Bilinguale Kinder (Deutsch und Englisch) - müssen die ganz normal ab der 3. Klasse am Englischunterricht teilnehmen? Wäre das nicht furchtbar langweilig?

4 Antworten

ab der 3. Klasse

also ab dem Alter von 8-9 Jahren.

Kennst du Kinder in diesem Alter, die nur einsprachig aufgewachsen sind und diese eine Sprache fehlerfrei beherrschen?
Und wie viele kennst du, die mehrsprachig aufgewachsen sind und alle Sprachen fehlerfrei können?

Ja, der Englischunterricht wird in so fern langweilig, dass man kaum neue Vokabeln lernt. Aber das heisst ja nicht, dass man seine Grammatik nicht noch verbessern kann.

Ich habe schon Schulen erlebt, bei denen solche Kinder schon mal 2-3 Klassen höher für den Englisch-Unterricht eingestuft wurden und dort mit entsprechend älteren Kindern zusammen gesessen haben. Ist natürlich für die Älteren dann teilweise peinlich, wenn da ein wesentlich jüngeres Kind sitzt und denen noch erklärt, wie das funktioniert.....


Frischluftstall 
Beitragsersteller
 31.08.2025, 16:24
Kennst du Kinder in diesem Alter, die nur einsprachig aufgewachsen sind und diese eine Sprache fehlerfrei beherrschen?

Sicher sind der Wortschatz und die Ausdrucksfähigkeit von 8-9 jährigen Kindern generell immer noch ausbaufähig, wenn du darauf hinaus möchtest. Aber man würde ja ein 9-jähriges fließend deutschsprachiges Kind auch nicht in den Deutschunterricht der ersten Klasse setzen, in der Hoffnung, dass es da irgendwie eloquenter wird.

Und wie viele kennst du, die mehrsprachig aufgewachsen sind und alle Sprachen fehlerfrei können?

Ich kenne einige Erwachsene, die mehrsprachig aufgewachsen sind (in vielen Ländern ist das ja auch viel üblicher als in DE - z.B. Nordafrika mit Arabisch, Französisch und ggf. lokalen berberischen Sprachen. Oder in Indien ist es normal mit Hindi, Englisch und weiteren Sprachen aufzuwachsen, Urdu, Tamil oder sonstwas), und soweit ich das einschätzen kann, diese auch alle fehlerfrei sprechen. Auch einige Kinder von Bekannten und in der Familie (vor dem Schulalter aber noch), bei denen das gut funktioniert. Da sind die Eltern dann aber mehrsprachig und sprechen die Sprache einwandfrei und reden viel mit ihren Kindern, so wie ich das mitbekomme. Aber ich kenne auch welche, dann halt eher Leute in meinem Alter mit Migratioshintergrund, die zwar deutsch aber die Sprache ihrer Eltern nur gebrochen oder passiv können.

Ich habe schon Schulen erlebt, bei denen solche Kinder schon mal 2-3 Klassen höher für den Englisch-Unterricht eingestuft wurden

An sowas in der Art hätte ich gedacht. Aber klar, jede Lösung bringt irgendwelche Probleme und Schwierigkeiten mit sich.

Deine Bedenken wären das sie in der Grundschule mit den Basic beginnen und das Kind das vermutlich schon kann aber in der Schule lernen sie auch das Schreiben und jenachdem auch einen anderen Dialekt. Das Kind hat einen Vorteil aber wäre eher nicht unterfordert

Von Experte AstridDerPu bestätigt

Müssen sie wohl.

Im Übrigen haben sie in der Familie wohl das Sprechen gelernt, aber nicht das Schreiben.

Deutschsprachige bekommen doch auch Deutschunterricht. Ein Mitschüler von mir sprach zuhause US-amerikanisches Englisch, und unser Englischlehrer, ein Berliner, wusse schon was zu tun ist damit sogar er sich nicht langweilt.


Frischluftstall 
Beitragsersteller
 31.08.2025, 15:44

Klar, vor allem in höheren Klassen, ist Englischuntterricht ja auch eher wie Deutschunterricht, nur auf englisch. In der Mittelstufe und früher, ist das aber noch viel Kinderniveau. Vokabeln, Grammatik, Lückentexte im Schneckentempo und ohne großen Mehrwert, würde ich denken. Wenn der Lehrer sich Mühe gibt und die Mühe dafür aufbringen kann, lässt sich das bestimmt sinnvoll gestalten. Das Glück muss ein Schüler aber erst mal haben

HarmonyZ  31.08.2025, 15:49
@Frischluftstall

Und ab wann gibt es Mehrwert? Ab wann sollen die Kinder dann in den Englischunterricht? Willst du bei jedem Kind individuell testen, wie gut es Englisch kann? Oder die Entscheidung den Eltern überlassen, die sich vielleicht überschätzen und denken sie könnten das ihrem Kind schon besser beibringen als in der Schule? Dadurch könnte ein Kind nur noch mehr Probleme bekommen.

Das ist halt schlicht nicht umsetzbar. Da ist das geringere "Übel", dass das Kind sich einfach am Anfang ein bisschen langweilt - insofern es keinen guten Lehrer hat.