Brauchen wir auch nach dem Tod der letzten NS-Zeitzeugen weiterhin eine Erinnerungskultur?
Sehe keinen Rechten Grund weiterhin an die NS-Zeit erinnert zu werden.
14 Antworten
Wenn du damit die "Schuldigfühlkultur" meinst, muss das schleunigst abgeschafft werden. Dieses Kapitel ist abgeschlossen und das künstlich am Leben zu erhalten, nützt einigen anderen außerhalb von Deutschland, aber nicht Deutschland selbst.
Wenn du allerdings das Reflektieren meinst, muss das selbstverständlich aufrechterhalten bleiben. Geschichte ist wichtig, aber nicht als eine Geschichte so dahin, sondern um daraus zu lernen! Wenn man aus der Geschichte nicht lernt, bringt das Vorhandensein dieser Geschichte auch nichts. Der Fokus liegt also auf der Reflexion bzw. am Lernen. Dazu muss es dann auch behandelt werden.
Natürlich gibt es die. Diese Kultur bringt mit sich das wir deutsche uns immer zu schämen dafür wer wir. Das muss natürlich abgeschafft werden.
Wer sich schämt oder schuldig fühlt, tut das freiwillig. Ich mach es nicht und es gibt keine Kultur dazu. Schaff es ab.
Ich lebe diese Schuldkultur auch nicht aus. Aber sie wird einem schon in der Schule beigebracht. In Deutschland herrscht so wenig Nationalstolz wie lange nicht mehr. Frag dich mal warum.
Definiere beibringen? Die Schuldkultur wird insbesondere in öffentlich geführten Diskussionen, Debatten oder Berichterstattungen in vollem Maße gelebt. Man muss nicht explizit "Du hast dich schuldig zu fühlen" hinschreiben, es aussprechen oder das als rhetorische Frage stellen, um es erst dann als "beibringen" oder "lehren" beschreiben zu können. Wenn ein Staat schon in der höchsten Institution einem bestimmten Volk oder einer bestimmten Regierung oder Gruppierung losgelöst von deren Handlungen die bedingungslose Unterstützung zuspricht, geht das ganze sogar noch weiter als eine Schuldkultur und weist in gewisser Weise schon Facetten einer Knechtschaft auf. Auch zeigen die öffentlich geführten Debatten schon seit Jahrzehnten eine ganz klare Auslebung einer Schuldkultur auf.
Die Lehren aus der NS-Zeit und aus dem Holocaust sollten nicht sein, dass man eine ganz bestimmte Gruppierung oder Anhänger einer ganz bestimmten Religion bloß nicht diskriminieren sollte und aus krampfhaftem Versuchen dessen eine Art Übertoleranz schafft, sondern dass man grundsätzlich niemanden diskriminieren soll, extremistische Szenarien oder Entwicklungen besser erkennen und in jedweder Hinsicht den Menschen unabhängig von seinem Glauben und seiner Herkunft behandeln sollte.
Weder wird das klarer Form so gelehrt, noch wird das in solcher Form gelebt. Stattdessen gelebt wird ein nahezu krampfhaftes Verstecken der deutschen Flagge. Dass Nationalstolz negativ behaftet ist, liegt genau an der deutschen Geschichte und deren Behandlung im Nachhinein. Stehst du nicht für deine Familie ein? Für deine Umgebung? Kannst du nicht stolz auf deinen Vater oder deinen Sohn sein? Hast du nicht das Interesse, dass es deinem Umfeld gut geht? All das sind letzten Endes andere Begriffe für eine Umgebung, zu denen Deutschland als Land dazuzählt, nur eben größer.
Nationalstolz bedeutet nicht, dass man deshalb auf andere Nationen herabschaut, sie diskriminiert oder sich für etwas besseres hält. Das nennt man Rassismus, nicht Nationalstolz.
Fun Fact: All diese Worte kommen von mir als "Nicht-Bio-Deutscher".
Die Schuldkultur wird insbesondere in öffentlich geführten Diskussionen, Debatten oder Berichterstattungen in vollem Maße gelebt.
Das erlebe ich anders.
Auch zeigen die öffentlich geführten Debatten schon seit Jahrzehnten eine ganz klare Auslebung einer Schuldkultur auf.
Eher eine Verantwortungskultur.
Dass Nationalstolz negativ behaftet ist, liegt genau an der deutschen Geschichte und deren Behandlung im Nachhinein.
Schopenhauer hat schon 1830 erkannt, dass Nationalstolz nichts Sinnvolles ist.
Was ist am Nationalstolz nicht sinnvoll? Das ist unsere Identität auf die wir doch stolz sein können.
Ich verbinde mit meiner Identität keinen Nationalismus. Ich bestehe aus anderen Eigenschaften als der Staatsangehörigkeit. Stolz auf etwas zu sein, wofür ich nichts kann, ist nicht schlau.
Ist es im Umkehrschluss schlau, stolz auf etwas zu sein, wofür du definitiv was kannst?
Stolz auf etwas zu sein, wofür ich nichts kann, ist nicht schlau.
Dann sage ich zum obigen ebenfalls: Kommt drauf an.
Oh nein. Und falls doch, liegt es in Selbstverantwortung. Wer sich schämt oder schuldig fühlt, tut das freiwillig. Ich mach es nicht und es gibt keine Kultur dazu. Schaff es ab.
Ja natürlich brauchen wir weiterhin eine Erinnerungskultur. Wir reden hier über einen der grausamsten Genozide der Menschheitsgeschichte.
