Atomkraft ausbauen?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

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13 Antworten

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Die Dinger bergen ein hohes Gefahrenpotenzial auch für Terrorangriffe und ähnliches. Man stelle sich nur mal vor, wenn ein Flugzeug gezielt in so einen Atommeiler kracht.

Abgesehen davon ist man auf Uran angewiesen und der Abbau dieses Rohstoffs ist auch nicht CO2-neutral.

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Man kann über den Zeitpunkt des Ausstieges vielleicht diskutieren, aber aktuell blieb ja auch keine andere Möglichkeit als die verbleibenen AKWs abzuschalten, denn wenn man die hätte länger betreiben wollen hätte man auch Brennstäbe für die AKWs rechtzeitig bestellen müssen und die sind nun keine Katalog oder Massenware.

Ob die Dinger wirklich als klimaneutral anzusehen sind wage ich zu bezweifeln, denn das drumherum um die AKWs muss man mitbetrachten (Bau und Rückbau eines AKWs, Herstellung der Brennstäbe inkl Uranförderung und Anreicherung, Entsorgung bzw. Lagerung des Atommülls usw.)

Und gerade bei der Entsorgung des Atommülls sehe ich das größte Problem, man kann den Abfall nicht einfach in der Erde verbuddeln und selbst wenn man eine Lagerstätte gefunden hat, muss diese auch regelmäßig kontrolliert und ggf. gewartet werden und das nicht nur für 30-50 Jahre.

Platzeffizient sind die Teile auch nur, wenn es um die erzeugte Energiemenge bezogen auf den Meiler geht. Wenn es allerdings zu einem Unfall kommt dann werden auch wir wohl eine Sperrzone benötigen und wenn man dann mal die größen der Sperrzonen in Betracht zieht

Tschernobyl (2022) ca 2200km² (Enspricht ungefähr dem Saarland)

Fukushima ca 300km² (komplett unzugänglich 2021) (Naja nicht ganz Bremen)

frage ich mich können wir es uns das wirklich leisten? Deutschland ist relativ dicht besiedelt und wir haben keine riesigen Flächen wohin man ausweichen kann. Und Ja es wird behauptet die Atomkraft ist sicher und es passiert nur alle zig tausend Jahre ein GAU. Diese Aussage stimmt aber nicht, denn die stammt noch aus den Zeiten wo es recht wenig AKWs gab. Aber inzwischen kann man von einem GAU alle 10-20 Jahre ausgehen (Bezogen auf alle AKWs die es Weltweit gibt).

Und Wetterunabhängig? Naja in Frankreich mussten einige AKWs in Ihrer Leistung zurückgefahren werden weil die Flüsse wegen Trockenheit zu wenig Wasser führen das zur Kühlung benötigt wird. Zwar ist das nicht so extrem wie Wind und Sonne aber ganz Wetterunabhängig sind die dann wohl auch nicht.

Für mich sind das alles Gründe warum man zumindest langfristig nicht auf Atomstrom setzen sollte.

Dennoch wurde auch durch Lobbyarbeit der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromtrassen massiv behindert und verschlafen, sodass wir derzeit auf andere Quellen zur Stromgewinnung zurückgreifen müssen und da sehe ich den Kohlestrom als die schlimmere Form an als wenn wir die AKWs evtl. noch 5-10 Jahre hätten weiter betrieben.

Oppulus  03.05.2023, 17:06
Ob die Dinger wirklich als klimaneutral anzusehen sind wage ich zu bezweifeln, denn das drumherum um die AKWs muss man mitbetrachten (Bau und Rückbau eines AKWs, Herstellung der Brennstäbe inkl Uranförderung und Anreicherung, Entsorgung bzw. Lagerung des Atommülls usw.)

Das gilt genauso für Erneuerbare Energien und ist in den Berechnungen für den CO2-Gehalt mit einberechnet. Deshalb ist sowohl für Kernenergie als auch für Erneuerbare Energien der CO2-Gehalt nicht mit 0 angegeben.

Es erfüllt mich nicht mit Vertrauen, dass du das nicht weißt.

Und gerade bei der Entsorgung des Atommülls sehe ich das größte Problem, man kann den Abfall nicht einfach in der Erde verbuddeln und selbst wenn man eine Lagerstätte gefunden hat, muss diese auch regelmäßig kontrolliert und ggf. gewartet werden und das nicht nur für 30-50 Jahre.

