Benötigen Boomer weniger Dopamin?
Bommer musste für den Großteil ihres Lebens ohne das Internet Leben.
Es gab kein:
- TikTok und Instagram, wo künstliche Intelligenz einem süchtig versucht Inhalte so zu füttern, dass man davon süchtig wird
- YouTube - Videos über jedes ermögliche Thema
- Instant Messaging - jederzeit erreichbar ohne sprechen zu müssen
- Spotify - Jede Musik
- Netflix - Unzählige Filme un Serien
- Google - Halbautomatisierte Antwortsuche
- ChatGPT - Vollautomatisierte Antworten, genereller Helfer im Leben
- Digitales Arbeiten
- …
Bei ihnen
- Musste man sich im RL treffen
- gab es nichts vergleichbar zu YouTube
- Telefon und Post zum Fernaustausch von Informationen
- Schallplatten für Musik
- Fernsehen
- Bibliothek anstatt Google
- Es gab nichts vergleichbar zu ChatGPT
- Die allermeisten arbeiteten analog
Sie lebten im Informationstechnischen Steinzeitalter, ihre Gedanken war nicht wie unsere häufig Dezentralisiert. Sie haben gelernt, nur mit ihren eigenen Gedanken klarzukommen. Für Langeweile gab es keine vergleichbar Ablenkung.
Das Internet bewirkt dabei mitunter allem eines: eine vermehrte Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin.
Wenn ich heute in die Bahn steige, sehe ich kaum Menschen, die nicht am Smartphone sind. Es ist kein Ort, wo die meisten arbeiten würden und einfach nichts zu tun, scheint keine Option zu sein… außer für Boomer.
4 Antworten
Ich bin kein Boomer, aber vom Leben her irgendwie dazwischen.
Ich habe einen PC und bin von Beruf Softwareentwickler und mein Arbeitgeber ist am anderen Ende vom Land. Arbeite also volldigital.
Ich nutze in der Freizeit GuteFrage, Youtube und täglich kurz die News-Seite von Google für Nachrichten.
Auf sozialen Netzen bin ich ansonsten kaum bis gar nicht unterwegs. Und wenn, nutze ich lediglich die Privatchatfunktion.
Dieses ganze überdrehte Gehirngullasch an Durchfall-Informationen, das man so auf diesen Seiten so durchscrollen kann, kann mein Gehirn auch größtenteils gar nicht verarbeiten, ohne dass ich dabei komplett verrückt werde.
Musik kommt noch heute von Schallplatten und CDs, die auf einer alten Stereoanlage abspiele. Das liegt daran, dass ich überhörig bin und die Kompression von MP3-Dateien sehr oft heraushöre und das als störend empfinde.
Auch der DVD-Player ist noch regelmäßig im Einsatz.
Das Handy nutze ich auch nur als Kamera und für Kontakte. Ich habe es keinesfalls ständig in der Hand und vergesse es öfter zuhause.
ChatGPT habe ich mal ausprobiert aber die Antworten waren nicht immer richtig und hilfreich. Ich google lieber selber.
Mache ansonsten vieles analog, obwohl es digital möglich wäre.
Langweilig ist mir trotzdem nicht. Und überdreht fühle ich mich auch nicht :).
Für Langeweile gab es keine vergleichbar Ablenkung.
Hast du eine Ahnung. Wir sind und waren immer viele, da war immer einer da mit dem man was unternehmen konnte. Als Blagen haben wir drei/vier gute Freunde gehabt und 20/30 Leute mit denen wir uns oft getroffen haben.
Im Sommer am See waren wir oft mit der halben Klasse in einer Ecke und die Klassen hatten 35/40 Schüler. Später haben wir uns in Kneipen getroffen. Da konntest du hingehen wo du wolltest, am Wochenende waren die alle voll. Drei Discos selbst in kleineren Städten. Ok, in bin Im Ruhrpott aufgewachsen, mag woanders nicht so gewesen sein. Kinos gab es in fast jedem größeren Ort.
Ich kann dir versichern, das kannst du dir gar nicht vorstellen was da los war.
Ich denke wir hatten die beste Zeit.
Die Rockmusik kam immer mehr. Musikladen, Konzerte.. man wusste gar nicht mehr wohin.
ACDC, äh nee lieber nach Dortmund zu Monsters of Rock. Als die Videos kamen hatte wir in der Stammkneipe 4 ,70 Kilo TVs in jeder Ecke, an der Decke hängen, da liefen bis in den frühen Morgenstunden Musikvideos.
Und wir hatten keine Angst vor der Zukunft, trotz kaltem krieg.
Also ich möchte nicht tauschen, mit heute.
Stelle dir vor, du weißt das deine Lieblingsgruppe eine neue Platte rausgebracht hat, und die erst in 4 Wochen in die Läden kommt, wie toll das ist, die dann endlich kaufen zu können, ab nach Hause, die Anlage an, die Kumpel sind schon auf dem Weg, und dann wird die mit einer Kiste Bier dreimal durchgehört.
Boomer haben Ähnliche Level an Dopamine, aber halt nur andere Quellen.
Was für einen Zoomer/ Doomer/ Coomer heute der Rotz auf TikTok ist, war früher für den Boomer Klatsch&Tratsch oder Mutproben mit Freunden.
Zoomer/ Doomer/ Coomer haben demnach kein höheres Level, aber durch die Regulierung des Gehirn ist ein höherer Stimuli notwendig, um normale Level erreichen zu können.
können nicht mit der Geschwindigkeit
Und was nützt das? Genau nichts, du sitzt alleine mit deinem Handy da, oder nicht alleine, aber jeder glotz in sein Handy.
Wenn dein Kumpel neben dir tot umfällt bekommst du das gar nicht mit, weil du irgendein Scheiß siehst, wie in Indonesien einer von Klo fällt.
Es ist nicht so ganz logisch, wie daraus ähnliche Dopaminlevel resultieren können, denn zumindest die aufgeführten Beispiele können nicht mit der Geschwindigkeit von TikTok‘s 9 Sekunden Videos (oder anderen modernen Quellen) mithalten….
Und eine Line Kokain jagt deinen Dopaminlevel noch mal ein paar Größenordnungen höher.
Was also soll der Sinn dabei sein, einen Unterhaltungswert am Dopamin festmachen zu wollen?
Jemand hat wohl mal berechnet, dass der moderne Mensch fünf Mal mehr Informationen zu filtern, auszuwählen und zu verarbeiten hat als Schiller und Goethe. Das war etwa kurz vor Facebook. Seitdem ist das eine Kettenreaktion wie im Schnellkochtopf.
Es ist nicht so ganz logisch, wie daraus ähnliche Dopaminlevel resultieren können, denn zumindest die aufgeführten Beispiele können nicht mit der Geschwindigkeit von TikTok‘s 9 Sekunden Videos (oder anderen modernen Quellen) mithalten….