Dieses Kapitel ist nicht mit dem Tod von Menschen vorbei, welche die NS Zeit mitbekommen haben. Allein deren Nachkommen haben teils über Generationen hinweg ein Trauma von den Ereignissen, die ihre Vorfahren erlebt haben.
Als Deutsche tragen wir die Verantwortung dafür, dass soetwas nie wieder geschieht und wir uns für immer für Werte wie Menschenrechte einsetzen.
Das ist nur mit einer ordentlichen Erinnerungskultur möglich.
Aber durch das ständige Erinnern bestärken wir doch dieses Trauma.
Es kommt natürlich auf die Art der Vermittlung an. Würden wir es voyeuristisch betrachten, dann natürlich schon.
Da die deutsche Erinnerungskultur aber zum Glück vergleichsweise respektvoll mit den Erlebnissen der Menschen umgeht, die unter der NS Diktatur gelitten haben, ist das allgemein nicht der Fall.
Nicht umsonst wünschen sich Hitnerbliebene eine stärkere Beschäftigung mit ihren bzw. den Erlebnissen ihrer Vofahren. Das kann nicht nur bei der Traumabewältigung helfen, sondern auch dafür sorgen, dass soetwas nie wieder geschieht.
Brauchen wir auch nach dem Tod der letzten NS-Zeitzeugen weiterhin eine Erinnerungskultur?
Selbstverständlich.
Sehe keinen Rechten Grund weiterhin an die NS-Zeit erinnert zu werden.
Warum nicht?
Natürlich sollte man daran erinnern.. Erklärt sich von alleine. Dass extreme Rechte aus Erinnerungskultur konstruieren wollen, dass man heutigen Deutschen eine Schuld aufladen möchte hat nichts mit der Realiät zu tun, sondern mit Relativierung dieser Ereignisse.
Du weißt schon das alle Nazis tot sind und das die heutigen deutschen nix mehr damit zu tun haben und genauso auf ihr Land stolz sein können wie jedes andere Land auch? Wenn nicht dann ist genau das was anscheinend extrem rechte konstruieren wollen genau zutreffend. Wenn du das nicht so siehst dann vielen Dank.
Ja. Geht auch um Neo-Nazis. Die leben aktuell und teilen diese Ideologie.. Nicht so schwer, wer gemeint ist.
Jedes Land darf stolz sein. Wir sollten diese Zeit aus Erinnerungskultur als Mahnmal kultivieren und nicht als Schuldkult. Schuldkult ist abzulehnen, denn heutige Generationen sind nicht beteiligt gewesen.
Im übrigen ist zu hinterfragen was diese Erinnerungskultur überhaupt im praktischen Leben der Menschen sein soll und inwiefern, das so viel Raum im Leben der Menschen einnehmen soll. Ein Tag im Jahr, wo man in den Nachrichten sieht, dass der Kanzler irgendwo einen Gedenkkranz niederlegt, oder was..:)
Es leben genauso gibt auch Kommunisten die ihre Ideologie teilen. Gehört zur Meinungsfreiheit. Und gerade wegen diesen Neo-Nazis ist es wichtig stolz auf sein Land zu sein und so gut es geht Nationalstolz und Patriotismus auszuleben. Ansonsten überlassen wir dieses Thema den Neo-Nazis und alle die diesen Patriotismus lieben werden dann Automatisch zu Neo-Nazis. Ebenfalls ist von allen Politischen Extremen der Rechtsextremismus in Deutschland das geringste Problem. Stichwort Antifa Stichwort Graue Wölfe. Es sind mittlerweile 80 Jahre vergangen seit dem 2. Weltkrieg und wir dürfen immer noch nicht stolz auf unser Land sein weil wir sonst Nazis sind. Und das ist die Wahrheit wenn du dir mal die aktuellen Parteien ihre Aussagen ansiehst das Öffentlich rechtliche Fernsehen. Die Schule.
Ich stimme dir zu, dass einem der Mainstream den Stolz verbietet. Das hat aber nichts mit dem Thema zu tun. Ich kann ein stolzer Deutscher sein und trotzdem kapieren, dass die Erinnerung an das größte Menschheitsverbrechen sinnvoll ist. Das ist kein Widerspruch.
Ja klar aber es sollte nicht das einzigste sein an das man sich erinnert. Es gibt viele positive und gute Dinge in unserer Geschichte an die wir uns besser erinnern sollten. Wie sollte den eine Ideologie wie der NS wiederkommen wenn man den Menschen zeigt was wir deutschen erreicht haben und geschaffen haben und wie wunderbar dich unsere Kultur ist. Und wenn wir den Menschen zeigen das sie patriotisch und National eingestellt sein dürfen. Dann würden wir den Nationalsozialismus im Keim ersticken.
Ich sehe auch keinen mehr da die heutige Aufklärung nur aus Allierter Sicht ist.
Bestehende Erinnerungskultur zum Holocaust wie Konzentrationslager sollte erhalten bleiben.
Und man sollte endlich Dinge wie den Holodomor genauso aufarbeiten.
da die heutige Aufklärung nur aus Allierter Sicht ist.
Seit Jahrzehnten nicht mehr.
Nein eigentlich erst vor kurzem.
Über den 2 Weltkrieg habe ich aus Büchern der 80er gelernt die viel neutraler sind als Geschichtebücher und man sich eine eigene Meinung bilden kann.
Die gibt es nicht.