Hatte es Sinn gemacht in der DDR besonders reich zu sein, denn besonders viel zu kaufen gab es in der DDR ja nicht, oder irre ich mich da?
10 Antworten
Der normale Genosse musste 17 Jahre auf seinen Trabant warten, besondere Genossen fuhren Volvo oder Mazda.
Der normale Genosse wohnte Abrisshaus oder Platte, besondere Genossen im Bungalow westlicher Bauqualität.
Wie in jeder Diktatur konnte man auch in der DDR Diktatur ein angenehmes Leben führen, wenn man vermögend war. Man musste sich nicht mit Kaffeeersatz begnügen, sondern trank "Hoeckers" Krönung.
In Wandlitz gab es deshalb eine separate Müllabfuhr, die von Agenten der Stasi ausgeführt wurden, damit der normale Genosse nicht in die Mülltonnen der Parteibonzen blicken konnte und Neid erfuhr.
Bonzen-Waldsiedlung Wandlitz: Die Stasi war mein Amazon
Das Wachregiment des MfS "Feliks E. Dzierżyński"
Luxuswaren in der DDR Bestellen, was es eigentlich nicht gabSegelboot, Fertighaus, West-Auto? Kein Problem! 1956 gründete die DDR den Versandhandel Genex, ein ökonomisch paradoxes Modell
Millionäre der DDR
40 Millionäre soll es angeblich in der DDR gegeben haben. Zu ihnen zählten Künstler und Wissenschaftler, aber auch Handwerker. Als reichster Bürger galt Anwalt Wolfgang Vogel, DDR-Unterhändler bei Häftlingsfreikäufen.https://www.google.com/search?q=Million%C3%A4re+in+der+DDR&sourceid=chrome&ie=UTF-8
Millionäre in der DDR: Künstler und Handwerker kamen an West-GeldAuch Künstler zählten in der DDR zu den Privilegierten, die es schaffen konnten, Geld anzuhäufen. Zumindest dann, wenn sie auch im westen bekannt waren und somit an D-Mark kamen. DDR-Künstler, die einen internationalen Bekanntheitsgrad erreichten, brachten dem Staat Devisen „und profitierten davon im Gegenzug mit einigen Annehmlichkeiten“, erklärt Gieseke.
Handwerker fanden einen Weg, trotz strengen Steuerrecht Geld anzuhäufen: Sie ließen sich ihre Dienstleitungen gut bezahlen. „vorzugsweise in Forum-Schecks und 'blauen Kacheln', also Westgeld“, so Gieseke. Forschung zu DDR-Millionären gestaltet sich schwierigWie viele Millionäre es in der DDR genau gab, ist nicht einfach zu beantworten. "Die Forschung zu Millionären in der DDR steht vor großen Schwierigkeiten", sagt der Historiker Jens Gieseke vom Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung. Laut Gieseke gibt es verschiedene Gründe, die keine eindeutigen Zahlen möglich machen. Beispielsweise wurde Westgeld eher in den heimischen vier Wänden versteckt, als dass es auf ein Sparkonto gebracht wurde. Dennoch gibt es ein paar Orientierungspunkte: "Bei der Währungsumstellung 1990 zählte die Bundesbank eine zweistellige Zahl von Personen, die mehr als eine Million DDR-Mark auf dem Konto hatten, also weniger als Hundert", so Gieseke.
Millionäre in der DDR: Politiker und Künstler konnten als reich bezeichnet werdenReichtum in der DDR anzuhäufen, war kompliziert, da die Einkommens- und Vermögensverteilung ziemlich ähnlich war, erklärt der Wirtschaftsexperte Joachim Ragnitz gegenüber dem MDR.
Zwar war die Sparquote in der DDR recht hoch, schon weil es im real existierenden Sozialismus vergleichsweise wenige Möglichkeiten gab, sein Geld auszugeben. Allerdings waren die Einkommen niedrig und Luxusgüter wie der begehrte Trabi teuer. So wurden die meisten DDR-Bürger nicht wirklich reich.
Trotzdem schafften es einzelne Personen, zu den Handvoll wirklich reichen zu gehören. "Das waren zum einen Leute, die private Unternehmen hatten, und zum anderen die, die im politischen Prozess begünstigt waren", so Ragnitz.

Mit Geld kann man sich nicht nur Güter kaufen, sondern auch die eine oder andere Freiheit, die sich andere eben nicht leisten können. Und so dürfte das auch in der DDR gewesen sein: Wer sein Vermögen halbwegs gut verwalten konnte, der fand seine Schlupflöcher, um sich damit die eine oder andere Annehmlichkeit zu leisten.
Teil der Nomenklatura zu sein war ein Reichtum der mit Privilegien einherging und umgekehrt.
Ein Mischa Wolf oder Stephan Heym oder Gregor Gysi konnten ohne weiteres reisen. Auch gen Westen.
In Wandlitz bestand das Warensortiment zu 90% aus Westwaren.
Papiergeld ist ncht unbedingt Ausdeuck von Reichtum.
So auch nicht in diesem Fall, man hat sich halt mit Kontakte, Bückware usw organisiert.
Die DDR kaufte aber auch gern en gros im Westen ein, das Secam System, Betacam für das Fernsehstudio Adlershof, Levis Jeans, Citroens und Volvos für den Kader, der STASI Anwalt fuhr nen Benz...
Verglichen mit den Milliardäesfamilien Mohn (Bertelsmann) und Springer (BILD, Welt) ein Witz.
Wenn man wußte woher und wenn man den Zugang hatte, dann konnte man eine menge Zeug bekommen.
Wenn man einen langen Atem hatte, konnte man einen Lada bestellen und warten, bis der ausgeliefert wurde. Das dauerte noch länger als bei Trabi und Wartburg.
Dann bekam man vielleicht etwas schneller Baumaterial für Reparaturen, wenn man Geld drauflegte.
Aber alles war nicht so wichtig wie Westgeld. Denn das zog. Da kam man überall nach vorn in der Schlange.
Als Normalbürger in der DDR war man nicht reich. Aber Unterschiede gab es.