Sollte ein bilinguales Kind (Englisch / Deutsch) Latein eher aus deutscher oder aus englischer Perspektive lernen?
5 Antworten
Würde eher zu Deutsch tendieren. Im Deutschen gibt es ja auch Kausus wie den Dativ, Akkusativ und Genitiv, zudem sind beides sehr stark flektierende Sprachen ( d.h. , dass z.B. das Verb auf das Subjekt angeglichen wird: Ich reite, aber wir reiten)
Hallo,
eine spannende Frage, die ich mit sowohl als auch beantworten möchte ...
Wenn es um die Aussprache der Vokale geht, ist Deutsch das Vorbild. Das gilt auch für die meisten Konsonaten, mit Ausnahme des v, das wie ein englisches w gesprochen wurde.
Was die Grammatik betrifft: Besonders was die unterschiedlichen Kasus und die Endungen der Personalform des Verbs angeht, ist das Deutsche deutllich näher am Lateinischen. Aber es gibt auch einige Grammatikkapitel, bei denen ein Vergleich mit dem Englischen nützlich und hilfreich sein kann (z.B. beim AcI,, beim Gerund und vielleicht sogar beim abl.abs. oder beim PC). Daher würde ich sagen:
Nutze das Beste aus beiden Welten, Deutsch dürfte sich aber in den meisten Fällen eher zum Vergleich mit Latein anbieten, um die Grammatik zu verstehen.
Andrerseits ist den Verfassern von Lateinlehrwerken für Latein für Menschen, deren Muttersprache Englisch ist, natürlich bewusst, dass es diesen oft schwer fällt, sich mit den grammatischen Fachbegriffen anzufreunden, und erklären daher oft, wie ich persönlich finde, vieles leichter.
Hoffe, das hilft dir weiter.
LG
Da hast du natürlich Recht ... Aber viele der lat. Wurzeln, die sich in diesen Worten finden, findest du auch in zahlreichen deutschen Fremdwörtern, wo das lateinische Ursprungswort in der Regel deutlicher zu erkennen ist, vgl. Verben auf -fy vs. Verben auf -fizieren.
Das Kind sollte gar kein Latein lernen. Alle Begründungen für Latein sind an den Haaren herbeigezogen und halten keiner Überprüfung stand.
Ich würde sagen, eher aus deutscher Sicht. Wenn das Kind in Deutschland wohnt sowieso.
Die englische Aussprache von lateinischen Wörtern hört sich für mich furchtbar an.
Da aber Latein sowieso keine gesprochene Sprache ist und man nur übersetzt, ist es letztendlich auch wieder egal.
Tolles Argument. Weil du die englische Aussprache nicht magst, muss es (das bilinguale Kind) jetzt die deutsche Perspektive nehmen... Ich mag übrigens auch die deutsche Aussprache nicht besonders. *_*
Ich mag Englisch sogar sehr gern und habe die Sprache fast 40 Jahre lang unterrichtet. Nur im Lateinischen gefällt sie mir nicht.
Wenn das bilinguale Kind in Deutschland zur Schule geht, sollte es natürlich Latein so lernen, wie es hier unterrichtet wird.
Und wie ich sagte, im Lateinischen ist die Aussprache sowieso nicht wichtig.
Ich denke ein jeder (auch bilinguale Kinder) sollte Latein immer aus lateinischer Perspektive lernen. Die Gründe sind klar: Man hat eine stärkere Sprachkompetenz mit der Lateinischen Sprache. Man ist nicht nur schneller, sondern denkt auch akkurater in und über die Sprache bzw. Materie in der Sprache nach, denn man ist auch mit dem Idiom vertraut. Zudem macht es auch deutlich mehr Spaß, eine Sprache aus sich selbst heraus und nicht mit ständiger Referenz im Nacken zu lernen.
Ein wichtiger Punkt wäre ja auch das Vokabular. Die Englische Sprache hat deutlich mehr Lateinische Einflüsse abgekriegt als die Deutsche.