Hohe Schuldenstände können zu steigenden Zinslastenfür den Staat führen, was andere Ausgaben einschränkt. Es kann das Vertrauen von Investoren untergraben und im Extremfall zu Staatsinsolvenz und Währungsverfall führen.
Im internationalen Vergleich hat Deutschland mit einer Schuldenquote von rund 69% des BIP (2022) eine relativ moderate Verschuldung. In anderen Ländern wie Italien, Frankreich oder den USA liegen die Quoten deutlich höher.
Aber eine übermäßige Haushaltsdisziplin kann dazu führen, dass dringend notwendige Investitionen z.B. in Infrastruktur, Bildung oder Klimaschutz aufgeschoben werden. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstumspotenzial langfristig beeinträchtigen.
Bei den aktuell sehr niedrigen Zinsen sind Schuldendienstkosten verhältnismäßig gering. Dies ist ein Argument dafür, die Gunst der Stunde für Zukunftsinvestitionen zu nutzen.
Als große Volkswirtschaft mit starker Exportindustrie hat Deutschland gute Wachstumsaussichten und die Fähigkeit, hohe Schuldenlasten zu schultern. Die Bonität wird von Ratingagenturen weiterhin sehr gut bewertet.
Daher würde ich eher sagen, das Land nimmt zu wenige Schulden auf, als zu viele.