wohung haben
Das Problem ist, daß Vonovia so hohe Mieten nimmt, da die Leute keine Wahl haben da sie irgendwo wohnen müssen.
Dann Mieten die Vonovia die Heizung und dann werden die Heizkosten richtig teuer. Das Problem würde es nicht geben, wenn die merken: Ah, unsere Immobilie hat zu hohe Nebenkosten, wir bekommen es nicht mehr vermietet.
Dann wird auch investiert und modernisiert.
Vononia versteckt ein Teil seiner durch hohe Nebenkosten Abrechnung warum sollten die sagen ups Unsere Nebenkosten sind zu hoch?
Wenn keiner mehr in dem Haus wohnen will weil dann auch irgendwann die Jobcenter die Heizkosten nicht mehr bezahlen, dann hat Vonovia Kosten für Grundsteuer, Hausmeister und keine Mieteinnahmen. Dann verliert Vonovia mit dem Haus Geld. Damit neue Mieter gefunden werden müssen die ins Haus investieren, Isolierungen, Fenster etc. oder das Haus bleibt leer und wird irgendwann verfallen und abgerissen.
Klappt wunderbar siehe Großbritannien da verfallen Häuser und die Mieten steigen ständig
Du, in GB kenne ich mich nicht aus. Das Problem ist immer, wenn Reiche Leute Geld und Macht haben, nutzen die die Arbeiter aus.
Kein Mensch vermietet eine Wohnung, die im Monat 1000 € kostet um 900 €. Das müssten auch die Linken irgendwann einmal begreifen.
Wann verstehen venonia endlich mal das sich nicht jeder 900 miete leisten kann
Wer keine 900 Euro für die Miete hat der darf dann halt auch keine Wohnung um 900 € haben. Und wenn politisch die Entscheidung getroffen wird, dass er die Wohnung trotzdem haben soll, dann soll die Politik gefälligst die Gesetze so ändern, dass er die Miete vom Sozialamt bekommt.
Was wäre dein Vorschlag? Vonina So weiter machen lassen? Das bald Stunden wohung von 25 qm unrenovierrt 900 kalt koste und darf in Dorf?