DDR: Ist es schlimm für euch gewesen?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein 62%
Ja 38%
AuchKarma  14.08.2023, 17:00

Die meisten hier sind nicht so alt, dass sie die DDR erlebt hätten.

MyNameIsMike 
Fragesteller
 14.08.2023, 17:01

Stimmt, daran hab ich nicht gedacht.

cas65  14.08.2023, 17:04

Dann ergänze deine Frage, dass sie nur Leute beantworten sollen, die bis 1975 geboren wurden. Jugendlicher sollte man schon mindestens gewesen sein, um mitreden zu können.

MyNameIsMike 
Fragesteller
 14.08.2023, 17:06

Stimmt, das habe ich wirklich nicht bedacht. Werden aber sicher paar Zeitzeugen wie du dabei sein.

cas65  14.08.2023, 17:07

Nur wird das halt deine Umfrage verfälschen, weil auch die antworten, die es wie du nur aus zweiter Hand "wissen".

MyNameIsMike 
Fragesteller
 14.08.2023, 17:08

Ja, das ist wahr. Wobei eigentlich die Frage konkret gestellt wurde mit "euch" würde ich meinen.

cas65  14.08.2023, 17:10

Das hast du. Aber du siehst ja... ^^ Sie verstehen es nicht. Sogar der, dessen Eltern ihr Leben dort positiv empfanden, hat seine Meinung anders gebildet...

MyNameIsMike 
Fragesteller
 14.08.2023, 17:14

Deswegen kann und will ich mir auch keine eigene Meinung bilden, weil man sowas erlebt haben muss um etwas darüber sagen zu können. So sehe ich das zumindest.

mesieleinchen  28.08.2023, 16:58

hab hier mal drüber gelesen. Freut einen irgendwie, das man Neugier zeigt am Leben der damaligen DDR-Leute. Man muss sie echt erlebt haben, da stimme ich zu 100% zu.

MyNameIsMike 
Fragesteller
 28.08.2023, 18:38

Auf jeden Fall! Mich interessiert sowas sehr, weil unter einer DDR kann man sich als "junger Mensch" wenig vorstellen.

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Man hat da, mit Einschränkungen, relativ normal gelebt. Aber es gab ein paar Punkte, mit denen wäre ich auf Dauer nicht zurecht gekommen.

  • Das Leben wurde durchaus vom Staat beeinflusst. Es durfte nicht jeder studieren oder seinen Wunschberuf erlernen. Als Mann wurde man regelmäßig zum Reservewehrdienst eingezogen. Man war ständig mit der vorherrschenden Meinung konfrontiert und musste hierzu Stellung beziehen. Und hier natürlich aufpassen, was man sagt. Und vor allem zu wem.
  • Die Versorgung der Bevölkerung war zum Teil katastrophal. Grundnahrungsmittel gab es, allerdings nicht alles immer und überall. Manche Produkte gab es nur mit Beziehungen. Oder in speziellen Läden, was sich nicht jeder leisten konnte. Auf ein Auto wartete man viele Jahre. Und Handwerker zu bekommen war auch nicht einfach. Das Leben, welches ich mir jetzt aufbauen konnte, hätte ich in der DDR niemals haben können.
  • Mit der Zwangsgemeinschaft wäre ich auf Dauer nicht klar gekommen. Vieles wurde im Kollektiv erledigt, als Einzelgänger war es eher schwierig.
  • Das Wissen um die Stasi und deren Gespitzel.
  • Die Mauer und die an der Grenze Getöteten. Das war allgemein bekannt. Ein Staat, der auf seine eigene Bevölkerung schießen lässt, ist für mich nicht tragbar.
Nein

Nein, für mich persönlich war es nicht schlimm, kannte ja nichts anderes. Ich war zum Ende der DDR aber auch erst 15.

Während der Schulferien war ich gern in der Nähe von Prag in einem Ferienlager. Das war damals für mich "die große weite Welt". Da gab es Sachen, die ich vorher nur vom "Westfernsehen" kannte. Fast ein kleines Schlaraffenland damals.

Ein paar lustige Erinnerungen habe ich über "Beschaffungstouren" mit meinem Vater. Der eine hat das, der andere das und es wurde getauscht wie wild. Mochte diese Touren. War für mich damals normal - kann man sich heute eigentlich kaum mehr vorstellen.

Viel schlimmer war für mich das Ende meiner Schulzeit. Alles, was mir über meine Heimat gelernt (oder besser eingetrichtert) wurde und woran ich irgendwie auch glaubte, sollte von heute auf morgen nicht mehr stimmen. Das war nicht so einfach für mich und ich hab einfach nichts und niemanden mehr etwas glauben können.