Das ist falsch. Ich verweise dich auf diese Antwort von mir welche die gängigen Mythen über Endlagerung aufzeigt:

https://www.gutefrage.net/frage/wo-kommt-jetzt-der-deutsche-atommuell-hin#answer-498247848

Wenn es allerdings zu einem Unfall kommt dann werden auch wir wohl eine Sperrzone benötigen und wenn man dann mal die größen der Sperrzonen in Betracht zieht

Hier sind zwei Dinge zu beachten: Wer Tschernobyl sagt hat bewiesen, dass er sich mit dem Thema nicht beschäftigt hat. Was in Tschernobyl passiert ist, ist in einem westlichen Kernkraftwerk unmöglich. Nicht schwer möglich, nicht kaum möglich, unmöglich. Weil es ein anderer Reaktortyp ist. Ich kann dir das gern im Detail erklären wenn es dich interessiert. Es ist nicht so schwer zu verstehen.

Und Fukushima hatte 3 Kernschmelzen auf Einmal. Mal abgesehen davon, dass es in Fukushima nicht zur Katastrophe gekommen wäre wenn dort ein deutsches Kernkraftwerk gestanden hätte (und ich kann dir gern erklären warum), sind 300 km² gesperrte Fläche und 0 Tote nach der mit Abstand größten Atomkatastrophe der westlichen Kernkraft ein kleines Gebiet und moderate Auswirkungen.

Durch die größte Chemiekatastrophe, Bhopal, die mit Dünger zu tun hatte, starben bis zu 16'000 Menschen und hunderttausende wurden schwer verletzt. Deshalb bist du aber nicht gegen die Produktion von Dünger.

Die Fläche von 300 km² ist übrigens nicht zum betreten gesperrt, sondern zum Wiederbesiedeln. Der offizielle Name ist "difficult to return zone". Wenn du diese ganze Fläche mit Windkraftwerken zustellen würdest, würden diese nicht so viel Energie produzieren wie das Kernkraftwerk Fukushima. Anders gesagt: Windkraft verbraucht wenn sie fehlerfrei läuft mehr Platz als wenn Kernkraft katastrophal schief geht.

es wird behauptet die Atomkraft ist sicher und es passiert nur alle zig tausend Jahre ein GAU

Das behauptet niemand. Das Wort GAU wird außerhalb der Anti-AKW-Lobby gar nicht verwendet. Wer die Technologie versteht kann dir erklären, warum das was du als GAU bezeichnest in einem westlichen Kernkraftwerk unmöglich ist. Und bei Interesse erkläre ich dir gern warum.

Das meine ich nicht spöttisch oder rhetorisch: Ich kann dir all das erklären und mache es gern und so ausführlich wie nötig.

Und Wetterunabhängig? Naja in Frankreich mussten einige AKWs in Ihrer Leistung zurückgefahren werden weil die Flüsse wegen Trockenheit zu wenig Wasser führen das zur Kühlung benötigt wird.

Die Behauptung, dass in Frankreich letztes Jahr so viele Kernkraftwerke wegen hoher Temperaturen gestanden hätten ist eine LÜGE.

Hier der Jahresbericht des französischen Rechnungshofes:

https://medias.vie-publique.fr/data_storage_s3/rapport/pdf/288726.pdf

Seite 67 unten. Das ist ein amtliches Dokument.

Produktionsausfälle durch Hitze lagen letztes Jahr bei 0,18%. Deutlich unterhalb dem langjährigen Mittel.

Du hast wirklich geglaubt, dass die Hitze letztes Jahr der französischen Kernkraft Probleme gemacht hat. Das ist okay. Jetzt kennst du die Wahrheit.

Wenn du es nochmal behauptest, ist es eine Lüge.

Dennoch wurde auch durch Lobbyarbeit der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromtrassen massiv behindert und verschlafen

In keinem Land der Welt wurden Erneuerbare so stark gefördert und unterstützt wie in Deutschland. Der Rest der Welt sieht es so: Die Deutschen haben es nicht geschafft, dann schaffen wir es erst Recht nicht.

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Ausbauen

Wäre notwendig, weil man mit der erneuerbarer Energie lange nicht die notwendigen Strommengen herstellen wird können, wenn 2035 keine Brennstoffautos mehr zugelassen werden.

Was auch von Energie Experten befürwortet wird.

Woher ich das weiß:Recherche
Aussteigen

Atomkraft ist und bleibt eine gefährliche Energiegewinnung.

flesy2000 
Fragesteller
 03.05.2023, 16:10

Wo sind die aktuellen Atomkraftwerke gefährlicher als Kohle oder Gas?

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Oppulus  03.05.2023, 16:23

Anzahl Tote durch Strahlung bei Unfällen in der westlichen Kernenergie seit 1950: 0

Anzahl der Toten durch die Luftverschmutzung aus Kohlekraft: 1,3 Millionen pro Jahr

Möchtest du vielleicht elaborieren was das Wort "gefährlich" deiner Meinung nach bedeutet?

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Ausbauen

Selbst Greta hat's erkannt. :)

Meines Erachtens der größte politische Fehler von Angela Merkel.