Vieles über die DDR hab ich selbst auch erst später erfahren und war schockiert.

Übrigens: Der Trabbi war nicht das einzige Auto, da gab es noch viele mehr, die man fahren konnte.

Nein

Woher der Unsinn stammt dass es in der DDR nur den Trabbi gab: keine Ahnung. Mein Vater fuhr einen Lada! Ja, ich fühlte mich wohl in der kleinen DDR, auch wenn es viel gab, was man sich dazu gewünscht hätte, aber so viel Dummheit, wie überall über die DDR verbreitet wird, man glaubt an Scherze und Witze, nein: so wurden BRD-Leute eben informiert: gar nicht! DDR war wohl nur: Mauerbau,Stasi, Mauerfall, und DDR-Leuten durften froh sein, wenn man sie atmen ließ? Ist das ungefähr das komische Bild, was man sich vielfach HEUTE noch macht!? Trabbi als einziges Auto in der DDR, Pardon: aber dem war natürlich nicht so! Aber alles andere darf man sich außerhalb von gutefrage zusammenstellen, ich mag nur so wenig Text im Moment "ablassen", weil es echt schockierend ist, wie desinformiert man immer noch ist. Ist wsl.auch Absicht gewisser Stellen gewesen: DDR, da lebten ja fast Urmenschen, so auf Bäumen oder wie?

ich wurde 1964 in Greifswald geboren, einer tollen Stadt in der damaligen DDR, Schule usw. da besucht, Berufsschule, auch gearbeitet..Sohn 1992 geboren, der weiß auch nix zur DDR, ganz natürlich. Und dem würde ich auch untersagen, mein ehemaliges Vaterland mies zu machen ( in meiner Gegenwart!) , da waren nur die Politiker mies, die konnte man sich nicht aussuchen und nach gewisser zeit abwählen..(heute? wird da was besser gemacht?)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Rotfuchs716  08.10.2023, 21:38

ich vermute mal der Trabbi war eine Art VW Golf bzw. Käfer der DDR und insofern mehr verbreitet als andere Typen. Ein Wartburg war ja teurer.

0
Ja

Es hat mich nicht gestört, dass es keine Südfrüchte zu kaufen gab. Es hat mich auch nicht gestört, dass es keine Jeans zu kaufen gab oder dass man keine Wohnung bekam wenn man nicht verheiratet war. Es hat mich auch nicht gestört, dass man 13 Jahre auf ein Auto aus Pappe warten musste und dass ein Fernseher mehr als 4000 Mark gekostet hat. Das alles war nicht wirklich schlimm für mich.

Angestunken hat mich die Bevormundung des Staates. Angestunken hat mich, dass man in jedem Fach in der Schule mein politisches Denken beeinflussen wollte, dass nur die Meinung der Kommunisten galt und keine andere Meinung zählte. Meinungsfreiheit hat mir wirklich gefehlt in der DDR. Es hat mich auch angestunken, dass ich diese unfähige Regierung nicht einfach abwählen durfte. Es gab keine Wahlen in der DDR und die Scheinwahlen, die es gab wurden obendrein auch noch gefälscht. Das ist etwa so, als würde man Falschgeld fälschen.

Es hat mich auch die Enge in der DDR angestunken. Man konnte nirgends hin reisen, als in den Ostblock und selbst da konnte man nicht überall hin. Man musste einen Antrag stellen, wenn man nur nach Ungarn wollte. Diese Gängelei war einfach nur unerträglich.

JMJreboot  15.08.2023, 19:56
Jeans

Das war ne Niethose Mensch.....😉

2
Von Experte Udavu bestätigt

Das Leben war natürlich nicht so schön wie heute. In der DDR gab es ein miserables Warenangebot , auch bei Lebensmitteln. Oft gab es die einfachsten Sachen nicht. Auf ein Auto musste man über 10 Jahre warten, einen Telefonanschluss hatten nur ganz wenige Leute.

Als DDR-Bürger musste man auf alle demokratischen Freiheitsrechte verzichten. Es gab keine freien Wahlen, keine freien Medien, keine Meinungsfreiheit, keine Reisefreiheit. Zum Glück konnte man fast überall in der DDR Westfernsehen empfangen. Da erfuhr man Sachen über die DDR, die die Parteibonzen in der DDR verschweigen wollten.

Ausserdem gab es in der DDR eine kaputte Umwelt sowie marode Strassen, Häuser und Fabriken.

Aber wenn man es nicht anders kennt, empfindet man das alles nicht als schlimm, sondern als normal. Man konnte sich damals noch über Kleinigkeiten freuen, über Süssigkeiten aus dem Westen, die man in einem Paket geschickt bekam oder über eine Banane, die gab es 2 oder 3 Mal im Jahr zu kaufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.